Test: Mehr Schutz für mobile Geräte mit Android
Ein Smartphone oder andere mobile Geräte mit Android sind bei vielen Nutzer omnipräsent und beherbergen für den Anwender sehr wertvolle und persönliche Daten. Daher gilt es, das Android-Gerät gut gegen Angriffe und Datendiebe zu schützen. Wie einfach das ist, zeigt der aktuelle Labortest von 15 Security-Apps für Android. Während sehr viele der untersuchten Systembeschützer mit Bestwerten glänzen, haben einzelne Apps an manchen Prüfpunkten einen Schwächeanfall.
Cyber-Angreifer lieben mobile Android-Geräte, denn sie haben viele Vorzüge: sie sind sehr performant, in der Regel rund um die Uhr online und sie können auf allen Kanälen Daten oder Nachrichten verschicken, etwa per SMS oder E-Mail. Daher zielen die Angreifer seit vielen Jahren auf die interessanten Geräte und möchten sie nur allzu gerne in ihr Botnetz mit versklavten mobilen Geräten übernehmen.
Die Angreifer entwickeln dazu passende Schad-Software, die dafür meist in interessanten Apps versteckt ist. Dass das Geschäft lukrativ sein muss, zeigt die hohe Zahl der vorhandenen Malware für Android: Das Statistikportal AV-Atlas von AV-TEST zählt aktuell knapp 35 Millionen verseuchte Apps für Android. Wer allerdings eine starke Schutz-App auf seinem Android-Gerät nutzt, der hat wenig zu befürchten. Welche Security-Apps die besten sind, hat AV-TEST in seinem aktuellen Januar-Februar-Test 2024 herausgefunden. Von den 15 untersuchten Apps gehen am Ende sogar 11 Schutz-Apps mit Bestwerten über die Ziellinie.
Folgende Hersteller in Sachen Security-Apps sind in diesem Test dabei: Avast, AVG, Avira, Bitdefender, ESET, F-Secure, G DATA, Google, Kaspersky, McAfee, Norton, Protected.net, Protectstar, securiON und Sophos. Bei Google ist der Schutz-Service Play-Protect auf jedem Android-Gerät vorinstalliert.
Test: Die besten Security-Apps für Android
Jede Schutz-App muss im Labor von AV-TEST einige Prüfungen bestehen. Die Experten untersuchen jede App in den Kategorien Schutzwirkung, Geschwindigkeit und Benutzbarkeit. Dabei müssen sie zeigen, wie gut sie in zwei Tests verseuchte Apps erkennen, wie stark die Schutzfunktionen das Gerät belasten und wie gut sie harmlose Apps von gefährlichen unterscheiden können.
Der Test auf die Schutzwirkung ist immer unterteilt in den Real-Time-Test und den Test mit dem Referenz-Set. Im ersten Abschnitt verwendet das Labor knapp 3.000 neue, frisch eingesammelte verseuchte Apps. Im nächsten Test mit dem Referenz-Set kommen noch einmal etwa 3.200 verseuchte Apps zum Einsatz, die allerdings in der Regel seit 4 Wochen im Umlauf sind.
So gut schützen die Security-Apps
Mit einer 100-prozentigen Erkennung in beiden Testabschnitten punkten die Apps von Avast, AVG, Bitdefender, Kaspersky, Norton und securiON. Die Apps von McAfee, Avira, F-Secure, G DATA haben mit einer Erkennungsrate von 99,9 bis 99,7 Prozent kleine Probleme im Real-Time-Test – im Referenz-Test erreichen sie 100 Prozent. ESET macht es umgedreht: 100 Prozent im Real-Time-Test und 99,9 Prozent mit dem Referenz-Set. Fast perfekt ist die App von Sophos mit jeweils 99,9 Prozent in beiden Testabschnitten. Alle diese Apps erhalten die vollen 6 Punkte für den Testbereich Schutzwirkung.
Protected.net, Protectstar und Google machen ein paar Erkennungsfehler. Die Quoten liegen im Real-Time-Test zwischen 99,4 Prozent bis nur noch 98,9 Prozent bei Google. Beim Referenz-Set sind die Apps besser und erkennen 99,9 bzw. 99,8 Prozent. Die 3 Apps erhalten dafür alle einen kleinen Abzug und bekommen noch 5,5 Punkte für ihre Schutzwirkung.
Ist mehr Schutz ein Stromfresser?
Eine Security-App ist immer im Dienst, egal was am mobilen Android-Gerät gerade ausgeführt wird. Für diese Überwachung verbraucht die App eine gewisse Menge an Systemressourcen, etwa für den Datentransfer oder die Prozessorleistung für die Untersuchung im Hintergrund – letztendlich kosten alle Aktionen etwas Energie. Liegt die Last durch eine Schutz-App zu hoch, würde die Akkulaufzeit ins Bodenlose sinken. Da das nicht passieren darf, untersucht das Labor bei allen Aktionen unter dem Punkt Geschwindigkeit die Systemlast.
Das Ergebnis ist für alle Apps überragend: sie verbrauchen kaum Systemressourcen während ihres Security-Service. Dafür erhalten alle Schutz-Apps die maximalen 6 Punkte in diesem Testabschnitt.
Wenn die harmlose App verhaftet wird
In den Stores gibt es unzählige Android-Apps zur Nutzung. Einige sind vielleicht nicht gut oder nervig, aber meist nicht gefährlich. Allerdings kann es passieren, dass die Security-App eine harmlose App als gefährlich einstuft. Das wäre ein klassischer Fehlalarm. Wie gut die Apps damit umgehen, prüft das Labor im Testschritt Benutzbarkeit. Dazu laden die Experten über 2.000 harmlose Apps aus dem Google Play Store und weitere 1.000 Apps aus anderen App-Stores im Web. Das Ergebnis ist für die meisten Apps sehr gut. Diese 12 Apps erhalten die vollen 6 Punkte: Avast, AVG, Bitdefender, ESET, F-Secure, G DATA, Google, Kaspersky, McAfee, Norton, securiON und Sophos.
Die Apps von Avira und Protected.net machen kleine Fehler und erhalten jeweils einen Punkt Abzug. Es bleiben jeweils 5 Punkte. Die Schutz-App von Protectstar verkennt zu viele harmlose Apps als gefährliche Angreifer. Daher bleiben nur 3 von 6 möglichen Punkten.
Viele gute und sichere Android-Apps
Am Ende des Tests der 15 Security-Apps für Android glänzen 11 der 15 untersuchten Apps mit der maximal erreichbaren Punktzahl. Sie stammen von Avast, AVG, Bitdefender, ESET, F-Secure, G DATA, Kaspersky, McAfee, Norton, securiON und Sophos.
Die App von Google erreicht gute 17,5 Punkte, Avira 17,0 und Protected.net noch 16,5 Punkte. Lediglich die App von Protectstar hat einige Punkte verloren und kommt nur noch auf 14,5 Punkte.
Unter der Auswahl der besten Security-Apps für Android gibt es sogar einige, die sich gratis nutzen lassen. Andere Schutz-Apps kosten zwar eine jährliche Lizenzgebühr, aber sie bringen dafür meist noch besondere Extras mit. Viele der Apps haben gute, aber nicht testrelevante Extras. Daher gibt es für sie im Test auch keine Punkte. Aber viele sind für den Alltag gut zu gebrauchen. Einige bringen Netzwerk- und Backup-Tools mit oder bieten sogar eine VPN-Funktion zur sicheren Nutzung von mobilen Netzwerken.