03. Dezember 2018 | Kinderschutz
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Kinderschutz: Reichen die Schutzmechanismen der Betriebssysteme?

Die Experten von AV-TEST haben die Gefahrenlage für Kinder am PC mit Windows oder MacOS und an mobilen Geräten mit Android, iOS und Fire OS von Amazon geprüft. Jedes System bietet eine kostenfreie Möglichkeit zum Kinderschutz. Das Labor hat beurteilt, inwieweit dieser Schutz hilfreich ist und wo er kläglich versagt.

Kinderschutz

der Betriebssysteme im Test

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Wird ein uns bekanntes oder eigenes Kind auf der Straße von einem Fremden angesprochen oder gar angefasst,  gehen sofort die Alarmglocken los und wir schreiten zur Tat. In der digitalen Welt ist der Fremde nicht sichtbar und Eltern haben auch selten permanent einen Überblick, was Kinder an einem PC oder einem mobilen Gerät machen. An dieser Stelle bieten vorhandene Betriebssysteme ihre Hilfe an in Form von besonderen Schutzeinstellungen für Kinder oder mit kostenloser Zusatz-Software. Nimmt man die Werbeversprechen ernst, dann reicht das Installieren und Einstellen und alles ist gut. Aber damit gaben sich die Laborexperten von AV-TEST nicht zufrieden. Sie wollen es genau wissen und haben daher das Problem mit dem Kinderschutz völlig neu bewertet und geprüft.

Diese digitalen Gefahrenpunkte bedrohen Kinder

Jedes Software-Paket bringt viele Einstellungen und Tools mit, die man zum Teil direkt miteinander vergleichen könnte. Aber wozu sind sie den eigentlich gut? Sagt ein Vergleich wirklich etwas aus? Um dieses Problem besser zu beleuchten, hat das Labor zuerst einmal die Gefahrenlage analysiert, zu schützende Szenarien definiert und dann die einzelnen Schutzfunktionen der Systeme den Gefahrenpunkten zugeordnet. In der Praxis sieht das  folgendermaßen aus:

Kinderschutz in Betriebssystemen

7 definierte Gefahrenpunkte die Schutz oder Aufsicht benötigen

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Filterleistung des Kinderschutzes in Systemen

Die Tools der Betriebssysteme filtern lediglich Pornografie (ein iOS-Test war technisch nicht möglich)

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Betriebssysteme und ihr Kinderschutz

Einzelne Zusatzfunktionen, die Kinder besonders schützen sollen

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Berichtswesen der Kinderschutzfunktionen

Die Reportfunktionen der Betriebssysteme sind nur rudimentär vorhanden

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Kinderschutz in Betriebssystemen

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Filterleistung des Kinderschutzes in Systemen

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Betriebssysteme und ihr Kinderschutz

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Berichtswesen der Kinderschutzfunktionen

7 Gefahrenpunkte die Schutz oder Aufsicht benötigen

Jeder der folgenden Punkte definiert einen Überbegriff für einen Gefahrenpunkt.

  • Schutz vor Cyber-Mobbing
  • Zugangskontrolle zu Erwachsenen-Inhalten
  • Schutz privater Daten
  • Kontrolle der Nutzungszeit von Geräten
  • Schutz vor Online-Geldfallen
  • Schutz vor sexuellen Online-Anfragen (Grooming)
  • Gesicherte Privatsphäre

Die verschiedenen Tools und Zusatzpakete der Betriebssysteme wurden untersucht und diesen Punkten zugeordnet. Erst wenn ein Punkt, auch durch mehrere Programmfunktionen, wirklich erfüllt wurde, dann war das Labor zufrieden und hat das positiv bewertet.

Testkandidaten Microsoft, Mac, Android, iOS & Amazon

In dem Test wurden geprüft: Windows 10, MacOS High Sierra, Android 8.0, iOS 12 und Fire OS von Amazon; das ist ein angepasstes Android-System. Jedes System hat interne Funktionen, die Desktop-Systeme eine Zusatz-Software. Die genauen Produktnamen: Microsoft Family Safety, Mac Parental Controls, Google Family Link, iOS Parental Controls und Kindle Fire Parental Controls.

