31. August 2021 | Antivirus für Windows
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21 Internet-Security-Suiten 6 Monate im Dauertest unter Windows 10

Spam- und Phishing-Mails, Trojaner und Ransomware führen die Liste der Cyber-Bedrohungen an. Wer sich gut und komfortabel schützen will, setzt auf ein Security-Paket für Windows. Wie gut diese schützen, hat das Labor von AV-TEST volle 6 Monate geprüft. Dabei gibt es einige Überraschungen.

21 Security-Pakete im Dauertest

von Januar bis Juni 2021

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Meist landet der gefährliche Link oder Anhang per Spam-Mail oder versteckt sich als Downloadlink in einer E-Mail oder auf einer Webseite. Einen Klick oder Download später hat man plötzlich einen Trojaner oder ähnliches im System. Wird man von einer Ransomware erwischt, merkt man dies sofort, da das ganze System und alle verfügbaren Laufwerke und etwa auch ein erreichbarer NAS-Speicher verschlüsselt werden. Fängt man sich hingegen einen Kryptotrojaner ein, schürft das System plötzlich Bitcoins oder eine andere Kryptowährung und man bemerkt es vielleicht nicht.

Wer in Sachen Bedrohungen gerne auf dem Laufenden ist, schaut einfach einmal auf die Plattform AV-Atlas. Dort lassen sich Bedrohungen in Echtzeit abrufen oder Malware-Statistiken verfolgen. Allein von Januar bis Juli 2021 – in der Zeit, in der dieser Dauertest stattgefunden hat – registrierte AV-TEST knapp 100 Millionen neue Schädlinge in seiner Datenbank.

Daher ist es umso empfehlenswerter, eines der geprüften Sicherheitspakete zu verwenden. Das Labor hat insgesamt 21 Schutz-Pakete und Suiten über 6 Monate in vielen Einzeltests im Labor untersucht.

21 Schutzpakete im Dauertest – 14 im TOP-Bereich

Das Labor hat insgesamt 21 Produkte von Januar bis Juni 2021 in hunderten von Einzeltests geprüft. Mit im Test sind Lösungen von AhnLab, Avast, AVG, Avira, Bitdefender, BullGuard, ESET, F-Secure, G DATA, K7 Computing, Kaspersky, Malwarebytes, McAfee, Microsoft, Microworld, Northguard, NortonLifeLock, PC Matic, Protected.net, Trend Micro und VIPRE Security.

Jedes Paket wurde in diesem Langzeittest jeden Monat in den Bereichen Schutzwirkung, Geschwindigkeit und Benutzbarkeit durchleuchtet. Pro Bereich vergibt das Labor bis zu 6 Punkte – maximal also 18 Punkte. Diesen Bestwert verdienen sich im Dauertest 5 Produkte. Sie kommen von Avast, Kaspersky, Microsoft, Northguard und NortonLifeLock. Weitere 9 Produkte erhalten 17,8 bis 17,5 Punkte. In einem monatlichen Standardtest würden diese 14 Produkte für ihre besondere Leistung eine zusätzliche TOP-Bewertung bekommen. Eine große Überraschung beschert die Windows-10-interne Lösung Microsoft Defender. Sie zeigt im Dauertest eine fehlerfreie Leistung mit vollen 18 Punkten.

21 Security-Suiten im Dauertest unter Windows

Das Labor von AV-TEST hat 21 Schutzpakete im Dauertest über 6 Monate geprüft, wobei 5 Produkte volle 18 Punkte erreichen

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Die Erkennungsraten im Dauertest

Im Langzeittest unter Windows erkennen 5 Produkte im Real-World-Test sowie mit dem Referenz-Set alle Angreifer zu 100 Prozent

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21 Security-Suiten im Dauertest unter Windows

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Die Erkennungsraten im Dauertest

Jede Lösung im Kampf gegen fast 50.000 Trojaner & Co

Jedes Schutzpaket muss im ersten Testbereich der Schutzwirkung zeigen, was es draufhat. Dafür nutzt das Labor zwei Tests: den Real-World-Test mit neuer, unbekannter 0-Day-Malware und die Prüfung mit dem AV-TEST-Referenz-Set. In diesem Set stecken bereits bekannte Trojaner & Co. Die sogenannten Malware-Samples werden natürlich für jeden monatlichen Test aktualisiert und angepasst. Somit wehren alle monatlich geprüften Schutzpakete die gleichen Gruppen von Angreifern bei der Erkennung ab.

In beiden Testabschnitten erkennen diese Lösungen alle Angreifer zu 100 Prozent: Bitdefender, Kaspersky, Microsoft, Northguard und NortonLifeLock. Ebenfalls perfekt beim Referenz-Set, aber mit einem kleinen Fehler im Real-World-Test und somit mit 99,9 Prozent folgen Avast, AVG und F-Secure.

Die Pakete von BullGuard, Malwarebytes, McAfee, AhnLab, G DATA, Trend Micro und ESET leisten sich mehrere kleine Fehler im Real-World-Test. Sie bieten aber immer noch eine sehr gute Erkennung. Malwarebytes liefert auch beim Referenz-Set eine kleine Fehlerkennung.

Alle weiteren Pakete liegen mit ihren Erkennungswerten darunter, verdienen aber noch über 5 von 6 Punkten in der Bewertung. Nur PC Matic, VIPRE Security und Microworld machen zu viele Fehler bei der Erkennung und erhalten dafür 4,8 bzw. 4,5 Punkte; Microworld sogar nur 3,8 Punkte.

