Die besten Extras in Security-Apps für Android – was sie bringen!
Jedes Android-Smartphone sollte eine Sicherheits-App gegen Viren & Co nutzen. Die Checks von AV-TEST verraten zwar die sichersten Apps, sagen aber nichts zu ihren weiteren Extras aus. Hier eine Übersicht, was die Apps außer Sicherheit an Extras bieten.
Alle zwei Monate prüft das Labor von AV-TEST bis zu 20 Android-Apps auf ihre Sicherheitsleistung. In den Tests liegt das Augenmerk auf der Sicherheit, der Benutzbarkeit und der Geschwindigkeit der Apps. Alles, was die Tools an weiteren Extras oder Sonderfunktionen mitbringen, wird vom Labor nicht berücksichtigt. Denn die Apps haben sehr unterschiedliche Extras an Bord – andere wiederum fast keine. Daher findet auch kein Vergleich statt. Dennoch hat sich das Labor – ohne weitere Prüfung oder Wertung – die zusätzlichen Funktionen der Apps angeschaut. Hier eine Übersicht, was noch alles in den Apps steckt.
Schutzpatron, Schweizer Messer oder beides
Die meisten Apps haben noch viel mehr Funktionen im Gepäck, als nur ihre Schutzfunktionen, um verseuchte oder gefährliche Apps zu erkennen und zu löschen. Eine frisch installierte Security-App bietet oft viele großartige Funktionen an. Allerdings sind diese je nach App-Anbieter nicht für immer kostenfrei. Einige Hersteller haben Premium-Funktionen, die sich meist für 15 oder 30 Tage kostenfrei nutzen lassen. Danach funktioniert der Schutz zwar oft weiter, aber sonst auch nichts mehr. Es gibt aber auch Apps, die sich kostenfrei nutzen lassen und sogar weitere Funktionen mitbringen.
Etwa ein Dutzend Funktionen finden sich in sehr vielen Apps wieder – auch wenn die Hersteller unterschiedliche Namen für ihre Tools nutzen. Die Tabelle zeigt eine Übersicht der Extras bei der jeweiligen App. Manche sind allerdings nur in der Premium-Funktion ohne Einschränkungen nutzbar. Hier die oft verfügbaren Extras:
- App-Kontrolle
- Backup-Funktion
- Anruf-Blocker
- Schutz der Privatsphäre
- Safe Browsing
- VPN
- WLAN-Sicherheitsberater
- Anti-Diebstahl-Funktionen
- Root-Erkennung
- Kinderschutz-Funktionen
- Sicherheitsberater
Es gibt natürlich noch mehr Funktionen. Diese finden sich dann in der Tabelle unter „Weitere Funktionen“, wie Nachrichten-Filter, Identitäts-Prüfer, Konten-Schutz, Smartwatch-Security, Private-Daten-Cleaner, Geheimes Adressbuch, Netzwerk-Monitor, Authenticator-Tool, Messenger-Schutz und Netzwerk-Schutz. Selbst in dieser Aufzählung fehlen noch weitere kleine Funktionen, die sich gar nicht alle auflisten lassen.
Das steckt hinter den Funktionen!
Die Anbieter verwenden oft Namen für die Funktionen, unter denen die Anwender sich nicht immer etwas vorstellen können. Hier finden Sie zu jedem Extra eine kurze Erklärung.
App-Kontrolle
Einige Smartphone-Hersteller haben diese Funktion zwar im Android-System als Funktion integriert, aber leider nicht alle. Mit der App-Kontrolle lässt sich der Start einer App verhindern, meist durch eine zuvor für die App festgelegte Passwort-Abfrage.
Backup-Funktion
Das gesamte Android-System lässt sich zwar nicht sichern, aber alle privaten Daten und viele Einstellungen. Nur wenige Apps bieten die Datensicherung auf die Speicherkarte oder einen Cloud-Speicher an.
