12 Antivirus-Lösungen für MacOS High Sierra im Test
Die Laborexperten von AV-TEST haben 12 MacOS-Lösungen für Privatnutzer und Unternehmen auf ihre Schutzwirkung, Systembelastung und Benutzbarkeit untersucht. Viele der Pakete zeigten, wie gut und verlässlich sie arbeiten.
Die Mac-Welt steht immer mehr im Fokus von Malware-Schreibern. Im Juni 2018 liegt die Zählung der neu erfassten Schädlinge für MacOS bereits bei 37.000 Exemplaren – und somit fast auf dem Ganzjahresniveau von 2017 mit 43.000 Exemplaren. Das sind zwar viel weniger Fälle als in der Windows-Welt, aber die Zahl ist um den Faktor 100 und mehr höher, als Mac-Experten noch vor Jahren prophezeiten.
8 Produkte für Privatanwender, 4 für Unternehmen
Unter den 12 geprüften Schutzlösungen für Mac OS High Sierra finden sich 8 für private Anwender und 4 für Unternehmen.
Die Lösungen für Privatanwender:
- Avast Security
- Avira Antivirus Pro
- Bitdefender Antivirus for Mac
- F-Secure Safe
- Intego VirusBarrier
- Kaspersky Internet Security
- Symantec Norton Security
- Trend Micro Antivirus
Die Lösungen für Unternehmen:
- Bitdefender Endpoint Security for Mac
- McAfee Endpoint Security for Mac
- SentinelOne Next Generation Endpoint Security
- Sophos Central Endpoint
Alle Security-Pakete wurden auf baugleichen iMacs mit MacOS High Sierra 10.13.3 untersucht. Die Produkte wurden in den Bereichen Schutzwirkung, Systembelastung und Benutzbarkeit geprüft. In jedem Bereich vergibt das Labor maximal 6 Punkte. Der Bestwert liegt somit bei 18 Punkten. Diesen Wert erreichten die Produkte für Privatanwender von Bitdefender, Intego, Symantec und Trend Micro. Im Bereich Lösungen für Unternehmen erzielten die Produkte von Bitdefender, McAfee und SentinelOne das beste Ergebnis.
Top Erkennung bei den meisten Lösungen
Jede Lösung musste im Test über 500 noch recht neue Angreifer erkennen, blockieren und löschen. Bei den Produkten für Privatanwender erkannten 6 der 8 geprüften Pakete die Schädlinge zu 100 Prozent. Nur Avira und F-Secure hatten kleine Erkennungsprobleme.
Bei den Lösungen für Unternehmen schafften Bitdefender und Sophos die 100-Prozent-Marke. Die Endpoint-Pakete McAfee und SentinelOne folgen ganz knapp mit 99,8 und 99 Prozent Erkennung.
Viele Schutzpakete laufen im Alltag in gemischten Netzwerken und tauschen Daten mit Windows aus. Daher hat das Labor in einem nicht gewerteten Zusatztest die Erkennung von Windows-Schädlingen geprüft. Bei den Paketen für Privatanwender von Bitdefender, Kaspersky Lab und Trend Micro lag die Quote bei fast 100 Prozent. Bei den Firmenlösungen schafften die Pakete von Bitdefender, McAfee und Sophos eine ähnlich hohe Quote.
In einem zweiten nicht gewerteten Zusatztest wurde ermittelt, wie gut die Lösungen so genannte „Potentiell unerwünschten Anwendungen" – kurz PUA – erkennen. Diese Programme verursachen zwar keinen Schaden, verhalten sich aber fragwürdig. Dazu gehören Tools mit viel Werbung, unklaren Meldungen oder auch seltsamen Datenschutzerklärungen. Einige Hersteller sehen in PUA keine direkte Gefahr und stufen sie daher auch nicht als schädlich ein. Bei den Paketen für Privatanwender erkannten Avast, Avira, Bitdefender, Kaspersky Lab, Symantec und Trend Micro über 2.500 PUAs zu 95 bis 99 Prozent.
Bei den Lösungen für Unternehmen enttarnten Bitdefender, McAfee und Sophos PUA zu 90 bis 99 Prozent.
Die Leichtigkeit am Client-PC
Eine Schutzlösung muss ständig im Hintergrund arbeiten, Prozesse überwachen und Dateien überprüfen. Die meisten Lösungen erledigen ihre Arbeit ohne Mac OS auszubremsen – aber nicht alle. Das Labor hat im Testbereich Geschwindigkeit geprüft, wie stark jedes einzelne Paket das System belastet. Für die Messungen wurden auf einem Referenzsystem viele Anwendungen gestartet und Operationen ausgeführt. Zusätzlich wurden lokal und ins Netzwerk Dateien kopiert. Alle für die Arbeiten benötigten Zeiten wurden notiert und dienten als Vergleichsparameter. Danach wurden jeweils alle Schritte mit den aktiven Schutzlösungen wiederholt.
Bei den Privatanwendern zeigten sich die Schutzpakete von Bitdefender, Intego, Symantec und Trend Micro von ihrer besten Seite und bekamen dafür die maximalen 6 Punkte. Kaspersky Lab erzielte noch sehr gute 5,5 Punkte. Avira und F-Secure bremsten leicht das System und erreichten nur 5 Punkte. Avast hielt MacOS zu lange auf: nur 4 Punkte.
Bei den Produkten für Unternehmen zeigten die Lösungen von Bitdefender, McAfee und SentinelOne, dass sie das System kaum messbar aufhalten: 6 Punkte. Nur das Paket von Sophos sorgte für etwas Last am Client, was zu einer Abwertung auf 5 Punkte führte.
Hohe Verlässlichkeit statt Fehlalarme
Wenn Schutzpakete überreagieren, dann wird ein normales Anwendungsprogramm schnell mal zum Angreifer abgestempelt. Solche Fehlalarme verunsichern private Anwender und sorgen eventuell für Ausfallkosten in Unternehmen. Daher hat das Labor folgendes geprüft: unter jeder installierten Schutzlösung wurden Dutzende Anwendungen installiert. Zusätzlich mussten über 4.000 gute Programme im Fehlalarmtest gescannt werden.
Hut ab bei dem Ergebnis: Alle Schutzprogramme – für private Anwender und für Firmen – erledigten die Aufgaben ohne einen einzigen Fehlalarm. Daher vergab das Labor durch die Bank die maximalen 6 Punkte.
Starkes Rüstzeug vor dem Ernstfall
Immer mehr Mac-Nutzer schwenken auf die sichere Schiene ein und nutzen eine Schutz-Software für MacOS. Die aktuellen Zahlen in Sachen Malware-Zuwachs empfehlen dies auch.
Privatanwender haben eine breite Auswahl an sehr guter Security-Software. Gleich 4 Programme erreichten die maximale Punktzahl von 18. Sie kommen von Bitdefender, Intego, Symantec und Trend Micro. Knapp dahinter folgt das ebenfalls empfehlenswerte Paket von Kaspersky Lab mit 17,5 Punkten.
Aber auch bei den Endpoint-Lösungen für Unternehmen finden sich gleich 3 Produkte mit maximaler Punktzahl von Bitdefender, McAfee und SentinelOne. Sophos belastete im Test den Client-PC ein wenig und bekam dafür Punktabzug. Dennoch sind es gesamt sehr gute 17 Punkte.