07. Dezember 2015 | Antivirus für Windows
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20 Security-Suiten im Test: Mehr Schutz für Windows 10

Trotz neuem Schutzkonzept in Windows 10 braucht es für die optimale Systemsicherheit eine Schutz-Suite. AV-TEST hat als erstes Labor 19 Schutzpakete unter Windows 10 in einem umfassenden Test über zwei Monate lang geprüft und mit dem integrierten Windows Defender verglichen.

20 security packages for Windows 10

put to the test.

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Bei Windows 10 wurden die Abläufe im System, sowie die Sicherheit stark verbessert. Der für die Anwender mitgelieferte Windows Defender kann das System zwar rudimentär beschützen, aber nicht so optimal wie eine Sicherheits-Suite. Das belegt der aktuelle Test mit 19 Schutz-Paketen und dem Windows Defender im Vergleich. Die mitgetesteten Gratisprodukte erarbeiten sich im Test zwar gute Bewertungen, aber auch ihre Leistung reicht nicht ganz an die kommerziellen Produkte heran.

20 Security-Suiten unter Windows 10

Der Basisschutz von Windows 10 erreicht bei weitem nicht die Leistung eines guten Schutzpaketes (AV-TEST, Stand 11/2015).

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Scantest unter Windows 10

Nur zwei Schutzpakete schafften die Bestmarke von zwei Mal 100 Prozent Erkennung (AV-TEST, Stand 11/2015).

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Symantec Norton Security

Die offizielle Suite für Windows 10 erreichte die Bestwerte ohne einen Fehler.

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Bitdefender Internet Security

Das Schutzpaket zeigte wie bereits in vorherigen Tests eine solide Leistung.

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20 Security-Suiten unter Windows 10

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Scantest unter Windows 10

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Symantec Norton Security

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Bitdefender Internet Security

19 Produkte offiziell für Windows 10

In diesem ersten umfassenden Test unter Windows 10 haben die Laborexperten alle Produkte 2 Monate lang geprüft. Die Ergebnisse beziehen sich also nicht auf einzelne Funktionen, sondern auf die komplette Schutzleistung der Produkte. Alle getesteten Versionen sind von den Herstellern offiziell für Windows 10 freigegeben. Falls bei einem Hersteller das Testergebnis nicht so gut ist, dann kann er sich nicht über die Version herausreden.

Aber ein kurzer Blick auf das Endergebnis zeigt, dass gleich 4 Produkte die Bestpunktzahl von 18 erreicht haben: Avira, Bitdefender, Kaspersky und Symantec. Weitere 3 Produkte folgen mit 17,5 und 17 Punkten.

Die Werte des mitgeprüften Windows Defender dienen als Basiswert, den andere Produkte toppen sollten. Besonders bei den Erkennungswerten darf man erwarten, dass die Suiten besser sind. Das schafften im Test zwar alle, aber einige nur knapp. Sie sind daher keine wirkliche Alternative zum Windows Defender.

Teils durchwachsene Erkennungsleistung

In der Prüfung mussten alle Produkte knapp 21.000 Schädlinge des Real-World-Tests und des AV-TEST-Referenz-Sets erkennen und beseitigen. Der erste Test ist besonders schwer, da das Labor hierzu noch neue und daher unbekannte Malware benutzt. Im Test mit dem Referenz-Set wird überprüft, ob die Lösungen auch die vielen alten Bekannten erkennen.

Die Suiten von Symantec und Bitdefender sind die einzigen Produkte, die den kompletten Erkennungstest mit jeweils 100 Prozent abschließen konnten. Die Produkte von Avira, F-Secure, AVG, Ahnlab und Kaspersky Lab erkannten im Real-World-Test ebenfalls alles fehlerfrei, übersahen aber beim Referenz-Set jeweils bekannte Schadsoftware. Sie alle landeten daher bei 99,9 Prozent. Bekannte Produkte von McAfee, G Data oder ESET waren im Real-World-Test unüblich schwach mit Werten von 96,3 bis 97,6 Prozent.

Das beste kostenlose Produkt von Panda Security scannte mit 99,4 und 99,9 Prozent Erkennung. Der zum Vergleich geprüfte Windows Defender erkannte nur 87,7 und 99,5 Prozent.

Die Windows-10-Bremser

Das Labor stellte auch fest, wie stark eine Schutzlösung einen Windows-10-PC belastet. Dazu wurden auf einem Referenz-PC ohne Schutz-Software tägliche Arbeiten ausgeführt, wie zum Beispiel Webseiten aufgerufen, Dateien kopiert oder Programme installiert und die Leistungswerte notiert. Danach wurden die identischen Aufgaben mit der jeweiligen Schutzlösung wiederholt und die Leistungswerte verglichen.

