18. September 2014 | Antivirus für macOS
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Mac OS X im Fadenkreuz – 18 Malware-Scanner im Test

Lange wiegten sich Mac-OS-Nutzer in der Sicherheit, dass es für ihr System keine Malware gäbe. Spätestens seit April 2012 und dem Flashback-Angriff auf über 700.000 Apple-PCs steht fest, dass Angreifer auch den Macintosh im Fadenkreuz haben. AV-TEST hat 18 Antivirenprodukte für Mac getestet und findet einige richtig gut – andere richtig schlecht.

Security-Suiten für Mac OS X

Bei der On-Demand-Erkennung schafften nur vier Produkte die 100-Prozent-Marke (AV-TEST August 2014).

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Noch sind die bereits erkannten Angreifer für Mac OS nicht besonders zahlreich. Das verleitet zu der Annahme, dass Mac-Nutzer sich in Sachen Security-Software keine Gedanken machen müssten. Auch im Internet veröffentlichte Tests mit 1 bis 20 bekannten Mac-Schädlingen, die natürlich alle erkannt wurden, machen die Situation nicht besser. Inzwischen gibt es allerdings bereits ein paar hundert aktuelle, auf den Mac spezialisierte Angreifer, die besonders auf die Sicherheitslücken von Zusatz-Software zielen.

Security-Suiten für Mac OS X

Einige wenige Produkte bremsen das System beim Kopieren aus. Das gut erkennende Paket von Bitdefender bremst fast gar nicht (AV-TEST August 2014).

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Bitdefender für Mac

Das Schutzpaket erkannte im Test alle gesuchten Schädlinge und belastete dabei kaum das System.

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avast! Free Antivirus für Mac

Die kostenlose Software für Mac-Nutzer erkannte im Test die Angreifer gut, wenn auch nicht sehr gut.

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Security-Suiten für Mac OS X

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Bitdefender für Mac

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avast! Free Antivirus für Mac

Alle sagen: Mac OS X kann sich selbst schützen

Sicher, seit OS X 10.7 bzw. 10.8 arbeiten mit Gatekeeper, Sandbox und Xprotect einige gute interne Sicherheitssysteme. So prüft etwa Xprotect die Mail- und Browser-Downloads. USB-Sticks, CDs oder DVDs werden aber nicht überprüft.

Der Flashback-Angriff von 2012 hat viele Nutzer überrascht, in Windeseile waren über 700.000 Macs infiziert. Bis dahin war die einhellige Meinung, dass ein Antivirus-Programm für einen Mac nur Ballast sei. Eine Meinung, die sich bis heute hält, außer wahrscheinlich bei etwa 700.000 Flashback-Opfern.

18 Security-Suiten für Mac im Test

Für den maximal möglichen Schutz unter OS X 10.9 hat das Labor von AV-TEST 18 aktuell erhältliche Internet-Security-Suiten auf ihre Schutzwirkung, die Systembelastung und auf Fehlalarme geprüft. Zusätzlich wurde auch die Ausstattung der Schutzpakete aufgelistet.

Im ersten Testteil wurden 117 auf den Mac spezialisierte Schädlinge im so genannten On-Demand-Test geprüft. Das ist der normale Scan der Sicherheits-Tools nach Schädlingen. Im zweiten Teil, dem On-Access-Test, wurde die Qualität des Hintergrund-Virenwächters untersucht. Dazu wurden weitere 84 verseuchte Dateien im System in ein anderes Verzeichnis kopiert. In diesem Fall muss der Wächter reagieren und den Zugriff auf die verseuchte Datei blockieren.

Teils sehr schwache Schädlings-Erkennung

Beide Testabschnitte konnten nur die Pakete von Bitdefender, G Data und Norman mit je 100 Prozent Erkennung abschließen. Danach fügt sich ein breites Mittelfeld mit 10 Produkten an, welche im On-Demand-Test zwischen 82,1 und 100 Prozent schafften. Im On-Access-Test lagen die Werte nur zwischen70,2 und 100 Prozent.

