16. Oktober 2016 | Antivirus für Windows
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Test: 12 Security-Lösungen für Firmennetze und Windows-7-Clients

Es bleibt dabei: Windows 7 ist die am meisten genutzte Windows-Version. Weltweit arbeiten über 40 Prozent der Windows-Rechner damit – vor allem in Unternehmen. AV-TEST hat bei 12 Firmen-Lösungen geprüft, wie gut deren Clients Windows 7 absichern.

Schutzlösungen für Firmen

12 Produkte im Test (Foto: pixabay.com).

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In der Regel migrieren Unternehmen eine neue Windows-Version nicht auf die Schnelle. Das hat Microsoft nun auch gemerkt. Obwohl Windows 10 ein Jahr lang zum Teil sogar an Unternehmen verschenkt wurde, blieben die meisten Firmen bei ihrer genutzten Windows-Version. Somit ist Windows 7 unter allen Windows-Versionen weiterhin das weltweit am meisten verbreitete System mit über 40 Prozent Nutzung.

Im Labor von AV-TEST wurden daher von 12 Schutz-Lösungen für Unternehmen die Clients unter Windows 7 geprüft. Der Test lief über zwei getrennte Testmonate – Juli und August 2016. Jeder der drei Testbereiche Schutzwirkung, Geschwindigkeit und Benutzbarkeit wurde also zwei Mal geprüft.

Gleich vier Produkte verdienten sich zusätzlich zum Sicherheitszertifikat auch die Auszeichnung „TOP-Produkt": Bitdefender, Trend Micro und die beiden Lösungen von Kaspersky Lab; die Small Office Security und die Endpoint Security. Diese Auszeichnung gibt es nur für Lösungen, die im Test den höchsten Punktwert von 18 oder mindestens 17,5 Punkten erreichen. Alle nachfolgenden Produkte erzielten gute 15,5 bis 17 Punkte. Lediglich die Lösung von Microsoft kam nur auf 14 Punkte.

12 Unternehmens-Lösungen für Windows 7

Gleich vier Schutzpakete für Unternehmen sicherten sich die Auszeichnung TOP-Produkt.

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Erkennung von Schädlingen

Das ist die schwierigste Hürde im Test, die gleich von 3 Produkten absolut fehlerfrei genommen wurde.

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Kaspersky Endpoint Security

Die Lösung erzielte im Juli/August-Test die maximale Zahl von 18 Punkten.

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Bitdefender Endpoint Security

18 Punkte im Test – mehr kann eine Lösung im AV-TEST-Labor nicht erreichen.

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Kaspersky Small Office Security

Die Lösung für kleinere Unternehmen schaffte im Erkennungstest immer 100 Prozent.

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12 Unternehmens-Lösungen für Windows 7

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Erkennung von Schädlingen

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Kaspersky Endpoint Security

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Bitdefender Endpoint Security

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Kaspersky Small Office Security

Gute Werte bei der Erkennung

Der Erkennungstest dient zur Ermittlung der Schutzwirkung. Dabei müssen im Real-World-Test über 160 neue Schädlinge erkannt und beseitigt werden. Im weiteren Test mit dem Referenz-Set müssen über 15.000 bereits bekannte, aber besonders üble Schädlinge ausgefiltert und entfernt werden. Dieser Testablauf wurde mit allen Lösungen einmal im Juli und einmal im August ausgeführt.

Über alle Testschritte hinweg schafften Bitdefender und Kaspersky Lab mit seinen beiden Versionen beständig eine 100-prozentige Erkennung. Mit kleinsten Fehlern folgen die Produkte von Trend Micro und F-Secure. Die dahinter liegenden Pakete zeigten in den vier Einzeltests zwar immer wieder Top-Werte, hatten allerdings doch auch schwächere Ergebnisse dabei. Das kostenfreie Security-Modul von Microsoft hatte bei der Erkennung von neuesten Bedrohungen im August die meisten Probleme und daher den niedrigsten Wert von 86,1 Prozent.

Geeignet für Office-PCs?

In Unternehmen werden Arbeits-PCs oft über einen längeren Zyklus genutzt, als das etwa im privaten Bereich der Fall wäre. Daher ist spielt es eine große Rolle, wie viel Last der Schutz-Client auf den Arbeits-PC ausübt. Für den besseren Vergleich nutzt das Labor im Test einen einfachen Standard-PC und einen High-End-PC. Jedes Produkt wird auf den Geräten installiert und muss folgende Tests über sich ergehen lassen: populäre Webseiten besuchen, Programme herunterladen sowie installieren und starten, über 7.500 Mal Dateipakete kopieren. Alle Tests wurden wieder doppelt ausgeführt und alle Zahlen zusammengeführt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: die Clients von Bitdefender und Kaspersky Lab Small Office Security erzielten die beste Punktzahl von 6 für die geringste Last. Die Produkte von Kaspersky Lab (Endpoint Security), Trend Micro, AVG, Seqrite, Symantec, G Data und Intel Security (ehemals McAfee) und Microsoft erreichten noch gute 5 bis 5,5 Punkte für eine recht geringe Last am Client. Nur die Clients von F-Secure und Sophos erzeugten den Testern eine zu hohe Last. Dafür gab es nur noch 4,5 bzw. 4 Punkte.