Die Schutzsysteme haben oft den gleichen Aufbau: eine Person bzw. ein Kind wird anhand seines Alters im System definiert und dann ein vorgefertigtes Profil mit Einstellungen geladen. An einzelnen Punkten lässt sich manchmal noch etwas feinjustieren. Viele Eltern ohne Fachkenntnisse setzen dann darauf, dass die Profile alles abdecken.

Die Tester waren auf den ersten Blick in einigen Punkten zufrieden bei MacOS, mit einigem Abstand gefolgt von Windows und iOS. Google mit Android ist kaum verlässlich und der Amazon-Schutz auf dem Kindle ein Schatten seiner selbst. In den meisten Fällen funktioniert er schlicht nicht oder ist unbedienbar. Die Systemanbieter erfüllen zwar einige Vorgaben und stehen in der Tabelle nicht schlecht da. Allerdings bieten sie meist nur das Nötigste an. Wie flach und meist glanzlos die Funktionen sind, zeigen die Erklärungen bei den einzelnen Gefahrenpunkten.

Schutz vor Cyber-Mobbing

Das wichtige Thema Mobbing, wird sogar oft in Schulen bearbeitet. Im Gespräch taucht dann immer wieder Cyber-Mobbing auf, welches die gleiche psychische Gewalt wie normales Mobbing entfesselt. Ein funktionierender Kinderschutz sollte eine Zeitkontrolle des Gerätes und eine Lokalisierung ermöglichen, sowie via Social-Media-Kontrolle das Profil und die Aktivitäten schützen. Sehr wichtig sind hier die Report-Funktionen, da diese auch ohne definierte Inhalte schnell ein Bild zeichnen, in welchen sozialen Medien die Kommunikation auszuufern droht. Microsoft und Apple MacOS sowie iOS erfüllen einige Anforderungen einigermaßen gut, Google und Amazon dagegen fast gar nicht. Eine Funktion zur Social-Media-Kontrolle bietet keines der geprüften Systeme!

Zugangskontrolle zu Erwachsenen-Inhalten – die bittere Wahrheit

Da das Internet oft als unkontrollierbare Quelle von Inhalten gesehen wird, liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Filtern von Webseiten und Links durch die Kinderschutzfunktionen. Die entsprechende Tabelle zeigt die Ergebnisse. In dieser ist das iOS-System nicht zu finden, da iOS den Test technisch verhindert. Bei allen anderen Systemen fällt auf, dass diese lediglich die Kategorie Pornografie erkennen und alles andere außen vor lassen. Diese beschränkte Aufgabe erledigen außer Amazon alle gut, selbst in der Gegenprobe mit für Kinder geeigneten Seiten. So sind die Kleinen zwar relativ gut gegen Pornografie geschützt, dürfen aber weiterhin auf Glückspiele zugreifen, sich auf Dating- und Treff-Plattformen herumtreiben, hemmungslos einkaufen, illegale Plattformen ansurfen und Daten herunterladen, sowie Chats & Foren zu allen Schmuddel-Themen besuchen. An dieser Stelle dürfte man sich einig sein, dass die Systeme in Sachen „Filterleistung bei Links und Webseiten“ einfach schlecht arbeiten. Amazons Kindle ist sogar so sicher, dass er einfach alle Seiten verbietet – sogar die guten. Im Klartext bedeutet das: die aktivierte Funktion verhindert fast zu 100 Prozent das Surfen und ist daher nicht zu gebrauchen. Man darf befürchten, dass die meisten User die Funktion daher abschalten und dann die Kinder völlig ungeschützt im Web unterwegs sind.

Das Testlabor erwartet weiterhin beim Kinderschutz, dass bei einer angesteuerten Suchmaschine automatisch die interne Funktion „Sicheres Suchen“ aktiviert wird. So zeigt zum Beispiel Google mit Safe Search einige gefundene Webseiten nicht an, die insbesondere pornografische Inhalte haben. Die Kinderschutzsysteme der Betriebssysteme kennen die Funktion, schalten sie aber nur willkürlich ein oder nicht. Microsoft mag zum Beispiel kein Google und aktiviert den Schutz dort nicht. Sucht man aber mit Bing oder Yahoo, dann ist die sichere Suche automatisch aktiv. Apple sieht das bei seinen Schutzfunktionen exakt umgekehrt und bevorzugt ausschließlich Google.