Zuviel Systemlast verärgert Windows-Nutzer

Sobald eine Schutzlösung ein Windows-System spürbar verlangsamt, sind PC-Benutzer verärgert und schalten im schlimmsten Fall diverse Schutzvorrichtungen ab. Daher prüft das Labor auch im Langzeittest, wie stark die Schutzpakete ein Windows-System belasten. Für die Prüfung nutzen die Tester einen High-End-PC und einen Standard-PC und führen dort verschiedene Vorgänge aus. Sie öffnen Webseiten, installieren und starten Anwendungen, führen Downloads aus und kopieren Daten. Alle diese Aufgaben prüft das Labor einmal ohne und einmal mit installiertem Security-Paket und wertet die erfassten Daten aus.

Das Ergebnis ist sehr gut. Die folgenden Pakete erhalten die vollen 6 Punkte, da sie kaum Systemlast verursachen: AhnLab, Avast, ESET, G DATA, K7 Computing, Kaspersky, Malwarebytes, Microsoft, Microworld, Northguard, NortonLifeLock, PC Matic, Protected.net und Trend Micro.

Die Pakete von AVG, Bitdefender, F-Secure, McAfee und VIPRE Security belasten den PC ganz leicht und erhalten dafür einen Punktabzug: jeweils 5,8 Punkte. Bei Avira und BullGuard ist die Last etwas höher: beide 5,7 Punkte.

Insgesamt lässt sich aber sagen, dass die aktuell geprüften Schutzpakete für Windows-PCs kaum merklich bremsen und definitiv keinen Grund liefern, auf den Schutz zu verzichten.

Avast Free Antivirus

Die kostenlose Security-Suite bekommt im Dauertest die maximalen 18 Punkte und gewährleistet damit eine gute Sicherheit

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Kaspersky Internet Security

Die vollen 18 Punkten im Langzeittest belohnen die hohe Sicherheit der bekannten Suite

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Microsoft Defender

Das Ergebnis der vollen 18 Punkte für den Windows-10-internen Schutz ist eine der Überraschungen in diesem Dauertest

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Northguard Security

Das Schutzpaket geht fehlerfrei durch alle Tests und erreicht somit 18 Punkte

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NortonLifeLock Norton 360

Die Internet Security Suite meistert alle Testabschnitte ohne Fehler und erhält dafür 18 Punkte

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Avast Free Antivirus

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Kaspersky Internet Security

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Microsoft Defender

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Northguard Security

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NortonLifeLock Norton 360

Plötzliche Blockaden und Fehlalarme

Im letzten großen Testbereich untersucht das Labor unter dem Fokus Benutzbarkeit die Freund-Feind-Erkennung der Schutzpakete und dadurch ausgelöste Fehlalarme. Während der Prüfung ist das jeweilige Schutzprogramm aktiv. Dann besucht das Labor tausende Webseiten, führt Installationen von Applikationen aus und öffnet diese danach. Zusätzlich kopiert das Labor Millionen von harmlosen Dateien, welche die Schutzpakete auch als „Freund“ erkennen müssen, auf die Systeme.

Auch im Bereich Benutzbarkeit vergibt das Labor für jedes Security-Paket bis zu 6 Punkte. Die volle Ausbeute holen sich gleich 13 Pakete: Avast, AVG, Avira, BullGuard, ESET, F-Secure, G DATA, Kaspersky, McAfee, Microsoft, Northguard, NortonLifeLock und Protected.net.

AhnLab und Malwarebytes machen kleine Fehler und erhalten noch 5,8 Punkte. Fast alle weiteren getesteten Pakete schließen den Langzeittest mit noch sehr guten 5,7 Punkten ab. Lediglich PC Matic macht hier zu viele Fehlerkennungen und somit Fehlalarme: lediglich 3,7 Punkte.

Ein erfolgreicher Langzeittest

Ein gutes Security-Paket sollte auch in einem Dauertest sehr gute Werte erreichen und nicht nur in einem kurzen Zeitraum überzeugen. Der aktuelle Langzeittest von Januar bis Juni 2021 zeigt, dass es richtig viele gute Schutz-Pakete bzw. Suiten gibt. Möchte man eines der besten Produkte mit 18 Punkten aus diesem Test einsetzen, so muss man nach den Paketen von Avast, Kaspersky, Microsoft, Northguard oder NortonLifeLock Ausschau halten. Man sollte allerdings nicht übersehen, dass weitere 9 Pakete nur bis zu 0,5 Punkte dahinter liegen und ebenfalls eine sehr gute Leistung zeigen.

Die Überraschung des Tests ist der Microsoft Defender, der standardmäßig in Windows 10 implementiert ist. Für den Standardschutz ohne weitere Extras ist der Defender somit uneingeschränkt zu empfehlen. Langjährige Nutzer von Sicherheits-Software kennen und schätzen aber bereits die vielen weiteren Sicherheits-Extras der anderen Schutz-Suiten. So bieten Kaufprodukte neben guter Virenerkennung einen ganzen Mix sinnvoller Instrumente, die Gratis-Software nicht bietet, etwa VPN, Passwort-Manager, Mail-Filter und Phishing-Schutz. Generell ist der Funktionsumfang von Security Suiten zum Schutz von Privatnutzersystemen umfassender als von Gratisprodukten und der Einsatz daher zu empfehlen.

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