19. Februar 2020 | Antivirus für Windows
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Dauertest mit 18 Internet-Security-Suiten

Der aktuelle Dauertest belegt, dass es einen noch besseren Schutz für Windows 10 gibt, als ihn der Windows Defender leistet. Das Labor von AV-TEST hat 18 Internet-Security-Suiten 6 Monate lang geprüft. Hier die Ergebnisse.

Dauertest: 18 Security-Suiten für Windows 10

im Dauertest von Juli bis Dezember 2019

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Welche Schutz-Suite ist denn die beste und vor allem die sicherste? Diese oft gestellte Frage findet an dieser Stelle eine verlässliche Antwort. Denn das Labor von AV-TEST hat 18 Schutz-Pakete inklusive des Defenders volle 6 Monate lang geprüft. In Sachen Schutzwirkung steht der Windows Defender nur an der 10. Stelle – 9 andere Tools schützen besser.

Neben der Schutzwirkung untersuchte das Labor alle Suiten auch auf ihre Systembelastung und ihre Auswirkungen auf die Benutzbarkeit von Windows 10. Genauer gesagt wurde geprüft, ob die Suiten insbesondere harmlose Anwendungsdateien falsch erkennen und somit Fehlalarme auslösen.

In allen drei großen Testabschnitten kann jede Suite bis zu 6 Punkte erhalten, zusammen also maximal 18 Punkte. Diesen Bestwert im Dauertest von Juli bis Dezember 2019 erreichen aber nur die beiden Suiten von Kaspersky und NortonLifeLock. Danach folgen 7 Produkte mit guten 17,5 Punkten: Avast, AVG, Avira, Bitdefender, McAfee, VIPRE Security und sogar Microsoft. Noch im guten Bereich mit 17,3 und 17,1 Punkten landen die Pakete von K7 Computing, Trend Micro und BullGuard. Check Point, AhnLab, Microworld und G Data liegen zwischen 16,7 und 16,1 Punkten. PC Matic und Protected.net enden abgeschlagen bei 14,8 und 13,8 Punkten.

Security-Pakete 6 Monate im Dauertest

Kaspersky und NortonLifeLock gelingt der Abschluss des Dauertests mit vollen 18 Punkten

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Die Erkennungsraten im Dauertest

Die Identifizierung von Trojanern & Co leisten Kaspersky, NortonLifeLock und Trend Micro in beiden Testabschnitten fehlerfrei

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Security-Pakete 6 Monate im Dauertest

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Die Erkennungsraten im Dauertest

9-mal die höchste Sicherheitsstufe

Betrachtet man nur den Test auf die Schutzwirkung, dann sieht das Ergebnis etwas anders aus. Dort prüfte das Labor alle Suiten über die 6 Monate hinweg im Real-World-Test zuerst mit über 1.000 Vertretern der Kategorie 0-Day-Malware. Im zweiten Testabschnitt, ebenfalls über 6 Monate, mussten alle Produkte das Referenz-Set mit knapp 60.000 Angreifern erkennen.

Die Produkte von Kaspersky, NortonLifeLock und Trend Micro schließen beide Testbereiche mit einer 100-prozentigen Erkennung ab und das über die vollen 6 Monate Testzeit. Die Lösungen von Bitdefender und Check Point erkennen zwar ebenfalls lückenlos das Referenz-Set, machen aber kleine Fehler im Real-World-Test: 99,9 Prozent.

Die in der Liste folgenden Sicherheitspakete sind alle sehr stark im Test mit dem Referenz-Set und holen meist 100 Prozent. Die schlechteste Erkennung zeigt hier Protected.net mit 99,8 Prozent. Der Real-World-Test hingegen trennt die Spreu vom Weizen. Während die ersten 7 Produkte als schlechtesten Erkennungswert 99,9 Prozent liefern, rutscht der Windows Defender hier als erster auf 99,7 Prozent. Danach geht es bei der Erkennung im Real-World-Test immer weiter bergab. Das Schlusslicht Protected.net kann gar nur noch 85,9 Prozent der schädlichen Dateien erkennen.

Insgesamt erhalten 9 Produkte für ihre Erkennungsleistung die vollen 6 Punkte: Avast, AVG, Avira, Bitdefender, Check Point, K7 Computing, Kaspersky, NortonLifeLock und Trend Micro.

Systemschutz oder Systembremse?

Anwender reagieren zu Recht genervt, wenn eine Schutz-Software ein System zwar gut schützt, aber dafür so viele Ressourcen benötigt, dass es das System fast lahmlegt. Diese krassen Fälle gibt es zum Glück seit langer Zeit nicht mehr. Allerdings ist die Einflussnahme auf das System bei einigen Produkten wesentlich höher als bei anderen. Das Labor nutzt für diesen Test einen High-End-PC und einen Standard-PC auf denen viele definierte Aktionen ausführt werden: Webseiten öffnen, Programme installieren und starten, Downloads ausführen und Daten kopieren. Die dafür benötigten Zeiten stehen dann als Referenzwerte für den Test bereit. Das Labor wiederholt danach alle Aktionen – allerdings mit installierter Schutz-Software. Später vergleichen die Experten die benötigten Zeiten mit der Referenzzeit und vergeben so die Punkte pro Lösung. Im Dauertest hatten die Schutzlösungen viel zu tun und nach 6 Monaten stand die durchschnittliche Systembelastung pro Paket fest.