Eigentlich sollten die Schutzsysteme auch genau aufzeichnen, was gesucht, gefunden und was blockiert wurde. Die Reportfunktionen der Betriebssysteme nehmen das zwar teilweise auf, aber die Informationen sind so spärlich, dass eine weitere Auswertung kaum Übersicht bringt.

Schutz privater Daten – wenn Kinder zu Datenlecks werden

Kinder teilen besonders via Social-Media sehr viele Informationen und erkennen dabei nicht, dass sie damit oft sehr persönliche Daten preisgeben. Teilweise gehen so auch viele Infos der ganzen Familie im Internet auf Reisen. Um dies zu verhindern, sollte eine Kontrollfunktion automatisch reagieren, sobald persönliche Daten wie zum Beispiel Adresse, Telefonnummer oder der Schulname eingegeben werden. Auch das vordefinierte Blockieren von Webseiten muss möglich sein, damit man Kinder zum Beispiel nicht einfach auf Plattformen oder in Chats locken kann. Passiert das doch, sollte wiederum die Kontrollfunktion bei der Eingabe persönlicher Daten eingreifen. Insbesondere eine Social-Media-Kontrolle ist an dieser Stelle hilfreich, da gerade dort schnell zu persönliche Informationen abfließen können. Weiterhin sollten alle diese Aktivitäten in einem übersichtlichen Report auffindbar sein.

Die Schutzfunktionen der Systeme erfüllen die Anforderungen recht unzureichend bis gar nicht. Eine Kontrollfunktion gegen den Abfluss privater Daten und eine Social-Media-Kontrolle gibt es bei keinem der Kinderschutz-Systeme. Daher fallen in diesen Punkten alle geprüften Systeme durch. Im Bereich der Seitenfilterung greift nur der Begriff Pornografie – der Rest ist frei verfügbar. Damit also auch Chats und Foren aller Art und Couleur.

Eine weitere eklatante Schwäche: die Report-Funktionen sind zwar vorhanden, reporten aber nur rudimentär einzelne Unterpunkte, wie etwa die besuchten Webseiten. Eine Suchhistorie oder eine Liste verhinderter Zugriffe sucht man vergebens.

Dass Reportfunktionen durchaus viele Informationen samt einer guten Übersicht enthalten können, beweist spezielle Kinderschutz-Software von anderen Herstellern. Die Testergebnisse von AV-TEST folgen dazu in Kürze im News-Bereich.

Kontrolle der Nutzungszeit von Geräten – oder geht heimlich was?

Bei einigen Kinder ist das so: gibt man ihnen eine ganze Tüte Chips, ist sie ruck-zuck leer und dem oder der Kleinen schlecht. Viele Kinder kennen ihre Grenzen nicht und konsumieren ohne Limit. Das ist auch in der digitalen Welt so. Schnell sind Stunden verstrichen, es wurde zum Beispiel nicht gelernt oder es ist bereits viel zu spät am Abend. Die Systeme bieten dazu in der Regel eine anpassbare Nutzungszeit eines Geräts. Oft steuert ein für das Kind gewähltes Profil die Zeiten. Das erwarteten in diesem Fall auch die Tester. Weiterhin wird die Möglichkeit einer App-Kontrolle gefordert. Dies wird aber wiederum selten geleistet. Es lässt sich meist nur die Nutzungszeit per Profil lenken. Spielt ein Kind oft auf bestimmten Webseiten, dann sollte natürlich auch das Blocken von ausgesuchten Seiten möglich sein. Zu guter Letzt sollte eine interne Reportfunktion den Verlauf bzw. die Verstöße auflisten.

Während man mit den Lösungen der Betriebssysteme die Nutzungszeit noch relativ gut steuern kann, gibt es keine dedizierte App-Kontrolle. Auch das Blocken von Webseiten geht standardmäßig nur für Seiten mit Pornografie. Andere Seiten müssen mühsam per Hand via Black- & Whitelisting registriert werden. Das bedeutet, dass es eine Liste für erlaubte und eine für nicht erlaubte Webadressen gibt. Gibt es aber einen Kurzlink oder einen anderen technischen Kniff, dann sind die Listen schnell umgangen.