Anruf-Blocker
Die Funktion erklärt sich selbst. Viele Geräte-Hersteller bieten diese Funktion in ihren Telefon-Tools mit an. Wenn sie dort fehlt, ist sie in der App sehr nützlich.
Schutz der Privatsphäre
Diese Funktion legen die Hersteller teils völlig verschieden aus. Meistens untersucht dieses Tool die installieren Apps und ruft aus einer Herstellerdatenbank ab, wie neugierig die Apps sind. Danach finden sich die Miniprogramme in einer Risikoliste und lassen sich schnell mit einem Klick entfernen. Andere Hersteller überwachen den Zugriff auf die eigenen Daten, wie etwa Dokumente, und warnen, sobald jemand auf diese zugreifen will. Ein Blick auf die Support-Seiten klärt schnell, wie der App-Anbieter den Schutz der Privatsphäre handhabt.
Safe Browsing
Auch hier steckt die Bedeutung im Namen: das Surfen im Internet wird untersucht und abgesichert. Das leisten zum Teil aber auch die verwendeten mobilen Browser, wie Chrome, Opera oder etwa Firefox. Außerdem führt Google selbst in der Suchmaschine eine Safe-Browsing-Funktion aus. Die Hersteller bieten in Sachen Safe-Browsing eine Reputations-Angabe bei Suchergebnissen oder erkennen verseuchte Seiten, die angeboten werden und verhindern den Zugriff. Denn Google ist nicht immer auf dem neuesten Stand aller Webseiten, die aktuell gekapert wurden – die Security-Anbieter schon.
VPN – Virtuelles privates Netzwerk
Via VPN lässt sich der Zugriff in einem offenen WLAN absichern. Das funktioniert in etwa wie ein gesicherter Tunnel vom Endgerät zum Webangebot. Alles was dazwischen ist, kann weder zugreifen noch etwas von der Kommunikation sehen. Da diese Technik etwas aufwendig ist, verlangen die Anbieter in der Regel eine Servicegebühr. Bei den meisten Security-App-Anbietern ist das der Fall. Kostenloses VPN gibt es meist nur in Testphasen bei Apps mit Premium-Funktionen.
WLAN-Sicherheitsberater
Unter dieser Funktion sind verschiedene kleine Services zusammengefasst. Meist warnt die App vor unbekannten WLANs und empfiehlt – sofern vorhanden – das Einschalten der VPN-Funktion. Weiterhin scannt die App auch ein aktuell verbundenes WLAN auf Probleme bezüglich Router, Verschlüsselung und Verbindung. Bekannte WLANs kommen meist in eine Positivliste und müssen nicht immer wieder geprüft werden. Offene WLANs – etwa an Flughäfen – gelten immer als gefährlich, da sie ungesichert sind. Es wäre auch jederzeit denkbar, dass das kostenlose WLAN nur ein Lockmittel ist. Ungeschützte, verbundene Geräte lassen sich dann leicht angreifen.
Anti-Diebstahl-Funktionen
Viele Apps haben diese Funktion seit den ersten Versionen mit im Gepäck. Allerdings sind sie fast unnötig geworden, da Google sie jedem Nutzer mit einem Konto anbietet. Unter Google Find My Device lässt sich ein Gerät orten oder sperren, ein Alarm wird gegeben oder sogar die Daten aus der Ferne gelöscht. Wer allerdings Google nicht vertraut und die Funktion am Gerät in seinen Einstellungen abschaltet, der sollte auf eine Security-App mit Anti-Diebstahl-Funktionen setzen. Sobald das Gerät online geht, lässt es sich in der Regel mit Hilfe eines zuvor angelegten Online-Kontos bei App-Anbieter orten. Einige Hersteller erweitern auch noch die Anti-Diebstahl-Funktionen. So merken einige Schutz-Apps, wenn etwa die SIM-Karte getauscht wird. Der alte Besitzer bekommt dann per SMS die Nummer der neu eingelegten SIM zugeschickt.
