15. April 2019 | Antivirus für Windows
  • Beitrag teilen:

Internet-Security-Suiten für Windows 10

Die Attacken über das Internet nehmen kein Ende. Wohl dem, der seinen PC durch eine gute Internet-Security-Suite schützen lässt. AV-TEST hat 19 Suiten auf ihre Schutzwirkung getestet und dabei den Einfluss auf die Geschwindigkeit und die Benutzbarkeit geprüft. Gleich sieben Pakete erhielten sogar die Auszeichnung TOP-PRODUCT!

Schutz für Windows 10

– 19 Security-Pakete im Test

zoom

Es vergeht kein Tag ohne eine News-Meldung zum Thema Malware-Attacke und Ransomware. Dabei geht es nicht nur um große Firmen als interessantes Ziel. Auch private Windows-PCs stehen permanent im Fokus der Angreifer. Schließlich finden sich darauf zum Beispiel wertvolle Spiele-Accounts, Zugänge zum Online-Banking oder volle Mail-Adressbücher zur Weiterverbreitung. Sehr beliebt ist die komplette Versklavung eines PCs als Teil eines Botnets. Darin darf der PC dann als Angriffsdrohne oder Bitcoin-Schürfer dienen.

19 Security-Suiten für den Rundum-Schutz

Jeder PC-Nutzer, der nicht Teil eines Botnetzes werden will, setzt auf eine gute Security-Suite. Je nach Produkt bieten die Schutz-Pakete ganz viele Security-Extras, die den Alltag am PC noch besser absichern. Das Labor kann natürlich nicht jede einzelne Funktion eines Produktes prüfen. Damit aber alle Pakete vergleichbar sind, gibt es drei große Prüfbereiche: die Schutzwirkung, der Einfluss auf die Geschwindigkeit und die Prüfung der Benutzbarkeit. Im letzten Punkt geht es hauptsächlich um die Fehlalarme. Für jeden Bereich vergibt das Labor bis zu 6 Punkte, für den gesamten Test also bis zu 18 Punkte. Erreicht ein Produkt die Spitzenleistung zwischen 17,5 und 18 Punkten, dann bekommt es neben einem Sicherheitszertifikat auch noch die Auszeichnung TOP-PRODUCT. Im aktuellen Test konnten sich gleich 7 Produkte diese besondere Auszeichnung verdienen. Für alle weiteren 12 Pakete gab es ein Sicherheitszertifikat, da sie in allen Testbereichen weit über den Mindestanforderungen lagen.

Gleich drei Security-Suiten schlossen den Test mit der Bestpunktzahl von 18 ab: F-Secure, McAfee und Symantec. Mit 17,5 Punkten folgen Avast, Avira, Kaspersky Lab und VIPRE Security. Die folgenden 9 Produkte lagen am Ende bei sehr guten 17 bzw. 16,5 Punkten. Die letzten 3 Plätze erreichten immer noch 15,5 bis 14 Punkte.

Security-Suiten im Test

Mehr als die Hälfte des Testfeldes erreichte sehr gute 17 bis 18 Punkte

zoom ico
Das erkennen die Security-Suiten

Bei den Erkennungstests, die über 2 Monate hin ausgeführt wurden, konnten 7 Produkte immer alle Angreifer fehlerfrei erkennen

zoom ico

1

Security-Suiten im Test

2

Das erkennen die Security-Suiten

14.000 Schädlinge vs. 19 Schutz-Pakete

Die Schutzwirkung jedes einzelnen Pakets steht im ersten Testabschnitt im Fokus. Dabei prüfen die Tester alle Kandidaten in zwei Schritten: zuerst im Real-World-Test mit über 300 brandneuen Schädlingen und danach mit dem Referenz-Set mit fast 13.700 Angreifern. Die im Test verwendete Malware stammt natürlich nicht von den Herstellern, sondern wurde im Vorfeld vom Labor mit Hilfe von Honeypots und unzähligen Mails mit Anhang gesammelt. Während die Schädlinge im Real-Word-Test teils nur wenige Stunden alt waren, wurde im Referenz-Set bis zu 2 Wochen alte Malware verwendet. Wie alle Testschritte wurde auch dieser 2-mal gemacht: im Januar und Februar. Die untere Tabelle führt die Erkennungsraten getrennt nach den Monaten auf.

