Windows 7 und Office 2010 vor dem Support-Ende: Security-Suiten schützen weiterhin!
Am 14. Januar 2020 ist es soweit: Microsoft schickt Windows 7 und auch Office 2010 unweigerlich in die Rente. An diesem Tag endet auch der erweiterte Support. Zumindest für private Nutzer ist hier Schluss. Unternehmen können sich noch eine Galgenfrist erkaufen.
Schon im Januar 2015 läutete Microsoft die erste Warnglocke, denn in diesem Monat war das reguläre Support-Ende von Windows 7. Bereits in einem Jahr, am 14. Januar 2020 ertönt der große Schlussgong und auch der sogenannte erweiterte Support endet. Nach diesem Datum gibt es keine Updates mehr gegen Fehler, für mehr Sicherheit oder für interne Microsoft-Anwendungen. Bei privaten Nutzern muss ab diesen Zeitpunkt die installierte Security-Suite den Komplettjob in Sachen Schutz übernehmen. Unternehmen haben es etwas leichter, da sie sich eine weitere 3-Jahresfrist erkaufen können. Die sogenannten Extended Security Updates (ESU) bietet Microsoft bis zum Januar 2023 an. Offizielle Preise dazu gibt es nicht.
Auch Office 2010 ist am Ende seiner Lebenszeit
Ganz nebenbei schickt Microsoft auch noch Office 2010 auf das Altenteil. Auch dazu wird es nach dem Oktober 2020 keine weiteren Updates mehr geben. Das klingt im ersten Moment nicht schlimm, ist es aber. Denn es gab in der Vergangenheit immer wieder kritische Sicherheitslücken bei Office-Produkten, die Angreifer ausgenutzt haben. Die Version Office 2013 soll noch bis 2023 Support erhalten. Die Folge- bzw. Update-Version Office 2016 wird gerade aktiv günstig vermarktet. Ein Umstieg auf Office 2016 oder sogar auf die neue Version 2019 ist nicht ganz so dramatisch wie ein Systemwechsel.
Internet-Security-Suiten schützen auch nach 2020
Die meisten Hersteller von Security-Paketen unterstützen ihre Version auch noch bis nach 2020. Allerdings müssen die Security-pakete auf einem alten Windows 7 mit der Zeit immer mehr Sicherheitslücken überwachen. Wer sein Windows 7 weiter behalten will oder muss, sollte auf den Einsatz von bestimmten Anwendungen verzichten, denn zum Beispiel auch der Internet Explorer erfährt keine Updates mehr.
Gerade ein veralteter Internet Explorer oder auch ein anfälliges Outlook erhöhen die Gefahr eines Malware-Befalls erheblich. Microsoft wird wohl 2020 auch den Support für die Security Essentials einstellen. Zumindest war das die Vorgehensweise beim Support-Ende von Windows XP.
Nutzer sollten daher überlegen, ob der PC nach 2020 noch für die Internetnutzung geeignet ist. Manchmal wird ein altes Windows nur benötigt, weil eine besondere Hardware angesteuert werden muss oder eine Branchen-Software sonst nicht weiterläuft. Ein Internetzugang ist dabei aber meist nicht zwingend nötig.
Wie viel Zeit haben die Nutzer noch?
Natürlich werden die Hersteller von Sicherheits-Software das veraltete Windows 7 nicht ewig unterstützen. Der Ablauf dürfte so ähnlich wie bei der Einstellung von Windows XP sein. Die normalen Versionen für Privatanwender wurden von den meisten Anbietern noch mindestens 12 Monate unterstützt. Manche boten sogar 24 Monate lang weitere Updates an. Bei den Unternehmensprodukten ist die Phase meist länger, da sie oft auch einen speziell verlängerten Support enthalten.
Wer sich unsicher ist, kann auch beim Hersteller seiner Sicherheitslösung anfragen.
Private Nutzer sollten einen Umstieg auf ein anderes System erwägen. Windows 8.1 allerdings ist nicht zu empfehlen, da der reguläre Support hier bereits im Januar 2018 endete. Der erweiterte Support geht auch nur noch bis 2023. Privat-Anwender sollten sich also nach Möglichkeit mit einem Update auf Windows 10 anfreunden.
Update und Support für Windows 10
Blickt man auf die Internet-Seite von Microsoft Informationsblatt zum Lebenszyklus von Windows und liest sich dort den Punkt zu den Editionen von Windows 10 durch, ist man zuerst verwirrt. Denn Microsoft gibt kein konkretes Enddatum für den Support an. Nach jedem großen Update für die Home- und Pro-Versionen, die immer im März und September erscheinen sollen, läuft der Support für 18 Monate weiter. Die Support-Zeit für die Enterprise und Education-Versionen laufen sogar noch etwas länger. Folgt Microsoft seinen Terminen, dann steht nach dem Oktober-2018-Update (Version 1809) das neue März- oder April-2019-Update fast vor der Tür.
Also: nur wer immer die großen Updates mitmacht, wie etwa das Creators Update, bleibt auch in der Support-Vereinbarung. Wer die Updates nicht aufspielt, ist irgendwann aus der Unterstützung raus.
Weiterhin ständig neue Sicherheitslücken
Am großen Patchday im Februar 2019 – für alle Betriebssysteme und Windows-Applikationen – gab es Hinweise zu über 70 neuen Sicherheitslücken. 20 davon hat Microsoft als kritisch eingestuft. Noch werden diese Lücken geschlossen. Ab 14. Januar 2020 werden sich die Meldungen zu Windows 7 und seinen internen Tools nur noch stapeln, die Löcher aber nicht mehr gestopft. Das wird dann der Auftakt für viele Attacken sein. Die Schwachstellen-Datenbank des Hasso-Plattner-Institut weist zum Beispiel im Jahr 2018 allein für Windows 7 über 150 Schwachstellen aus.