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Test: 14 Schutz-Pakete für MacOS Ventura
Erst vor Kurzem gab es Meldungen, dass MacOS stärker in den Fokus von Cyberkriminellen rückt. Neben neuen Malware-Droppern wurde bekannt, dass die APT-Gruppe LockBit den Angriffscode der berüchtigten Ransomware-Gruppen BlackMatter und DarkSide übernommen hat, um auf MacOS-Systeme zielen zu können. Für mehr Schutz unter MacOS Ventura hat AV-TEST 9 Schutzpakete für Privatanwender und 5 Lösungen für Unternehmens-Netzwerke getestet. Während viele Produkte glänzen, haben ein paar andere einige Schwierigkeiten.
Security-Software für Endanwender und Unternehmen unter MacOS Ventura im Test
Sicher, die Anzahl verwendeter MacOS-Systeme ist nicht so hoch, wie etwa bei Windows. Aber ob nun ein Mac- oder ein Windows-PC angegriffen, erpresst oder in ein Botnet versklavt wird, das ist den Angreifern völlig egal. Andererseits sollte es einem Mac-Nutzer nicht egal sein, welchen Risiken er sein System samt seinen Daten aussetzt. Für den bestmöglichen Schutz von MacOS-Systemen mit Ventura hat das Labor von AV-TEST insgesamt 14 Schutzlösungen für den Mac im Labor geprüft – 9 für Privatanwender und 5 Lösungen für Unternehmen.
Jedes der untersuchte Produkte kann im Test bis zu 18 Punkte erlangen. Diese setzen sich zusammen aus jeweils 6 Punkten für die Testbereiche Schutzwirkung, Systembelastung und Benutzbarkeit. Während fast alle Lösungen für Unternehmen nur Spitzenwerte abliefern, zeigen die Produkte für Privatanwender kleinere Schwächen.
14 Produkte unter MacOS Ventura 13.4 im Test
Im aktuellen Juni-Test hat das Labor die 9 Anwenderprodukte von folgenden Herstellern untersucht: Avast, AVG, Avira, Bitdefender, F-Secure, Intego, Kaspersky, Norton und Trend Micro.
Die 5 Unternehmenslösungen für den Mac kommen von Acronis, Bitdefender, CrowdStrike, Sophos und Trellix.
Alle Schutzprodukte stellten sich Tests in den Bereichen Schutzwirkung, Systembelastung und Benutzbarkeit. Für den Test der Schutzleistung nutzt das Labor knapp 500 MacOS-Schädlinge, die zum Teil erst wenige Tage vor dem Test im Internet gefunden wurden, sogenannte Zero-Day-Malware. Aber auch bereits bekannte MacOS-Malware wird im Test eingesetzt, da geprüft werden muss, ob die Schutzprodukte auch bereits registrierte Schädlinge erkennen und abwehren.
Der Test zeigt, wie gut die Security-Produkte für Privatanwender oder Unternehmen unter MacOS Ventura schützen
Mit nur wenigen Ausnahmen zeigen die Schutzpakete für Privatanwender und Unternehmen im Test unter MacOS Ventura eine sehr gute Malware-Erkennung
Oft perfekte Abwehr jeder Malware
Bei den Endanwender-Produkten schließen folgende Lösungen den Test mit einer 100-prozentigen Erkennung aller digitalen Schädlinge ab: Avast Security, AVG AntiVirus, Bitdefender Antivirus for Mac, Kaspersky Plus, Trend Micro Antivirus. Sie erhalten alle die vollen 6 Punkte.
Die weiteren Pakete erhalten nur noch 5,5 oder 5 Punkte: Das Paket Norton 360 macht kleine Fehler: 99,4 Prozent Erkennungsrate. Avira Security und Intego Virusbarrier liegen beide bei 99,2 Prozent. F-Secure Safe übersieht einige Angreifer: 99,0 Prozent.
Bei den 5 Lösungen für Unternehmen sieht es etwas besser aus. Eine völlig fehlerfreie Erkennung zeigen Acronis Cyber Protect und Bitdefender Endpoint Security for Mac. CrowdStrike Falcon Sensor erreicht noch sehr gute 99,6 Prozent. Alle Produkte erhalten die vollen 6 Punkte.
Sophos Endpoint und Trellix Endpoint Security müssen mit jeweils 99,4 Prozent Erkennung einen Abzug hinnehmen: 5,5 Punkte.
Überhöhte Systembelastung wird nicht geduldet
Egal, ob der Anwender den Mac zu Hause nutzt oder in einem Unternehmen: eine installierte Schutz-Software darf die Arbeit nicht unterbrechen oder quälend verlangsamen. Daher führt das Labor während des Einsatzes der Testprodukte übliche, alltägliche Arbeiten an einem Mac durch, wie Daten kopieren, Downloads oder Installationen. Alle Aufgaben wurden für einen Vergleich zuvor an einem Mac ohne Schutzprodukt ausgeführt und die dafür nötigen Zeiten notiert.