Die ersten 8 Produkte konnten alle Tests auf die Schutzwirkung mit jeweils 100-prozentiger Erkennung abschließen. Sie kommen von Avast, AVG, Avira, Comodo, F-Secure, Kaspersky Lab, McAfee und Symantec. Das Paket von Microsoft hatte winzige Erkennungsfehler in einem einzigen Durchgang. Insgesamt 9 Pakete verdienten sich im Test auf die Schutzwirkung die begehrten 6 Punkte. Weitere 7 Pakete erhielten noch sehr gute 5,5 Punkte. Nur die letzten 3 Lösungen von AhnLab, Microworld und Malwarebytes erreichten nur noch 4,5 Punkte.

Performance-Killer oder Schutz-Patron?

Der nächste Testabschnitt Geschwindigkeit ist sehr interessant, da er zeigt, dass selbst Schutzpakete mit einer hohen Erkennung nur wenig Systemlast verursachen. Die Pakete von F-Secure, McAfee und Symantec belegen das. Obwohl sie in der Schädlingserkennung 6 Punkte erreicht haben, erhielten sie auch in Sachen Geschwindigkeit volle 6 Punkte.

So wurde getestet: Auf zwei Referenz-Systemen, einem Standard- und einem High-End-PC wurden folgende Aktionen ausgeführt und die Systemlast gemessen: gigabyte-weise Dateien kopiert, hunderte Webseiten besucht, dutzende Downloads ausgeführt sowie viele populäre Programme installiert und gestartet. Danach wurden alle Schutzlösungen nacheinander installiert und auf die gleiche Weise getestet und die Werte mit denen der Referenz-Systeme verglichen.

In dieser Kategorie erhielten auch die Pakete von VIPRE Security, AhnLab, Microworld und PC Pitstop die begehrten 6 Punkte. Allerdings waren sie im direkten Vergleich in Sachen Erkennung schwächer und schafften dort nur 5,5 bis 4,5 Punkte. Weitere 11 der 19 geprüften Produkte erhielten zwischen 5,5 und 5 Punkten. Sie bremsen die Windows-Test-PCs somit nur sehr leicht.

F-Secure SAFE

Der finnische Hersteller F-Secure erreichte im Test 18 Punkte und die Auszeichnung TOP-PRODUCT

zoom ico
McAfee Internet Security

Das Schutzpaket bestritt fehlerfrei alle Testbereiche und erreichte so 18 Punkte – TOP-PRODUCT

zoom ico
Symantec Norton Security

Das Schutzpaket zeigte im Test immer eine fehlerfrei Leistung: 18 Punkte und TOP-PRODUCT als Auszeichnung

zoom ico
Avast Free AntiVirus

Das Gratis-Schutzpaket hat zwar nur wenige Extras, aber dafür eine sehr gute Schutzwirkung im Test

zoom ico

1

F-Secure SAFE

2

McAfee Internet Security

3

Symantec Norton Security

4

Avast Free AntiVirus

Teils perfekt bei der Benutzbarkeit

Das Labor fast unter dem Prüfpunkt Benutzbarkeit mehrere Tests zusammen: fälschliche Warnungen vor Webseiten, Fehlalarme bei harmloser Software und das Blockieren von Installationen und Programmstarts. Nachdem ein Produkt installiert wurde, werden als erstes 500 Webseiten besucht. In diesem Punkt arbeiteten alle Schutzpakete fehlerfrei.