Bei allen Systemen und Tools waren die Tester einigermaßen zufrieden. Die Reportfunktionen sind aber auch hier nur rudimentär und schlicht. Die genannten, noch akzeptablen Ergebnisse treffen für Amazon Kindle Fire allerdings nicht zu. Dort lässt sich nur die Nutzungszeit etwas steuern.

Schutz vor Online-Geldfallen – die schnellen Euros

Viele Webseiten versuchen an den schnellen Euro zu kommen, indem sie Kindern etwas verkaufen. Meist geht es gar nicht um große Summen, denn diese könnten Kids nicht einfach aufbringen und es würde auffallen. Vielmehr geht es um kleine Beträge, die direkt oder per Prepaid-System gezahlt werden, indem man an der Tankstelle oder am Kiosk Gutscheincodes kauft. Damit lässt sich dann alles anonym shoppen, auch wenn es für das Kind völlig ungeeignet ist. Die Eltern können vielleicht nicht verhindern, dass der Gutscheincode gekauft wird, aber immerhin dessen Einsatz. Dazu muss ein Kinderschutz wieder Apps kontrollieren und den Zugang zu Webseiten regulieren, zum Beispiel zu Spieleseiten, auf denen sich digitale Zusatz-Tools kaufen lassen. Auch Werbung, die Kinder auf Kaufseiten locken will, sollte per Ad-Blocker automatisch unterbunden werden.

Das Ergebnis im Test ist ernüchternd: Eine App-Kontrolle gibt es nur bei MacOS und Google Android. Bei den restlichen Systemen existiert nur ein generelles Installationsverbot für Apps, welches sich an- oder abschalten lässt. Das Blocken von Webseiten funktioniert auch hier wiederum nur für Pornografie oder für einzelne von Hand definierte Webseiten (Blacklisting). Bei Amazon hingegen ist alles gesperrt, da sich die Webseiten ohnedies nicht öffnen lassen. Einen Ad-Blocker bringt nur MacOS mit – alle anderen Systeme haben hier kein passendes Tool parat.

Windows Family Safety

Der Kinderschutz von Windows 10 ist nutzbar, aber funktionsarm

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Mac Parental Controls

Der Kinderschutz ist bei weitem nicht perfekt, aber einigermaßen umfangreich

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Kindle Fire Parental Controls

Der Kinderschutz beschränkt das Gerät fast bis zu Unbenutzbarkeit

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Google Family Link

Der Kinderschutz auf dem mobilen Gerät ist sehr überschaubar

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iOS Parental Controls

Apples Kinderschutz für mobile Geräte bringt einige Grundfunktionen mit

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Windows Family Safety

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Mac Parental Controls

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Kindle Fire Parental Controls

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Google Family Link

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iOS Parental Controls

Schutz vor sexuellen Online-Anfragen (Cyber-Grooming)

Ein sehr wichtiges Thema ist das Cyber-Grooming oder übersetzt: Online-Anfragen mit sexuellem Hintergrund. Dabei versuchen meist Erwachsene, die sich als Kind ausgeben, Kinder auf Plattformen anzusprechen und zu „groomen“. Das bedeutet zu schmeicheln bzw. so vorzubereiten, dass zuerst eine enge, dann eine intime digitale Freundschaft entsteht. Oft versucht der getarnte Erwachsene mit Hilfe von Gesprächen und digitalen Geschenken immer mehr von einem Kind zu erfahren. Hat es dann seine Probleme ausgeplaudert, suggeriert der vermeintliche Freund Hilfe oder verwendet die erfahrenen Geheimnisse für eine Erpressung. Meist werden dann Nacktfotos der Minderjährigen gefordert bis hin zu einem persönlichen Treffen und dem folgendem Kindesmissbrauch.

Dieses Thema ist besonders bei mobilen Geräten extrem heikel, da sie normalerweise rund um die Uhr erreichbar sind. Einige Studien belegen die permanente Online-Präsenz von Kindern durch mobile Geräte – selbst heimlich aus dem Bett heraus.

