28. August 2017 | Kinderschutz
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16 Kinderschutz-Apps für Android & Apple iOS

Viele Eltern regulieren ganz selbstverständlich den Zugriff ihres Kindes auf das Internet via PC. Erstaunlicherweise ist das bei der Smartphone-Nutzung nicht der Fall: Das Kind hat meist den ganzen Tag vollen Zugriff auf das Internet – mit allen Vorzügen und Gefahren. Kinderschutz-Apps können hier weiterhelfen. AV-TEST hat 16 Schutzmöglichkeiten für Android-Geräte und Apple iOS geprüft, bewertet und zum Teil ausgezeichnet.

16 Kinderschutz-Apps für Android und iOS

im Labortest.

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Was soll denn eine Kinderschutz-App überhaupt alles können? Fragt man Eltern, erntet man auf diese Frage oft nur ein Schulterzucken. Denn Eltern kennen meist die technischen Möglichkeiten gar nicht und haben daher keine Vorstellung zu einer gut ausgestatteten App. Zumindest soll eine Kinderschutz-App verlässlich sein und Zugriffe auf ungeeignete Inhalte verbieten. Diese Kernpunkte und einiges mehr deckt die Prüfung der digitalen Schutz-Apps ab. Im Test wurden 13 Apps für Android-Geräte und 3 Miniprogramme für Apple iOS geprüft, wobei die internen Schutzfunktionen von Apple-iOS als eine App gezählt werden.

Filtertest bei Kinderschutz-Apps

Einige der Apps zeigen bei der Filterung ungeeigneter Seiten sehr gute Werte, lassen aber gleichzeitig normale Webseiten gewähren.

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Weitere Sicherheitsfunktionen

Die Kinderschutz-Apps lassen sich in der Regel nicht abschalten oder per Task beenden.

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Berichte und Log-Funktionen

Die Apps zeichnen sehr viele der Vorgänge am mobilen Gerät auf – besonders das Surfverhalten.

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Symantec Norton Family Premier

Das Kind kann nachlesen, was die Eltern alles mit Hilfe der App gesperrt haben und auch überwachen.

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Content Watch Zift

Die Gerätelokalisierung und die zeitliche Limitierung des Internet-Zugangs sind zwei bei Eltern beliebte Funktionen.

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Kaspersky Safe Kids für iOS

Sobald alles installiert und das mobile Gerät für das Kind bereit ist, gibt Safe Kids dem Nutzer Bescheid.

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Symantec Norton Family Premier für iOS

Einmal aktiviert lässt sich das Gerät von den Eltern jederzeit lokalisieren.

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Filtertest bei Kinderschutz-Apps

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Weitere Sicherheitsfunktionen

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Berichte und Log-Funktionen

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Symantec Norton Family Premier

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Content Watch Zift

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Kaspersky Safe Kids für iOS

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Symantec Norton Family Premier für iOS

Webseitenfilter und weitere Schutzmaßnahmen

Der Fokus des Tests lag natürlich auf der Filterung der Internet-Inhalte. Alles was für Kinder ungeeignet ist, soll eine Kinderschutz-App aufhalten. Was hingegen geeignet ist, sollte nicht fälschlicherweise geblockt werden. Weiterhin wurden die zusätzlichen Schutzfunktionen überprüft, mit denen sich eine App auch gegen technisch sehr gut versierte Kinder schützt – also, ob sich eine App austricksen oder einfach abschalten lässt. Aber auch Funktionen wie etwa ein Gerät zu lokalisieren, Schutz für Facebook oder mögliche Sperrzeiten für das Internet wurden untersucht.

Im letzten Testabschnitt begutachteten die Tester die Berichtsfunktionen der Apps. Also, ob sie etwa eine Surf-Historie der Webseiten speichert, verbotene Zugriffe aufzeichnet oder angefragte und blockierte Internet-Adressen notiert. Denn viele Eltern möchten auch wissen, ob der Schutz gut arbeitet und was denn die Schutzbefohlenen im Internet so treiben.

Für den Vergleich wurde jeweils eines der in den Apps angebotenen Profile für 7-jährige Kinder ausgewählt. Die Kinderschutz-Apps halten meist 3 oder 4 vorgefertigte Profile zur Auswahl bereit.