Die letzten vier Produkte von Symantec, Trend Micro, McAfee und Webroot zeigten sehr schwache Ergebnisse. Im On-Demand-Test lag die Erkennung nur zwischen 19,7 und 54,7 Prozent. Die vier schafften auch im On-Access-Test nur 21,4 bis 50 Prozent. Das schwächste Produkt von Webroot erwischt somit nur jeden fünften Angreifer.

Wer bremst, fliegt raus

Das größte Problem mit Antiviren-Software auf dem Mac ist das Ausbremsen des Systems. Um die Last der Systemwächter zu messen, hat das Labor die Zeit beim Kopieren von über 7 GByte an Daten auf dem Referenz-System gemessen: 17,2 Sekunden. Danach wurden alle Produkte installiert, das Kopieren mehrfach wiederholt und die Zeit gemessen.

Die Hälfte der geprüften Produkte verlangsamten das System nur zwischen 1,5 und 10 Prozent. Trotz ihrer fehlerfreien Erkennungsleistung verlangsamten Bitdefender und Norman das System kaum: 17,5 bzw. 18,1 Sekunden zeigte die Messung beim Kopieren. Das gut erkennende Paket von G Data hielt das System geringfügig mehr auf: 19,1 Sekunden.

Von den ersten 16 Lösungen markiert das Paket von Intego mit 20,8 Sekunden die Grenze zu den bremsenden Produkten. Davor verlangsamt eine Security-Lösung den Kopiervorgang also um maximal 3,6 Sekunden – das merkt der Anwender im Alltag nicht.

Weit jenseits dieser Grenze lagen die Pakete von Microworld mit 40,4 Sekunden und Trend Micro mit mehrfach geprüften 470,3 statt 17,2 Sekunden– das ist mehr als das 27-fache an Zeit.

Freund-Feind-Erkennung

Alle Systemwächter wurden auch auf Fehlalarme geprüft. Dazu wurden bei aktivem Schutz jeweils 100 beliebte Software-Pakete aus dem Mac-App-Store installiert. Darunter waren zum Beispiel Tools wie der VLC Media Player, Open Office oder etwa Java. Keines der Schutz-Pakete schlug hier falschen Alarm.

Bei diesem Test hat es die Schutz-Software unter Mac etwas leichter als ihre Pendants unter Windows, da die Menge der angebotenen Software wesentlich geringer ist.

Oft dünne Ausstattung

Neben den normalen Schutzfunktionen bringen die Pakete nur vereinzelt Zusatzfunktionen mit. Avast bietet eine Anti-Spam-Funktion. ESET, G Data und Trend Micro ein Anti-Phishing-Tool. Nicht einmal die Hälfte der Pakete spendiert dem Nutzer eine Safe-Browsing-Funktion.

Weitere Schutz-Module, wie eine Personal Firewall, einen Kinderschutz, eine Backup-Funktion oder Verschlüsselungs-Tools gibt es nur bei einzelnen Produkten. Und das, obwohl die meisten Schutzpakete eine kostenpflichtige Jahreslizenz verlangen.

Fazit: Mehr Schutz ist möglich

Private Mac-Nutzer können sich auf die internen Sicherheitssysteme des aktuellen OS X verlassen. Falls aber noch einmal ein Trojaner wie Flashback einen Durchbruch schafft, dann dürfte der Jammer wieder groß sein. Besonders Unternehmen sollten dieses Risiko für Firmen- und Kundendaten nicht eingehen. Denn schnell steht die Existenz auf dem Spiel.

Die Lösung von Bitdefender fand im Test fehlerfrei alle Schädlinge und hielt das System bei seiner Arbeit kaum messbar auf. G Data und Norman sind ebenfalls verlässliche Sicherheitspartner. Sie belasten das System bei ihrem Job nur unmerklich mehr.

Von avast! kommt das beste kostenlose Produkt im Test. Der Systemwächter arbeitete zwar nicht völlig fehlerfrei, aber dennoch gut, und er ging recht schonend mit den Ressourcen um.

Noch ein Tipp: Nutzer sollten sich die passende Schutz-Software unbedingt von der Herstellerseite installieren oder eine Box kaufen. Denn die Versionen aus dem Mac-App-Store haben Einschränkungen bei den Funktionen!

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