„Root“-Erkennung
Gerade jüngere Nutzer finden es cool, wenn ein Android-Gerät gerootet wird und sie so auf die höchste Administrations-Ebene zugreifen können. Diese ist normalerweise aus Sicherheitsgründen gesperrt, denn sonst können sich Angreifer fast unbegrenzt auf dem Handy austoben. Ein gerootetes Handy setzt die Sicherheitsstruktur des Android-Systems außer Kraft. Einige Security-Apps erkennen das und warnen den Nutzer, denn eventuell hat er ja ein gebrauchtes Gerät gekauft und kennt das Risiko gar nicht. Die Funktion kommt eher aus dem Business-Bereich, da gerootete Geräte gegen Firmenrichtlinien verstoßen.
Kinderschutz-Funktionen
Die in den Apps angebotenen Funktionen in Sachen Kinderschutz sind – sofern überhaupt vorhanden – sehr unterschiedlich. Das in Google angebotene Family-Link lässt sich per Zusatz-App aktivieren. Es bringt zum Schutz von jungen Nutzern aber nur rudimentäre Funktionen mit. Nur wenige weitere Produkte bieten Schutz- und Filterfunktionen. Die Schutzfunktionen sollten immer auf das Alter des Kindes abgestimmt sein. Das Labor von AV-TEST macht diesen umfangreichen Check jedes Jahr in einer gesonderten Prüfung. Der letzte Test findet sich online unter: Kinderschutz-Apps für Google Android, Apple iOS & Amazon Fire OS.
Sicherheitsberater
Der Punkt Sicherheitsberater setzt sich je nach Schutz-App aus kleinen Tipps und Tools zusammen. Meist scannt die App die Android-Einstellungen und warnt, wenn ein Punkt aktiviert oder deaktiviert wurde. Wird zum Beispiel das Installieren von Apps aus einer unsicheren Quelle aktiviert und nicht mehr abgeschaltet, merkt der Check das und warnt den Nutzer. Aber das ist natürlich nur eine von vielen Warnungen der Security-Apps. Wie umfangreich die Checks sind, hängt ganz von der App ab.
Weitere spezielle Funktionen
Einige Tools und Funktionen finden nur bei einem einzigen Anbieter. Mit dabei sind Funktionen wie Nachrichten-Filter, Identitäts-Prüfer, Konten-Schutz, Smartwatch-Security, Private-Daten-Cleaner, Geheimes Adressbuch, Netzwerk-Monitor, Authenticator-Tool, Messenger- und Netzwerk-Schutz. Einige Tools erklären sich durch ihre Bezeichnung von selbst. Ob man sie wirklich benötigt, hängt natürlich immer vom Nutzer ab. So ist eine Smartwatch-Security mit Sicherheit nur für eine kleine Nutzergruppe interessant. Anders sieht es hingegen bei einem Authenticator-Tool aus. Das wird oft für eine 2-Faktor-Authentifizierung benötigt. Praktisch, wenn es dann gleich im Sicherheits-Tool integriert ist. Falls nicht, kann man auch die Google-App Authenticator nutzen.
Sehr interessant ist auch ein Identitäts-Prüfer (Identity Safeguard). Er prüft immer wieder in großen Datenbanken zu gehackten Konten, ob dort die E-Mail-Adressen des Nutzers auftauchen und so vielleicht kompromittiert sind.
Noch ein Tipp zum Schluss: wenn Sie nicht sicher sind, was hinter einer Funktion steckt, dann fragen Sie schnell das Handbuch der Hersteller. Es findet sich meist online und erklärt, was die Funktion wirklich kann. Oft steckt hinter einem vollmundigen Namen wie Netzwerk-Monitor nur eine Übersicht aller Verbindungen und des verbrauchten Datenvolumens. Dies zeigt fast jedes Smartphone auch im Verbindungsbereich von Haus aus an.