Die 16 Testkandidaten im Überblick

Geprüft wurden 13 Apps für Android, 2 Apps für iOS und die interne Kinderschutz-App von iOS. Die Android-Beschützer Norton Family Premier von Symantec und Zift von Content Watch stellten sich einem ausführlichen Zertifikatstest. Sie mussten daher viel mehr Prüfungen und Filterungen bestehen als die anderen Apps.

Im Bereich iOS stellten sich die Apps Safe Kids von Kaspersky Lab und Norton Family Premier von Symantec dem Zertifikatstest. Als Vergleich dienen die Werte der internen Schutz-App von iOS.

Apps für Android

- ARS Nova Systems, Parentsaround Parental Control
- Bitdefender, Parental Control
- Content Watch, Zift
- ESET, Parental Control
- F-Secure, Safe
- Infoweise, SecureTeen
- Kiddoware, Kids Place Parental Control, Safe Browser Parental Control
- Mobicip, Safe Browser
- Pribno, ShieldMyTeen Parental Control
- Qustodio, Parental Control
- Salfeld, Chico Browser
- Symantec, Norton Family Premier
- Trend Micro, Mobile Security

Apps für Apple iOS
- Kaspersky Lab, Safe Kids
- Symantec, Norton Family Premier
- Apple, iOS Parental Controls (intern)

Über 10.000 Webseiten im Filtertest

Im Test mussten alle Apps über 7.100 Webseiten mit ungeeigneten Inhalten ausfiltern und danach 3.500 Seiten mit geeigneten Inhalten anzeigen. Eine gute App sollte in diesem Test so viele ungeeignete Seiten wie möglich blockieren, die geeigneten dagegen nicht. Das ist schwierig, denn sind die Filtertechniken zu rabiat, werden auch viele normale Seiten blockiert. Dann ist das Kind genervt und überfordert die Eltern mit Nachfragen, warum das nicht geht. Das sollte verhindert werden.

Der Filterungstest funktioniert allerdings nur bei der Testplattform Android. Apples iOS ist so restriktiv gestaltet, dass der Test technisch nicht möglich ist. Das Filtern funktioniert zwar, aber das System gibt keine auswertbaren Daten zurück.

Aus folgenden Kategorien mussten die Apps die Webseiten filtern:

- Pornografie
- Unterhaltungsspiele
- Dating & Treffs
- Illegaler Datentausch & Filesharing

Zusätzliche Kategorien für den Zertifikatstest:

- Shopping
- Chats & Foren
- Glücksspiele
- Drogen, Alkohol, Tabak
- Extremismus & Rassismus
- Waffen, Munition, Gewalt

Bei allen Apps, die nicht am Zertifizierungstest teilgenommen haben, wurden neben Pornografie die drei folgenden Kategorien zum direkten Vergleichen geprüft: Unterhaltungsspiele, Dating & Treffs sowie illegaler Datentausch & Filesharing. Sie sind den Prüfern wichtig, denn: Spiele bieten Kindern intern teure Käufe an Zusatzausrüstung an. Bei Dating & Treffs könnten Kinder Online-Romanzen mit getarnten pädophilen Erwachsenen erfahren. In Sachen Filesharing können Eltern in die Haftung für ihre Kinder geraten und das kann teuer werden.

Alleine im Bereich Pornografie musste jede App über 1.400 Webseiten ausfiltern. Hier zeigten recht viele Programme, dass sie das Filtern in dieser Kategorie gut beherrschen. Das größte Feingefühl zeigten die Apps von Symantec und Trend Micro. Sie filterten 99,8 bzw. 99,7 Prozent der Seiten mit Pornografie, ließen aber trotzdem 96,4 bzw. 96,5 Prozent der geeigneten Seiten passieren.

Die speziellen Kinderschutz-Apps von Kiddoware und Mobicip schafften zwar hohe Blockraten, aber das ging nur, weil sie zu viel blockten – auch weit über 20 Prozent geeigneter Seiten.

