13. Oktober 2016 | Antivirus für Windows
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23 Security Suiten unter Windows 7 im Test

Obwohl Microsoft sein Windows 10 lange Zeit verschenkt hat: Windows 7 wird nach wie vor auf über 40 Prozent aller PCs weltweit eingesetzt. Der aktuelle Test von 23 Internet-Security-Suiten aus dem Labor von AV-TEST verrät, bei welcher Lösung die Anwender in den besten Händen sind.

Genutzte Windows-Versionen weltweit

Windows 7 läuft auf über 40 Prozent der PCs.

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Windows hält weiterhin seine weltweite Vormacht beim Einsatz auf Desktops-PCs mit etwa 80 Prozent. Über 40 Prozent aller dieser PCs laufen weiterhin mit Windows 7. Viele kleine Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern und auch jede Menge private Nutzer blieben bei der Version 7, obwohl Microsoft das Update auf Windows 10 lange Zeit verschenkte.

Für die immens große Nutzergruppe von Windows 7 hat AV-TEST 23 aktuelle Sicherheitspakete in zwei getrennten Testrunden im Juli und August geprüft und Sicherheitszertifikate vergeben. Die beste Nachricht vorab: trotz der hohen Zahl an geprüften Produkten gibt es keinen Totalausfall. Allerdings belegt der Test wieder einmal, dass einige Hersteller sehr sorgfältig arbeiten und andere wohl nicht.

Die besten Schutz-Suiten für Windows 7

Im Test zeigten 23 Produkte, was sie insgesamt leisten können.

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Erkennungsraten im Test

Nur Bitdefender und Kaspersky Lab konnten im Test alle Schädlinge zu 100 Prozent erkennen.

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Bitdefender Internet Security 2016

Das Paket lieferte im Test immer Bestwerte und bekam dafür zusätzlich die Auszeichnung TOP Produkt.

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Kaspersky Internet Security

Ebenfalls als TOP-Produkt wurde die Suite von Kaspersky Lab ausgezeichnet.

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Avast Free AntiVirus

Das beste kostenlose Schutzpaket im Test kommt von Avast – es erreichte 15 von 18 möglichen Punkten.

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Die besten Schutz-Suiten für Windows 7

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Erkennungsraten im Test

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Bitdefender Internet Security 2016

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Kaspersky Internet Security

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Avast Free AntiVirus

3 Produkte erreichen die Maximalpunktzahl

Der Test ist in drei wichtige Bereiche unterteilt: die Schutzwirkung, die Systembelastung und die Benutzbarkeit. Die Schutzwirkung ist natürlich die Königsklasse, da die Produkte hier tausende aktuelle Schadprogramme erkennen müssen. Darunter befanden sich auch Schädlinge, die während des Tests erst wenige Tage im Umlauf waren. Ebenfalls wichtig ist die Systembelastung, denn kein Nutzer möchte ein Schutzprogramm, welches den PC lahmlegt. Im letzten Testbereich, bei der Benutzbarkeit, prüft das Labor, ob die Systemwächter etwa falsche Programme blocken oder Fehlalarme auslösen. Für jeden der drei Testbereiche vergeben die Tester höchstens 6 Punkte. Zu erreichen ist somit die maximale Punktzahl von 18.

Diese hervorragende Leistung schafften allerdings nur die Pakete von Bitdefender, Kaspersky Lab und Trend Micro. Mit sehr guten 17 Punkten folgen die Lösungen von Avira und Symantec. Die beste kostenlose Lösung kam von Avast und erreichte noch respektable 15 Punkte. Das kostenlose Qihoo 360 schnitt zwar noch besser ab, aber die geprüfte Version gibt es nur in chinesischer Sprache.

Über 15.000 Schadprogramme

Für den Test auf die Schutzwirkung müssen die Produkte im Real-World-Test über 160 neue, noch unbekannte Schädlinge scannen und erkennen. Im zweiten Abschnitt, dem Test mit dem Referenz-Set, gilt es dann, 15.000 bereits bekannte Angreifer zu erkennen. Nur die Programme von Bitdefender und Kaspersky Lab konnten alle Angreifer in beiden Testabschnitten und beiden Testmonaten zu 100 Prozent ausfiltern. Die Pakete von Symantec, Trend Micro und F-Secure verfehlten die Spitze von 100 Prozent Erkennung nur haarscharf. Alle diese fünf Produkte bekamen von den Testern die maximale Punktzahl von 6. Weitere 11 Programme erzielten noch sehr gute 5,5 Punkte für ihre Erkennungsleistung. In dieser Gruppe ist auch das kostenlose Produkt von Avast zu finden.

Die Schlusslichter bei der Erkennung sind Comodo und Microsoft. Sie erreichten nur 3 bzw. 3,5 Punkte für ihre Leistung.