Die Experten fordern hier von Kinderschutz-Software insbesondere eine Social-Media-Kontrolle, die aber kein System liefert. Weiterhin sollte es eine Kontrollfunktion geben, die automatisch reagiert, wenn das Kind zuvor vordefinierte persönliche Informationen eingibt. Wünschenswert wäre eine Analysefunktion, die automatisch den Inhalt eines Bildes erkennt und klassifizieren kann. Alle erfassten Informationen sollten abschließend in einem Report verfügbar sein.

In diesem schwierigen Gebiet versagen alle Kinderschutzfunktionen der Betriebssysteme. Eine Bildanalyse ist technisch bereits möglich, aber kein System hat sie im Angebot. Allerdings hat auch bis jetzt keine im Labor geprüfte Kinderschutz-Software diese Funktion parat.

Alle anderen Funktionen bieten einige am Markt erhältliche Produkte bereits an. Ein entsprechender Test von AV-TEST folgt in Kürze.

Gesicherte Privatsphäre – keine Hilfe für Datendiebe

Der Diebstahl von privaten Daten hat fast immer nur einen Hintergrund: Angreifer versuchen so an Zugangsdaten und Passwörter zu gelangen. Auch der Identitätsdiebstahl für Online-Attacken oder -Betrug ist ein häufiges Ziel. Dazu nutzen Angreifer klassisch verseuchte E-Mails, kapern Werbe-Server und liefern Banner mit Schädlingen aus oder fordern auf gefälschten Webseiten die Eingabe von persönlichen Daten, Zugangsdaten und Passwörtern.

Dieser Schutzbereich ist natürlich nicht nur für Kinder wichtig, sondern eigentlich für alle Nutzer eines Gerätes. Wird aber zum Beispiel ein mobiles Gerät nur von einem Kind genutzt, sollte man es unbedingt mit einem Schutz unterstützen. Denn einige Erwachsene sind zum Beispiel in der Lage, eine gefälschte Mail samt schädlichem Link zu erkennen. Kinder sind da sorgloser und klicken bzw. tippen oft einfach darauf los.

Die Experten fordern daher innerhalb einer Kinder-Software eine klassische Abwehr von Schädlingen, einen Werbe-Blocker und eine Funktion, die die persönlichen Daten schützt. Auch eine Funktion zur Geräteortung wird als sinnvoll erachtet.

Die Systeme von Windows, MacOS und iOS haben interne Tools, die vor schädlichen Attacken schützen sollen. Windows macht das zwar mit dem Schutz-Tool Defender, hat aber weder einen Werbe-Blocker noch schützt es persönliche Daten. MacOS und iOS machen es etwas besser. Sie bringen Privacy-Tools mit und MacOS sogar einen Ad-Blocker. Bei Google und Amazon sucht man alle diese Funktionen vergeblich. Eine Geräteortung macht natürlich nur bei mobilen Geräten einen Sinn. So bieten sie iOS und Google auch an. Bei Amazon mit Fire OS gibt es sie nicht.

Fazit: Die Schutzfunktionen der Betriebssysteme schützen nur halbherzig

Der Test der Kinderschutzfunktionen innerhalb der Systeme oder mit deren Zusatz-Tools zeigt, wie löchrig und unvollkommen der Schutz ist. Die Anbieter der Betriebssysteme schützen grundsätzlich in einigen Bereichen – und in einigen Bereichen gar nicht. Die Tester vergeben bei den 7 vorgestellten Gefahrenpunkten bei einigen ein Plus für vorhanden. Allerdings ist nur vorhanden nicht immer gut. Das beste Beispiel dafür sind die Berichts- bzw. Reportfunktionen. Die Systeme bieten sie an, aber Inhalt und Informationsgehalt sind mehr als überschaubar. Beim Filtern von Webseiten lässt sich zwar Pornografie ausklammern, aber zum Beispiel Gewalt, Waffen und Glücksspiel bleibt hürdenfrei erreichbar. Beim wichtigsten Bereich für den Kinderschutz, dem Schutz vor sexuellen Online-Anfragen (Cyber-Grooming), versagen die Systeme auf voller Linie. Auch beim Schutz der persönlichen Daten sieht es nicht besser aus.

Für einen guten Schutz von Kindern reicht das nicht aus.

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