Mehr Kategorien zum Vergleich der Apps

Die weiteren Kategorien Unterhaltungsspiele, Dating & Treffs, sowie Illegaler Datentausch & Filesharing wurden zum Vergleich bei allen Apps geprüft. Einige ermittelte Testwerte sind trotz vorhandener Filterkategorie etwas schwach. Die Apps von ARS Nova Systems, Kiddoware und Salfeld filterten nur noch zwischen 9,9 bis 44 Prozent der Seiten. Auch die Werte von Qustodio sind zu niedrig. Anderen Tools fehlen zum Teil die Kategorien. Daher sind die Testwerte in der Tabelle in grauer Schrift dargestellt.

Weitere Schutzfunktionen in den Apps

Partner bei der Filterung von Webseiten sind die Suchmaschinen, wie etwa Google & Co. In vielen Schutz-Apps lässt sich daher als Suchmaschinen-Schutz die Safe-Search-Funktion für den Browser aktivieren. Suchmaschinen, die keine Safe-Search-Funktionen haben, sind somit nicht nutzbar. Diese Android-Apps bieten die Schutzfunktion: ARS Nova Systems, Content Watch, F-Secure, Infoweise, Kiddoware, Mobicip, Qustodio und Symantec. Alle geprüften iOS-Apps liefern ebenfalls die Funktion im Paket.

Weiterhin wurde untersucht, ob sich die Apps austricksen lassen oder sogar einen Abschaltschutz besitzen. Diesen haben alle Android-Tools außer die Produkte von Pribno und Trend Micro. Auch alle iOS-Apps schützen sich selbst.

Nur bei den Kinderschutz-Apps im Zertifikatstest wurden weitere Sicherheits-Funktionen geprüft. Etwa das Umgehen von geblockten Webseiten mit Hilfe eines Proxy-Servers. Das verhindern die Android-Apps von Content Watch und Symantec. Bei den iOS-Apps merken das Umgehen nur die App von Symantec.

Der nächste Trick ist das Abfragen von verbotenen Seiten aus dem Cache von Google oder einer von Google übersetzten Version (Translation) einer Seite. Bei Cache-Versionen muss nur die Android-Version von Symantec passen. Alle anderen Apps erkennen und verhindern die Täuschung. Den Trick mit Google-Translation verhindern nur die iOS-Apps von Symantec und Apple – alle anderen Apps lassen sich hier umgehen.

Eine Programm-Sperre bieten die Android-Apps von Apps Content Watch und Symantec, sowie die iOS-Apps von Kaspersky Lab und Apple. Für viele Eltern ist die Gerätelokalisierung eine wichtige Funktion. Diese bieten  alle Apps im Zertifizierungstest.

Berichte als unabhängige Beobachter

Mit Hilfe der Berichtsfunktionen können Eltern alle Unternehmungen der Kinder am mobilen Gerät nachverfolgen. Je nach App wird auch gezeigt, gegen welche eingestellten Regeln es einen Verstoß oder zumindest einen Versuch gegeben hat. Eine Übersicht über alle Verstöße bieten die Android-Apps von Bitdefender, Content Watch, ESET, Mobicip, Qustodio, Salfeld, Symantec und Trend Micro. Bei den iOS-Apps zeigen die Apps von Kaspersky Lab und Symantec die Berichte. Die iOS-internen Funktionen speichern nichts.

Bei den Apps im Zertifizierungstest wurde weiterhin festgehalten, ob es Listen der besuchten und geblockten Seiten gibt, sowie eine Suchhistorie. Das alles bieten die Android-Apps von Content Watch und Symantec. Die iOS-Apps von Kaspersky Lab und Symantec bieten ebenfalls die Funktionen. Die interne Apple-App zeichnet nichts auf.

Eine Historie von geblockten Programmen bietet einzig die App von Content Watch. Die Nutzungszeit von Apps notiert dagegen lediglich die Android-App von Symantec.

Kinder sollten nicht ohne Schutz unterwegs sein

Der Test zeigt, dass der Markt einige gute Kinderschutz-Programme bereithält. Auch technisch nicht versierte Eltern können mit einer App den Internetzugriff für ein Kind schützen und auch überwachen.

Viele Apps sind gut in der Filterung von ungeeigneten Webseiten und sperren gleichzeitig keine normalen Seiten. Das verhindert Frust beim Kind und erhöht die Akzeptanz gegenüber der Software.