Im nächsten Schritt galt es, über 1,6 Millionen saubere Dateien zu scannen und sich dabei keine Fehlalarme zu leisten. Avira, McAfee und Symantec schafften das fehlerfrei. AhnLab, Avast, AVG, F-Secure, K7 Computing und Trend Micro erkannten nur eine einzige Datei falsch. 9 weitere Produkte stuften bis zu 4 harmlose Programme falsch ein. Angesichts der hohen Anzahl der Testdateien sind das sehr gute Ergebnisse. Auffällig waren in diesem Test nur Malwarebytes mit 20 und PC Pitstop mit 67 Fehlalarmen. Dafür gab es deutlichen Punktabzug.

Zum Abschluss wurden unter der Aufsicht von jedem Security-Paket mehrere dutzend populäre Programme installiert und ausgeführt. Die meisten Produkte erledigten die Aufgabe ohne einen Fehler: AhnLab, Avira, Comodo, G Data, Kaspersky Lab, Malwarebytes, McAfee, Microsoft, Microworld, PC Pitstop, Symantec und VIPRE Security. Alle anderen Pakete erkannten lediglich eine einzelne Anwendung falsch und blockierten sie; bei AVG waren es 2 Anwendungen.

Unter dem Strich erhielten die meisten Produkte dennoch gute Punkte. F-Secure, McAfee, Symantec, Avast, Avira, Kaspersky Lab, VIPRE Security, BullGuard, K7 Computing, AhnLab, Microworld, Trend Micro und G Data schlossen den Test mit vollen 6 Punkten ab.

Bedeutend mehr Sicherheit mit Security-Paketen

Das Endergebnis des Tests zeigt eine starke Leistung bei den meisten Schutzpaketen. Mit perfekten 18 Punkten überzeugten F-Secure, McAfee und Symantec gefolgt von Avast, Avira, Kaspersky Lab und VIPRE Security mit 17,5 Punkten. Alle diese Pakete erhielten daher die Zusatzauszeichnung TOP PRODUCT.

Das große Mittelfeld mit 9 Paketen bestach aber immer noch mit guten 17 bis 16,5 Punkten. Mit 15,5 Punkten folgten G Data und PC Pitstop, Malwarebytes schließt die Tabelle mit 14 Punkten ab.

Der Test zeigt, dass die meisten Produkte sehr gut arbeiten und die Anwender zuverlässig schützen. Mit Avast Free Antivirus gibt es sogar ein kostenloses Produkt mit der Auszeichnung TOP PRODUCT!

 

Ransomware bleibt weiterhin gefährlich

Andreas Marx,
Andreas Marx,
CEO AV-TEST GmbH

Auch wenn die Medien in Sachen Ransomware mehr über Attacken auf Unternehmen berichten, so gibt es weiterhin auch viele Angriffe auf private Nutzer.

Sicher, die Angriffe mit Ransomware auf Firmen sind lukrativer als auf private Nutzer. Allerdings macht bekanntlich auch Kleinvieh viel Mist und daher bleiben die Attacken auf private Nutzer leider ebenfalls eine Einnahmequelle für Cybergangster. Die Hersteller von Security-Software kennen natürlich das Problem und schützen auch gegen aktuelle Ransomware-Attacken. Nutzer können sich aber mehrfach zusätzlich schützen. Viele Firmen bieten kostenlos zusätzliche Ransomware-Tools, die sich parallel zu einer Schutz-Software nutzen lassen. Die Tools gibt es von Bitdefender, Kaspersky Lab, Trend Micro, Acronis oder Malwarebytes.

Den besten Schutz bietet weiterhin ein Backup auf eine externe Festplatte oder einen Online-Service. Wird eine USB-Festplatte genutzt, so darf diese natürlich nicht immer angesteckt sein. Denn im Falle einer erfolgreichen Attacke wird jedes gefundene Laufwerk verschlüsselt. Daher empfehlen sich auch Online-Backups, da diese meist über einen installierten Software-Agenten laufen. Dieser transportiert das Backup in die Cloud und ist nicht als Laufwerk vorhanden und somit für Ransomware nicht erreichbar. Bekannte Programme sind hier Acronis True Image oder Novabackup.

Social Media

Wir wollen mit Ihnen in Kontakt bleiben! Erhalten Sie unkompliziert und regelmäßig die aktuellsten News und Testveröffentlichungen.