AV-TEST Awards 2023: Bühne frei für die beste IT-Sicherheit

Ransomware, Data Stealer und Co machen einfach keine Angriffspause

Nur wenige haben im Vorfeld damit gerechnet, dass die bereits 2022 sehr hohe Zahl an Attacken via Ransomware, Data Stealer, Trojaner und Co in 2023 noch einmal massiv zulegt. Das zeigt auch ein kurzer Blick auf die Zahlen des AV-TEST Statistikportals AV-ATLAS: Allein die registrierten Exemplare von Windows-Malware stiegen von 696 auf 852 Millionen an – ein Zuwachs von mehr als 20 Prozent. Meist ist Malware in Form von Ransomware oder einem Data Stealer der Auftakt für eine groß angelegte Erpressung, die bei Unternehmen auch schnell in eine Lösegeldforderung in Millionenhöhe mündet.

Sicherheitslösungen für Privatanwender oder Unternehmen müssen eine gewaltige Menge an Gefahren aus dem Internet abwehren. Egal, ob die Malware sich in einer Webseite versteckt, sich in einem E-Mail-Anhang verbirgt oder einfach als harmloser Download getarnt ist. Gleichzeitig sind die Hersteller von Security-Lösungen bemüht, dass diese auch immer die boshaften Dateien erkennen und die guten als solche gewähren lassen.

Angreifer agieren schneller und schlauer als je zuvor

Nicht nur die Hersteller nutzen neueste Technologien zur Erkennung und Abwehr von Malware. Auch die angreifenden Cybergangster und APT-Gruppen setzen inzwischen viele Hilfsmittel ein, wie etwa künstliche Intelligenz. So werden Phishing-Mails in allen Sprachen immer perfekter und sind so von normalen E-Mails schwerer zu unterscheiden. Auch intern genutzte Links oder Bilder sind stark verschleiert, bzw. unkenntlich gemacht, und die Angriffe für Nutzer immer schwerer zu erkennen. Somit steigt das Arbeitspensum einer Schutzlösung immer höher und sie muss auch in Zukunft noch weitere Teile der Abwehr zum Schutz von Anwendern übernehmen. Diese Aufgabe klingt eigentlich so, als wäre sie nicht zu schaffen. Aber das ist zum Glück nicht der Fall, wie die vielen Produkttests in den Laboren von AV-TEST zeigen.

Die Experten haben im Jahr 2023 über 550 einzelne Produktprüfungen unter den Betriebssystemen Windows, MacOS und Android ausgeführt. Dabei wurden immer getrennt Produkte für Privatanwender und Lösungen für Unternehmen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hersteller viel Mühe und Entwicklungszeit in ihre Produkte investieren. Denn ansonsten könnten sie etwa im Testbereich Protection kaum die meist mehr als 10.000 aktuellen Angreifer abwehren – und das mehrfach im Jahr mit stetig veränderten Test-Sets mit neuester Malware. Die Ergebnisse der aufwendigen Tests sind dann nicht nur eine Bestätigung für die Hersteller, sondern auch immer eine Qualitätssicherung von unabhängiger Seite. Denn nur Produkte, die diese Tests bestehen, erhalten als Beleg die Zertifikate für geprüfte Sicherheit.

Doppelte Feier durch Jubiläum und Awards

Das AV-TEST Institut schaut auf eine erfolgreiche Zeit zurück, richtet den Blick aber immer auf die Gegenwart und auch schon etwas auf die Zukunft. So feiert das Team des AV-TEST Instituts passend mit den Awards sein 20. Firmenjubiläum und kann unter den Award-Gästen gleich viele langjährige Wegbegleiter auszeichnen.

Die Spezialisten bei AV-TEST kennen die Entwicklung genau, die Angreifer mit ihrer Malware und ihren Tricks in den letzten 20 Jahren teils immer wieder neu definiert haben. Seit den ersten Jahren seines Bestehens sammelt das Expertenteam des Instituts Malware im Internet und aus E-Mails, um sie dann mit einer eigenen Scan-Engine auszuwerten und zu katalogisieren. Die institutseigenen Datenbanken haben sich über die Jahre gefüllt und beherbergen die Informationen zu fast 1 Milliarde Malware-Exemplaren, welche überdies noch einzeln in einem tiefen Verlies gesichert sind.

Auf der Schutzseite haben die Labore in den letzten 20 Jahren Produkte von über 100 Herstellern untersucht und dadurch über 4.100 durchgeführte Tests in ihrer Datenbank gespeichert. Neben den klassischen Tests hat bereits der Advanced Threat Protection-Test als erweiterte Security-Prüfung Einzug gehalten, und auf einer eigenen Plattform werden bereits IoT-Geräte in Sachen Schutzleistung zertifiziert. Beides Testbereiche, die auch in Zukunft noch lange Bestand haben werden.

33 Awards gehen an Produkte von 14 Herstellern

Die Tester konnten sich die Vergabe der Awards recht einfach machen, da die Hersteller bzw. ihre Produkte die Fakten bereits in den Tests geschaffen haben. Am Ende zählte nicht ein einzelner guter Testtag, sondern die Auswertung aller im Laufe eines Jahres erzielten Ergebnisse in einer Testkategorie. Auf allen Plattformen, wie Windows, MacOS und Android, werden die Produkte im Test immer in den folgenden drei Kategorien untersucht und bewertet: Protection (Schutzwirkung), Performance (Geschwindigkeit) und Usability (Benutzbarkeit).

Jede Untersuchung erfolgt getrennt für Privatanwender und Unternehmen, wobei unter Android nur Produkte für Endanwender getestet werden. Auf den Plattformen Android und MacOS vergibt das Labor die Awards Best Android Security und Best MacOS Security nicht nach Kategorien getrennt, sondern nur nach Nutzergruppen. Unter Windows gibt es die Awards für jede einzelne Testkategorie.

Ein besonderes Augenmerk liegt noch auf der Testkategorie Advanced Protection unter Windows. In diesen erweiterten Tests müssen alle Schutzprodukte in 10 realistischen Szenarien etwa Ransomware und Data Stealer erkennen. In einigen Fällen klappt das vielleicht nicht sofort, aber die Lösungen haben EDR und andere Schutztechniken parat, die dann in weiteren Schritten einen Angreifer aufhalten – oder vielleicht nicht. Für die mit einem hohen Aufwand verbundenen Tests vergibt AV-TEST den besonderen Award in der Kategorie Advanced Protection.

Nun beginnt die Gala und die Verleihung der 33 Awards an 14 Hersteller. Das ganze Team von AV-TEST gratuliert allen Award-Gewinnern zu ihrer Auszeichnung und würdigt somit die Anstrengungen der Entwicklerteams der Hersteller.