Die Produkte von Avira, Bitdefender, Kaspersky Lab und Symantec zeigen, dass trotz höchster Erkennungsleistung keine besondere Systemlast nötig ist. Anders sieht das unter Windows 10 aus bei ESET, G Data, ThreatTrack und Quick Heal: sie alle bekommen im Test wegen einer teils erheblichen Systemlast nur 2,5 bis 3,5 Punkte von 6 möglichen. Auch das in der Erkennung beste Gratisprogramm von Panda Security bremste das System merklich und bekam dafür auch nur 3,5 Punkte. Der Windows Defender hielt das System auch etwas auf, aber nicht so stark: 4,5 Punkte.

Stille Arbeiter im Hintergrund

Wie umgänglich die Suiten sind, wurde im Testabschnitt Benutzbarkeit geprüft. So wurde gecheckt, ob die Suiten gute Programme oder saubere Webseiten blockieren oder des Öfteren einfache Dateien als verseucht einstufen. Diese Fehlalarme wurden im Test protokoliert, während man 500 Webseiten besuchte, Programme installierte und knapp 1,5 Millionen lautere Dateien scannte.

Das Ergebnis ist für fast alle Schutzpakete so gut, dass sie dafür im Test 5 bis 6 Punkte bekamen. Nur das Produkt von K7 blockierte ein paar gute Programme und kassierte fälschlich saubere Dateien ein. Dafür gab es nur noch 4,5 Punkte. Alle Gratis-Programme und auch der Windows-Defender arbeiteten gut bis sehr gut.

Gute Schutzprodukte für Windows 10

Der von Microsoft mitgelieferte Grundschutz durch den Windows Defender ist zwar gut, aber bei weiten nicht sehr gut. Gerade in der wichtigen Erkennung von Schädlingen sind 17 der 19 Produkte meist wesentlich besser. Nutzer sollten daher auf eine der geprüften Schutzlösungen setzen. Das Labor hat den 4 Produkten von Avira, Bitdefender, Kaspersky und Symantec die maximal zu erreichende Punktzahl verliehen. Rein nach den Scanwerten hat Bitdefender und Symantec das beste Ergebnis, wobei die in der Tabelle noch folgenden Produkte sich keine Blöße gegeben haben.

Windows 10 mit besserem Sicherheits-Fundament

Leiter Testlabor: Erik Heyland
Leiter Testlabor: Erik Heyland

Windows 10 ist gegenüber Vorgängerversionen wesentlich sicherer strukturiert und auch besser ausgerüstet. Eine gute Sicherheits-Software sollte trotzdem nicht fehlen.

Microsoft hat in die grundsätzlichen Sicherheitsvorkehrungen in Windows 10 sehr viel Entwicklungsarbeit investiert; das sehen Sicherheitsexperten gerne. So gibt es nun verbesserte Anmeldungsmöglichkeiten mit einem Zugangsbild, auf dem der Anwender mit dem Finger oder der Maus Gesten aufzeichnen muss. Mit Windows „Hello" halten Sicherheitsmechanismen mit biometrischen Daten, sowie eine Zwei-Faktor-Autorisierung Einzug in Windows 10. Auch die Systemaktualisierung ist voreingestellt, damit jeder Anwender immer ein modernes, sicheres System hat. Ebenfalls runderneuert sind die Smartscreen-Filter, die Anwender vor dem Aufruf von schädlichen Programmen oder Webseiten schützen sollen. Weiterhin kommt der neue Browser Edge ohne anfällige Technologien wie Plug-Ins oder ActiveX aus.

Aber wird dieses Bündel an neuen Sicherheitsmaßnahmen so ausreichend sein, dass man keine Sicherheits-Software mehr benötigt? Nicht einmal Microsoft behauptet das – es preist lediglich die verbesserte Sicherheit von Windows 10. Die Zeit wird zeigen, wie gut und schnell Microsoft das System pflegen und updaten kann, um so schnell auf etwa aufgedeckte Schwachstellen und neue Malware-Bedrohungen zu reagieren. Hersteller von Security-Software arbeiten hier bisher schneller. Neben viel Sicherheit bringen Internet-Security-Suiten auch jede Menge weitere gute Funktionen mit, die Windows so nicht bietet. Von daher bleibt eines klar: wer den besten Schutz auch unter Windows 10 will, der sollte nicht an einer guten Schutzlösung sparen.

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