10. Februar 2021 | Antivirus für Windows
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20 Schutzpakete im Dauertest

Gerade in Corona-Zeiten zielt eine große Menge an gefährlichem Spam und Malware auf private Nutzer. Welches Schutzpaket Windows 10 auch über eine lange Zeit gut schützt, klärt der 6-monatige Dauertest von AV-TEST.

20 Windows-10-Schutzpakete im Dauertest

von Juli bis Dezember 2020

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Spam mit verseuchten Anhängen oder gefährliche Downloads sind nur ein paar Gefahren, die PCs privater Nutzer bedrohen. Gerade in Corona-Zeiten sehen Angreifer viele Chancen, private Daten zu erbeuten oder Anwender mit Ransomware zu erpressen. Die Malware-Statistik zeigte Ende 2019 einen Stand von 1,001 Milliarden registrierten Schädlingen. Ende 2020 stand der Zähler bei 1,139 Milliarden Exemplaren – ein Zuwachs von fast 14 Prozent. Im Dauertest von Juli bis Dezember 2020 kamen fast 40.000 weiter verbreitete und besonders gefährliche Malware-Exemplare zum Einsatz – pro Produkt.

14 Schutzpakete mit 17,5 bis 18 Punkte

Das Ergebnis zeigt, dass es viele Schutzpakete gibt, die auch in einem Langzeittest gegen richtig viel Malware bestehen können und dabei weder das Windows-System belasten noch Fehlalarme auslösen. Im 6-monatigen Dauertest konnte jedes Paket bis zu 18 Punkte erreichen: jeweils 6 Punkte für die drei Bereiche Schutzwirkung, Geschwindigkeit und Benutzbarkeit. Diese Meisterleistung gelingt gleich 4 Paketen. Sie kommen von F-Secure, McAfee, Microsoft und NortonLifeLock. Mit ebenfalls sehr guten 17,8 Punkten platzieren sich die Produkte von Avira, BullGuard, G Data, Kaspersky, Trend Micro und VIPRE Security. Mit 17,7 bzw. 17, 5 Punkten schließen sich AhnLab, ESET, Avast und AVG an. Zum Vergleich: In einem klassischen Monatstest erhalten Produkte mit einer Punktzahl von 17,5 bis 18 sogar eine besondere Auszeichnung.

Mit 17,3 Punkten folgen Bitdefender und Protected.net, gefolgt von K7 Computing mit 17 Punkten. Dahinter liegen die Pakete von Microworld und Malwarebytes mit nur noch 15,9 und 15,8 Punkten. Am Ende des Rankings steht PC Matic mit nur noch 14,3 Punkten.

Schutzpakete im Langzeittest

Im Dauertest über 6 Monate erreichen 4 Pakete das höchste Ergebnis von 18 Punkten

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Die Malware-Erkennungsraten im Langzeittest

Bei der Identifikation von Schad-Software erkennen 11 von 20 Produkten im Dauertest ausnahmslos alle Angreifer

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Schutzpakete im Langzeittest

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Die Malware-Erkennungsraten im Langzeittest

Wenn Malware keine Chance hat

Der wichtigste Teil des Langzeittests ist die Prüfung auf die Schutzwirkung eines Produkts. Dabei geht das Labor folgendermaßen vor: Im Real-World-Test nutzt es ganz frisch aus Mails und aus Downloads gefischte 0-Day-Malware. Diese brandneuen Schädlinge sind besonders gefährlich und auch für einige Programme nicht leicht zu erkennen. Im zweiten Test, mit dem Referenz-Set, prüft das Labor, ob die Produkte auch bereits registrierte Malware erkennen. Alle Pakete mussten jeden Monat eine Testrunde bestehen und insgesamt fast 40.000 Malware-Vertreter erkennen, aussortieren und löschen.

Mehr als die Hälfte der Teilnehmer, genau 11, bestehen beide Testabschnitte der Schutzwirkungsprüfung absolut fehlerfrei: Avast, AVG, Bitdefender, ESET, F-Secure, G Data, Kaspersky, McAfee, Microsoft, NortonLifeLock und Trend Micro erkennen alle Angreifer zu 100 Prozent.

Während das restliche Feld in der Prüfung mit dem Referenz-Set ebenfalls fehlerfrei agiert, gibt es Probleme im Real-World-Test. So erkennt BullGuard 99,9 Prozent. AhnLab, Avira und VIPRE Security liegen bereits bei 99,7 bzw. 99,6 Prozent. Ab Protected.net sinkt die Erkennungsrate aber deutlich. Hier sind es nur noch 98,4 Prozent. Bei K7 Computing, Malwarebytes, Microworld, PC Matic sinkt die Erkennungsrate weiter von 98 auf bis zu 93,6 Prozent.