Kostenlose Produkte bremsen etwas

Im Labor wird auch aufwändig geprüft, ob ein installiertes Schutzpaket den PC langsamer macht. Für ein noch genaueres Prüfergebnis nutzen die Tester einen Hochleistungs-PC und einen Standard-PC. Dort laden sie jeweils hunderte von Webseiten, starten Downloads, installieren und starten Programme und kopieren große Datenpakete. Das Ganze natürlich auf den Test-PCs einmal ohne und einmal mit einem Schutzpaket zum Vergleich. Insgesamt sind das über 7.500 einzelne gemessene Operationen pro Produkt.

Während die ersten 9 Produkte in dieser Kategorie 5,5 bis 6 Punkte bekommen, schaffen die meisten kostenlosen Produkte hier nur 3,5 bis 5 Punkte. Das bedeutet nicht, dass viele Gratis-Programme grundsätzlich einen PC verlangsamen – es ist nur bei diesem Test etwas auffällig.

Die drei schnellsten Programme mit jeweils 6 Punkten kommen von Bitdefender, Kaspersky Lab und Trend Micro.

Immer wieder kleine Fehlalarme

Ein Fehlalarm kann einen Anwender die Hölle durchleben lassen. Daher prüft das Labor, ob die Produkte auch „Gut und Gut" unterscheiden können. Im Klartext heißt das, dass die Produkte ausschließlich saubere Webseiten, gute Programmdateien und anerkannte Software überprüfen müssen. In Zahlen: 500 Webseiten, 1,3 Millionen Dateien und 40 populäre Programme.

Während es bei den Webseiten keinen einzelnen Fehltritt gab, sah das bei den 1,3 Millionen Programmdateien etwas schlechter aus. Die Anzahl der falsch erkannten Dateien lag hier zwischen 1 und 20. Das ist zwar nicht haarsträubend, aber die Anwender nervt es. Auch das Installieren und Ausführen von populärer Software machte 8 Produkten kleinere Schwierigkeiten: sie blockierten unnötigerweise die Programme.

Diesen gesamten Testabschnitt meisterten völlig fehlerfrei nur die Produkte von Avira, Bitdefender, Check Point, Intel Security (ehemals McAfee), Kaspersky Lab, Trend Micro und Symantec. Die besten kostenlosen Produkte mit jeweils 5,5 Punkten und kleinen Fehlalarmen kommen von Avast und Microsoft.

3 Programme mit TOP-Produkt-Auszeichnung

Über den gesamten Test hinweg haben sich die drei Produkte von Bitdefender, Kaspersky Lab und Trend Micro die maximale Punktzahl von 18 verdient. Damit erhalten sie vom Labor nicht nur das Sicherheitszertifikat, sondern auch noch die Auszeichnung „TOP-Produkt". Diese bekommen nur Programme die im Test 17,5 bis 18 Punkte erreichen.

Diese erweiterte Auszeichnung haben Avira und Symantec mit jeweils 17 Punkten nur knapp verfehlt. Danach folgt eine 7er-Gruppe mit 16 bis 16,5 Punkten. Mit 15 Punkten folgt das erste kostenlose Programm von Avast. Die weiteren Gratis-Produkte von Microsoft, Panda Security und Comodo landen in diesem Test recht weit am Ende der Tabelle mit nur 12,5 bis 14 Punkten.

Windows 7 bleibt das beliebteste Windows-System

Andreas Marx, CEO AV-TEST GmbH
Andreas Marx, CEO AV-TEST GmbH

Obwohl Microsoft sein neues Windows 10 sogar ein Jahr lang verschenkte, sind zwar einige, aber nicht der Großteil der Nutzer auf das neue System umgestiegen.

Betrachtet man die diversen Statistikportale, so bescheinigen alle Windows 7 einen weltweiten Anteil von über 40 Prozent. Windows 10 ist seit seiner Einführung zwar schnell gewachsen, hängt aber aktuell – je nach Statistik – bei etwa 20 Prozent. Das merken auch die Hersteller von Antiviren-Software. Auch dort bleibt Windows 7 das am meisten gefragte System, obwohl viele private Nutzer immer mehr zu Windows 10 tendieren. Kleinere Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern scheuen den schnellen Wechsel und vertrauen auf die laufenden Arbeitssysteme.

Da aber Windows 7 nicht jünger wird, und ständig neue Schwachstellen gefunden werden, ist eine gute Schutz-Software eine Pflichtausstattung. Der aktuelle Test belegt, dass der Markt hervorragende Produkte zum Schutz von Windows bietet. Die Bordmittel in Form des Defenders und der Security Essentials schützen zwar, sind aber anderen Programmen in der Leistung unterlegen. Damit Anwender auch weiterhin das beste Paket für ihr genutztes System finden können, wird AV-TEST wie bisher die Schutzlösungen für die verschiedenen Windows-Systeme 7, 8.1 und 10 abwechselnd testen.

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