Bei allen geprüften Aktionen verursachen die Pakete von Kaspersky, McAfee, Microworld, NortonLifeLock, PC Matic und VIPRE Security kaum Last. Dafür erhalten sie die vollen 6 Punkte. Etwas messbarer sind die Belastungswerte von Bitdefender, K7 Computing und Microsoft. Sie erhalten dafür noch gute 5,8 bzw. 5,7 Punkte.

Ein großer Teil der untersuchten Internet-Security-Suiten zeigt eine erhöhte, aber nicht besonders hohe Belastung von Windows: Avast, AVG, Avira, BullGuard, G Data und Trend Micro. Dafür gibt es 5,5 von 6 Punkten. Ahnlab bekommt noch 5,3 Punkte.  Die Pakete von Check Point und Protected.net nutzen nachweislich zu viele Systemressourcen und erhalten nur 4,7 bzw. 4,3 Punkte.

NortonLifeLock

In der Erkennung fehlerfrei und auch im restlichen Test ohne Makel – das macht 18 Punkte im Dauertest

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Kaspersky Internet Security

Das Schutzpaket beweist im Dauertest über 6 Monate seine Beständigkeit in Sachen Sicherheit und erzielt damit die vollen 18 Punkte

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Avira Antivirus Pro

Die Suite zeigt in der Schutzwirkung kontinuierlich eine Bestleistung bei einer etwas erhöhten Systembelastung

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Trend Micro Internet Security

Über den gesamten Test erkennt die Suite jeden Angreifer perfekt – belastet aber Windows messbarer als andere Pakete

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NortonLifeLock

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Kaspersky Internet Security

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Avira Antivirus Pro

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Trend Micro Internet Security

Anwenderdateien auf der schwarzen Liste

Was passiert eigentlich, wenn eine Schutz-Software eine harmlose Programmdatei als schädliche Datei klassifiziert? Meist stürzt dann ein Programm ab, lässt sich nicht mehr starten oder muss neu installiert werden. Im schlimmsten Fall gehört die harmlose Datei zu Windows, wird gesperrt und das System crasht. Das ist zwar sehr selten, aber dennoch ist es schon passiert.

Das Labor von AV-TEST sammelt ohne Unterbrechung seit Jahren harmlose Anwendungsdateien. Diesen Vorrat an Millionen von Dateien müssen alle Schutz-Tools untersuchen und als harmlos erkennen. Nur so ist sichergestellt, dass die Schutz-Suiten sich keine Fehlalarme leisten. Das Labor prüft aber noch mehr: es besucht zusätzlich tausende Webseiten und lässt von den Tools die Installation von fast 200 sauberen Applikationen überwachen.

Am besten schneiden hier die Pakete Avast, AVG, Avira, Check Point, Kaspersky, McAfee, Microsoft, NortonLifeLock und Protected.net ab. Sie leisten sich entweder keinen oder nur einen Fehler und verdienen sich damit die vollen 6 Punkte.

Das große Mittelfeld klassifiziert öfter einzelne harmlose Anwendungsdateien oder Webseiten als gefährlich und löst Fehlalarme aus. Dafür gibt es Punktabzug. Mit noch akzeptablen 5,8 bis 5,3 Punkten schließen folgende Schutzpakete den Test ab: VIPRE Security, Trend Micro, BullGuard, Microworld, Bitdefender, K7 Computing, AhnLab und G Data.

Lediglich PC Matic kennt sich in der Welt der harmlosen Dateien nicht sehr gut aus und nimmt zu viele Dateien in Haft. Dafür gibt es nur noch 3,5 von 6 möglichen Punkten.

9 von 18 Paketen mit 17,5 bis 18 Punkten

Der Dauertest zeigt allen Anwendern, welches Schutzpaket sie sich zulegen sollten, oder ob sie bereits auf die richtige Lösung setzen. Während Standard-Tests immer nur eine Momentaufnahme der Güte eines Schutzpaketes zeigen, gibt der Dauertest mehr Einblick in Sachen Beständigkeit. Absolut beständig zeigen sich die Internet-Security-Suiten von Kaspersky und NortonLifeLock. Beide schließen den Dauertest von Juli bis Dezember 2019 mit dem Bestwert von 18 Punkten ab.

Es folgen zwar 7 Pakete mit 17,5 Punkten, aber dabei erreichen nur Avast, AVG, Avira und Bitdefender auch die vollen 6 Punkte bei der Schutzwirkung. Auch der Windows Defender findet sich in der Gruppe mit 17,5 Punkten. Aber in Sachen Sicherheit kann er nur 5,8 von 6 Punkten aufweisen. Mehr Sicherheit mit 6 Punkten, aber deutlich weniger Komfort in Sachen Systemlast und Benutzbarkeit bieten K7 Computing, Trend Micro und Check Point.

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