Erkennen, belasten, bremsen

Einige der Schutzpakete erkennen zwar im Test immer gut die Schädlinge, benötigen dazu aber auch PC-Ressourcen. Wie stark das bei einigen Schutz-Suiten der Fall ist, hat das Labor aufwendig gemessen. Dazu werden auf einem High-End-PC und einen Standard-PC viele Vorgänge ausgeführt und dafür die Zeiten genommen. Dabei werden Webseiten geöffnet, Programme installiert und gestartet, sowie Downloads ausgeführt und Daten kopiert. Im Test werden alle diese Vorgänge wiederholt, nur ist dann jeweils ein Schutzprodukt installiert. Das Ergebnis zeigt, dass viele Programme mit den Systemressourcen des PCs sehr sparsam umgehen und dafür auch volle 6 Punkte bekommen. Es sind diese 12 Produkte:  AhnLab, Avira, Bitdefender, BullGuard, F-Secure, K7 Computing, McAfee, Microsoft, NortonLifeLock, PC Matic, Protected.net und VIPRE Security.

Ein klein wenig Last am PC verursachen G Data, Kaspersky, Microworld und Trend Micro. Sie erhalten aber dafür noch gute 5,8 Punkte; ESET 5,7 Punkte. Bei Avast, AVG und Malwarebytes ist die Last etwas höher als bei allen anderen Paketen: sie erhalten alle 5,5 Punkte. Insgesamt gesehen ist die Systemlast durch den Einsatz einer Schutz-Software doch eher gering.

F-Secure SAFE

Perfekte Ergebnisse im Dauertest: jeweils 6 Punkte in allen einzelnen Testbereichen

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McAfee Total Protection

Mit 18 Punkten im Langzeittest zeigt die Suite viel Sicherheit bei hohem Programmumfang

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Microsoft Defender Antivirus

In Sachen Sicherheit gibt sich der interne Windows-Schutz im Dauertest keine Blöße

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NortonLifeLock

In der Erkennung ohne Makel und auch im restlichen Test fehlerfrei – das macht 18 Punkte

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F-Secure SAFE

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McAfee Total Protection

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Microsoft Defender Antivirus

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NortonLifeLock

Eine gefährliche Datei – oder doch harmlos?

Jeder Windows-PC verarbeitet wesentlich mehr harmlose Dateien als gefährliche. Daher kommt es immer wieder vor, dass eine ungefährliche Datei falsch erkannt und als Angreifer eingestuft wird. Das ist für einen Anwender nicht nur ärgerlich, sondern auch nervig. Denn meist kann er nicht einschätzen, ob er sich in einer gefährlichen Situation befindet.

Das Labor prüft daher jedes Produkt auf Fehlalarme. Bei aktiviertem Schutzprogramm öffnet das Labor tausende Webseiten, führt Programm-Installationen aus und öffnet danach die Applikationen. Weiterhin kopiert das Labor Millionen von harmlosen Dateien auf die Systeme, welche die Schutzpakete auch als harmlos erkennen müssten.

Mehr als die Hälfte der untersuchten Pakete meistern alle Prüfungen ohne einen Fehlalarm und erhalten dafür 6 Punkte: Avast, AVG, Avira, ESET, F-Secure, G Data, Kaspersky, McAfee, Microsoft, NortonLifeLock, Protected.net, Trend Micro und VIPRE Security.

BullGuard, K7 Computing und AhnLab sind etwas übervorsichtig und melden ein paar harmlose Dateien als Angreifer: dafür gibt es 5,8 bzw. 5,7 Punkte. 5,3 Punkte bekommen Bitdefender und Microworld; 5 Punkte Malwarebytes. PC Matic filtert deutlich zu viele harmlose Dateien aus: nur 4,3 Punkte.

Guter Dauerschutz für private Anwender

Der Langzeittest über 6 Monate hinweg zeigt schnell, welches Schutzprodukt sehr verlässlich ist. Mit den maximalen 18 Punkten schließen 4 Pakete den Test ab, sie kommen von F-Secure, McAfee, Microsoft und NortonLifeLock. Ganz knapp mit 17,8 Punkten folgen Avira, BullGuard, G Data, Kaspersky, Trend Micro und VIPRE Security. Damit empfiehlt sich bereits die Hälfte des Testfelds für alle privaten Nutzer. Somit können sich Anwender mehr auf die Standardausstattung und die weiteren Extras der einzelnen Pakete konzentrieren.

Unter dem Strich haben 17 der 20 geprüften Schutzpakete im Dauertest über 6 Monate ein Ergebnis zwischen 17 und 18 Punkten. Lediglich 3 Kandidaten liegen in einem Bereich von 15,9 bis 14,3 Punkten.

BullGuard Internet Security

Kleine Fehlalarme verhageln BullGuard das perfekte Ergebnis, aber 17,8 Punkte sind auch sehr gut

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Kaspersky Internet Security

Durch eine kleine messbare Systemlast gibt es Punktabzug: 17,8 Punkte sind fast perfekt

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G Data Internet Security

Mit 17,8 Punkten ist G Data im Dauertest nur einen Hauch vom Spitzenwert 18 entfernt

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Trend Micro Internet Security

Im Dauertest über 6 Monate leistet sich Trend Micro nur ein klein wenig zu viel Systemlast – daher 17,8 von 18 Punkten

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BullGuard Internet Security

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Kaspersky Internet Security

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G Data Internet Security

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Trend Micro Internet Security

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