Man sollte auch nicht vergessen, dass es gerade bei Android noch nicht einmal einen Grundschutz für Kinder gibt, wie etwa bei iOS. Dort ist der Schutz zwar auch nicht besonders umfangreich, aber es gibt ihn zumindest. Von daher ist eine Kinderschutz-App auf einem Android-Gerät bei Kindern Pflicht.

Fakt ist, dass es für Android- und iOS-Geräte gute Kinderschutz-Apps gibt. Der Schutz für das Kind kostet zwar etwas, aber diese kleine Summe sollte jeder für sein Kind übrig haben.

Übrigens: Einige Apps haben auch eine Version für Windows- oder Mac-PCs. Diese Produkte hat das Labor von AV-TEST auch vor kurzem getestet. In diesem Artikel wird neben den Testergebnissen auch das prinzipielle Testen von Kinderschutz-Software beschrieben: „Test: So gut schützt Kinderschutz-Software wirklich“.

So nutzen Kinder weltweit ihr Smartphone

Weltweit haben Kinder vollen Zugriff auf das Internet –
Weltweit haben Kinder vollen Zugriff auf das Internet –
oft mit einem eigenen mobilen Gerät.

Für einige Eltern ist ein Smartphone für ein 7-jähriges Kind eine absurde Idee, für andere selbstverständlich. So nutzen Kinder Smartphones in Europa, Amerika und Japan.

Seit langer Zeit werden in vielen Ländern die Daten zur Smartphone-Nutzung aller Altersgruppen erhoben. In den letzten Jahren gab es einige Studien, die nur die Nutzergruppen zwischen 6 und 13 Jahren in den Fokus nahmen. Bereits 2015 stellte GSMA und NTT Docomo die Studie vor „Children’s use of mobile phone“. Darin wurde festgestellt, dass von jeweils etwa 500 Kindern zwischen 6 und 13 Jahren aus den europäischen Ländern Belgien, Dänemark, Irland, Italien, Portugal, Rumänien und Großbritannien im Schnitt zu 72 Prozent ein Smartphone besitzen. In Dänemark sogar zu 93 Prozent. Da die Daten schon wieder etwas veraltet sind, dürften die Raten inzwischen noch höher liegen. Der interessanteste Teil der Studie ist: mit wieviel Jahren ein Kind sein erstes eigenes Smartphone besaß. In Rumänien und Dänemark hatten 10 Prozent der befragten Kinder bereits als 6-Jährige ein Smartphone. Außer in Italien und Belgien bekamen 10 Prozent der 7-Jährigen in den anderen Ländern ihr erstes mobiles Gerät; Rumänien liegt hier bereits bei 20 Prozent. 10 bis 25 Prozent der Kinder aus allen Ländern (Belgien 8 Prozent) bekamen als 8-Jährige ein Smartphone. Bei den 9-Jährigen liegen die Einstiegsraten bei 12 bis 30 Prozent.

Für Deutschland gibt es eine Studie als PDF-Datei zur Smartphone-Nutzung von 2014/15 von Bitkom Research „Kinder und Jugend 3.0“. Dort wurde aber nur gefragt, ab welchem Alter die Kinder Zugriff auf ein mobiles Gerät samt Internet haben. Aber auch diese Raten sind sehr hoch: 20 Prozent der 6- und 7-Jährigen, 25 Prozent der 8- und 9-Jährigen, 57 Prozent der 10- und 11-Jährigen.

Japan ist auch in der ersten Studie von GSMA und NTT Docomo genannt. Das erste eigene Smartphone für 6 bis 10-Jährige gibt es dort durchgängig jeweils für etwa 8 bis 10 Prozent der Kinder.

Für die USA gibt es eine noch recht aktuelle Studie: Influence Central’s 2016 Digital Trends Study: Influence Central’s 2016 Digital Trends Study. Darin wurde allerdings mehr die Nutzung des Smartphones von Kindern von 7 bis 13 Jahren befragt. Die Studie belegt: das erste eigene Smartphone besitzt ein Kind mit einem durchschnittlichen Alter von 10,3 Jahren. Lediglich 27 Prozent der Eltern geben an, dass sie das Gerät mit Hilfe von Kinderschutz-Software technisch limitieren. Aber alle Kinder haben freien Zugang zum Internet. Knapp 25 Prozent davon sogar ohne Aufsicht in der Nacht im Kinderzimmer.

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