7 der 9 Privatanwender-Produkte verhalten sich hervorragend, fallen nicht weiter auf und bekommen dafür die vollen 6 Punkte. F-Secure Safe fällt minimal negativ auf: 5,5 Punkte. Intego Virusbarrier bremst etwas zu viel: nur 5 von 6 Punkten.
Bei den 5 Lösungen für Unternehmen gibt es nichts zu beanstanden. Alle erhalten die vollen 6 Punkte für ihr Endergebnis.
Ist es nun eine Malware oder nicht?
Leider haben es viele Nutzer bereits erlebt: die Schutzlösung öffnet spontan ein Hinweisfenster, dass sie gerade eine Datei oder ein Programm aufgehalten hat, da es ein Angreifer sei. Was aber, wenn das nur ein Fehlalarm ist und die Datei völlig harmlos? Das erschüttert oft das Vertrauen in eine Schutz-Software. Das Labor prüft daher unter dem Punkt Benutzbarkeit, ob die Systembeschützer auch wirklich einwandfrei zwischen Gut und Böse unterscheiden.
Im Test auf Fehlalarme verwendet das Labor über 90.000 harmlose Dateien und kopiert sie auf ein System. Zusätzlich installieren die Experten dutzende Programme und Tools und führen sie anschließend aus. Da alles nur ungefährliche Vorgänge sind, sollten die Schutzpakete dies auch entsprechend erkennen. Und: sie können es alle!
Keines der 14 untersuchten Produkte macht einen Fehler in diesem Testbereich. Daher erhalten alle die vollen 6 Punkte.
Das Schutzpaket von Kaspersky zeigt im ganzen Test eine fehlerfreie Leistung und erhält dafür die vollen 18 Punkte
Das Endanwender-Schutzpaket kann im Test in allen Testbereichen voll überzeugen und dreimal den Bestwert von 6 Punkten für sich verbuchen
Für die fehlerfreie Leistung im aktuellen Test erhält das Schutzpaket für Privatanwender die maximalen 18 Punkte
Die Unternehmenslösung von CrowdStrike kann in allen drei Testbereichen den Bestwert von 6 Punkten verbuchen
Am Ende des Tests stehen für die Unternehmenslösung von Acronis volle 18 Punkte auf der Habenseite
Für ihre Bestwerte im Test in den Bereichen Schutzwirkung, Systembelastung und Benutzbarkeit erhält die Bitdefender-Lösung die maximalen 18 Punkte
Zusatztest ohne Wertung: Windows und PUA
Viele Macs arbeiten Zuhause oder im Büro über ein Netzwerk mit Windows-Systemen zusammen. Zwar kann eine Windows-Malware dem Mac nichts anhaben, aber über das Netzwerk einen Windows-PC infizieren. Daher prüft das Labor ohne weitere Wertung, ob Mac-Schutz-Software auch über 3.200 Windows-Malware-Exemplare erkennt und löscht.
Die meisten Mac-Schutzpakete für Endanwender und Unternehmen erkennen sogar Windows-Malware zu über 95 bis 99 Prozent. Lediglich das Endanwender-Paket von F-Secure liegt unter diesen Werten. Die Unternehmenslösung von CrowdStrike hat die Windows-Malware-Erkennung in der Mac-Version nicht implementiert
Im zweiten, unbewerteten Zusatztest prüft das Labor, ob die Schutzprodukte auch Potenziell unerwünschte Anwendungen – kurz PUA erkennen. Diese Programme sind zwar nicht gefährlich, aber dafür umso nerviger.
Alle untersuchten Schutzlösungen, für Endanwender oder Unternehmen, erkennen die eingesetzten über 1.700 PUA meist sogar mit über 99 Prozent. Lediglich F-Secure ist mit den Programmen nicht so streng und CrowdStrike kennt diese Art Software nicht.
Guter Schutz unter MacOS Ventura
Der aktuelle Test macht es sehr einfach, ein gutes Schutzprodukt für private Anwender oder Unternehmen zu finden. 7 der 9 Endanwender-Schutzpakete erreichen 17,5 oder sogar die 18 maximalen Punkte. Nur 2 Produkte liegen etwas unter diesen Werten, haben aber dennoch ein sehr gutes Ergebnis erzielt.
Bei den Lösungen für Unternehmen erhalten Acronis, Bitdefender und CrowdStrike die maximalen 18 Punkte. Die weiteren beiden Produkte von Sophos und Trellix liegen mit 17,5 Punkten knapp dahinter.
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