Viele Fehlalarme – viel Support-Zeit

Die Anzahl der Supporter oder Administratoren in Unternehmen ist endlich. Daher bedeuten viele durch einen Client ausgelöste Fehlalarme oder die Blockade von Programmen einen erhöhten Support-Aufwand im Unternehmen. Um zu prüfen, wie gut die Clients der Lösungen hier arbeiten, gibt es den Prüfbereich Benutzbarkeit. Darunter sind zusammengefasst: das Blockieren von Webseiten, Fehlalarme bei falsch erkannten Dateien und das falsche Erkennen von sauberer Software bei der Ausführung oder Installation. Daher mussten alle Produkte folgende Prozeduren durchlaufen: den Besuch von 500 sauberen Webseiten, den Scan von über 1,3 Millionen guten Dateien und das Installieren und Ausführen von über 40 populären Programmen. Das Ganze wurde natürlich wieder jeweils im Juli und im August ausgeführt.

Dieser Testbereich verlief besonders erfreulich für die Lösungen von Bitdefender, Kaspersky Lab (beide Testversionen), Trend Micro, Symantec, Intel Security (ehemals McAfee) und Sophos. Diese Produkte honorierten die Tester mit den maximalen 6 Punkten.

Alle anderen Clients warnten oder blockierten über alle Tests hinweg in maximal 4 bis 10 Fällen und bekamen dafür noch wohlverdiente 5,5 Punkte.

Testergebnis: viele verlässliche Produkte

Blickt man rein auf die Schutzwirkung der Lösungen, so empfehlen sich gleich sechs der geprüften Produkte mit jeweils 6 Punkten. Weitere vier erhielten noch sehr gute 5,5 Punkte. Viele der Lösungen für Unternehmen sind gegen Angriffe eine sichere Bank. Aber für Firmen zählt nicht nur die Sicherheit alleine. Auch die Last am Client und ob eine Lösung viele Fehlalarme verursacht, können ein späterer Kostenfaktor sein. Mit der maximal zu erreichenden Punktzahl von 18 empfehlen sich die Produkte Bitdefender Endpoint Security und Kaspersky Lab Small Office Security. Aber auch die folgenden Produkte mit 17,5 Punkten zeigten im Test Top-Werte. Das sind Kaspersky Lab Endpoint Security und Trend Micro Office Scan.

Ökonomie vs. Risiko

Guido Habicht, CEO AV-TEST GmbH
Guido Habicht, CEO AV-TEST GmbH

Einige Manager halten die Budgets für Sicherheit im Unternehmen so niedrig wie möglich. Bis zu dem Tag, an dem das Worst-Case-Szenario eintritt. Dann ist das Budget plötzlich ohne Limit.

Jedes Jahr berechnen internationale Studien mit Hilfe von Umfragen bei Unternehmen, wie viel Geld diese durch eine Attacke von außen im Schnitt verloren haben. Eine aktuelle Studie von Kaspersky Lab besagt, dass große Unternehmen pro Attacke 860.000 Dollar verloren. Ein Mittelständler soll in etwa 86.500 Dollar pro Angriff einbüßen (hier der PDF-Download). Je nachdem, wie ein Unternehmen dasteht, kann bereits ein einziger Cyberangriff die existenzielle Grundlage entziehen. Die Spätfolgen von Attacken sind in der Studie noch gar nicht verzeichnet. So können Unternehmen nachträglich noch Kunden verlieren, weil sie vielleicht den Datenverlust eines Projektes eingestehen müssen.

In Unternehmen sollte es keine Frage des Geldes sein, ob eine Sicherheitslösung angeschafft bzw. ausgebaut wird. Das Risiko ist einfach zu groß. In der Studie von Kaspersky Lab haben 4.395 Fach- und Führungskräfte in kleinen, mittleren und Großunternehmen aus 25 Ländern preisgegeben, dass sie attackiert wurden. Mit einem vernünftigen Invest und einem jährlichen Budget können Unternehmen dafür sorgen, dass sie vielleicht nie zum Befragungskreis für solche Studien zählen.

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