Test: 9 Schutzlösungen für Firmennetzwerke unter Windows 8.1

9 Lösungen im Labortest

Alle Lösungen bewältigten die gleichen Tests je einmal im September und im Oktober: Sie mussten zeigen, wie gut sie Schädlinge erkennen, wie stark sie die Client-PCs im Unternehmen belasten und ob sie viele Fehlalarme produzieren. In jedem Testbereich wurden bis zu 6 Punkte vergeben, also 18 Punkte maximal.

Diese Punktzahl konnte kein Produkt erreichen. Aber mit je 17 Punkten sind die Lösungen von Bitdefender und Trend Micro dem Maximum recht nahe. Symantec erreichte 16,5 Punkte, die restlichen Produkte folgen mit 15 bis 16 Punkten. Der mit getestete Basisschutz von Microsoft konnte nur 10,5 Punkte für sich verbuchen.

3 Pakete mit 100 prozentiger Abwehr

Den Test der Erkennungsleistung von Schädlingen musste jedes Produkt in zwei Teilen absolvieren. Zuerst sollten sie im Real-World-Test über 160 brandneue Schädlinge erkennen. Diese neueste Malware wurde innerhalb 4 Wochen vor Testbeginn von Webseiten und aus E-Mail-Anhängen gesammelt. Im zweiten Schritt mussten die Schutzpakete das AV-TEST-Referenz-Set mit etwa 18.000 Viren & Co erkennen und abwehren.

Die Produkte von Bitdefender, F-Secure und Symantec schlossen beide Testschritte mit jeweils 100 Prozent Erkennung ab; ein Topergebnis. Die Lösungen von G Data, Kaspersky Lab und Trend Micro erkannten beim AV-TEST-Referenz-Set zwar alle Schädlinge zu 100 Prozent, aber im Real-World-Test nur 99 Prozent. Ebenfalls minimale Probleme im Real-World-Test hatten die Pakete von McAfee und Sophos.

Die Microsoft-Lösung als Vergleich konnte im wichtigen Real-World-Test nur 71 Prozent der Schädlinge erkennen. Das heißt, 3 von 10 Angreifern rutschten durch. Die Erkennungsrate beim Referenz-Set war mit 80 Prozent etwas besser, aber nicht gut.

Spürbare Client-Belastung

Die Tester prüften, wie stark eine vorhandene Schutzlösung einen Client bei seiner täglichen Arbeit verlangsamt. Für den Vergleich wurde auf einem Referenz-PC die Zeit gemessen für das Laden von Webseiten, Downloaden von Software, das Installieren von Anwendungen und das Kopieren von Daten. Das Gleiche wurde jeweils mit installiertem Systemwächter wiederholt und die Zeiten verglichen.

Die gute Erkennung bedingte bei einigen Testkandidaten auch eine gewisse Systembelastung. Aus der Spitzengruppe zeigte das Produkt von Bitdefender trotz maximaler Erkennung die geringste Systemlast. F-Secure und Symantec benötigen etwas mehr Leistung für ihre guten Scanwerte. Die vergebenen Punkte lagen in der oberen Gruppe bei 4,5 bis 5,5 von 6 möglichen Punkten.

Die höchste Last verursachten die Pakete von Kaspersky und von McAfee. Dafür gab es etwas Punktabzug – die Lösungen erreichten somit nur 3,5 bzw. 4 von 6 Punkten.

Wenige Fehlalarme im Alltag

Lösen die Schutz-Suiten an den Clients viele Fehlalarme aus, so kann das den Administrator eines Unternehmens auf Trab halten. Zudem werden die Mitarbeiter durch Falschmeldungen verunsichert.

AV-TEST hat im Testabschnitt Benutzbarkeit genau diese Anfälligkeit für Fehlalarme überprüft. Dazu musste jede Lösung 500 saubere Webseiten besuchen, fast 350.000 Schadcode-freie Programme scannen und fast 40 Installationen von normalen Anwendungen beiwohnen. Das Topergebnis wäre, dass ein Schutzpaket während all dieser Testaufgaben einfach nichts meldet.

Dieses Optimum hat nur die Lösung von Symantec geschafft. Fairerweise muss man sagen: Kaspersky Lab, McAfee, Microsoft, Sophos und Trend Micro hatten jeweils lediglich eine einzige Fehlerkennung bei 350.000 sauberen Programmen. Daher verdiente sich diese genannte Gruppe auch die maximalen 6 Punkte in dieser Kategorie.

Die anderen Produkte schlossen diesen Testbereich etwas schlechter ab. Sie erkannten 4 bis 16 Programme falsch und warnten bzw. blockten bei 3 bis 6 Installationen von 40. Diese Werte waren aber ebenfalls noch gut, und so vergaben die Tester auch den Produkten von Bitdefender, F-Secure und G Data noch 4,5 bis 5,5 Punkte.

Viel Schutz fürs Firmennetzwerk

Mit je 17 von 18 möglichen Punkten setzen sich die Schutzlösungen von Bitdefender und Trend Micro an die Spitze der Auswertungstabelle. Mit lediglich einem bzw. einem halben Punkt weniger folgen die Produkte von Symantec, G Data und Kaspersky Lab.

Vergleicht man nur den wichtigen Punkt Schutzwirkung, so empfehlen sich gleich 6 der 9 Kandidaten mit einer maximalen Punktzahl von 6.

Die zum Vergleich mit getestete System Center Endpoint Protection von Microsoft ist keine empfehlenswerte Alternative. Die Leistung bei der Erkennung von Schädlingen ist mit 71 bzw. 80 Prozent zu gering. Die Spitzenplätze leisten hier zwischen 99 und 100 Prozent.