16 Produkte im Labor-Test

Die Produkte wurden in mehreren Schritten getestet: auf ihre Schutzleistung, Geschwindigkeit und Benutzbarkeit. Mit im Test sind die Produkte für private Anwender von Avast, AVG, Avira, Bitdefender, F-Secure, Intego, Kaspersky, Symantec, Trend Micro und VIPRE Security. Weiterhin wurden Unternehmenslösungen geprüft von Bitdefender, Crowdstrike, Ensilo, ESET, F-Secure und Sophos.

Der höchste erreichbare Wert im Test sind 18 Punkte. Diesen Bestwert erzielten bei den Produkten für Privatanwender gleich 4 Pakete. Sie kommen von Bitdefender, Symantec, Trend Micro und VIPRE Security. Alle weiteren Produkte folgen mit sehr guten 17,5 und 17 Punkten!Bei den Unternehmenslösungen räumte den Top-Wert von 18 Punkten die Lösung von Sophos ab. Knapp dahinter mit 17,5 Punkten folgen die Pakete von Bitdefender, ESET und F-Secure. Crowdstrike erreichte 17 Punkte, Ensilo nur noch 15,5 Punkte.

Die Schutzwirkung im Fokus

Die Hauptaufgabe der Schutzpakete ist natürlich das Erkennen und Abwehren von allen möglichen Cyber-Schädlingen. Dazu nutzte das Labor im Test ein Set mit über 550 aktuellen und besonders gefährlichen Exemplaren. Fast alle Produkte für private Nutzer erkannten im Test die Angreifer zu 100 Prozent. Lediglich die Pakete von Avira und F-Secure hatten einzelne Fehlerkennungen. Das Ergebnis: 99,8 bzw. 99,5 Prozent.

Die 6 geprüften Unternehmenslösungen filterten alle Schädlinge ohne einen Fehler: 100-prozentige Erkennung.

Sondertest mit Windows-Schädlingen und PUA

Viele Macs stehen in direktem Kontakt mit Windows-PCs, etwa über ein Netzwerk. Clevere Angreifer versuchen diesen Umstand auszunutzen und senden Windows-Schädlinge an Macs. Diese Malware kann den Macs zwar nichts anhaben, nutzt sie aber als Verteilerbasis, um die Windows-PCs anzugreifen. Daher prüft das Labor in einem unbewerteten Test, ob die Schutz-Software auch diese Angreifer erkennt. Fast alle Pakete für Endanwender filterten die im Test genutzten 1.200 Windows-Angreifer mit einer Quote zwischen 90 und 99 Prozent. Da Intego rein aus der Mac-Welt kommt, kennt es keine Windows-Schädlinge. Bei den Produkten für Unternehmen mussten nur die Lösungen von Crowdstrike und Ensilo meistens passen. Alle anderen Unternehmenslösungen erkannten die Windows-Malware zu über 99 Prozent.

Weiterhin wurde auch geprüft, ob die Pakete „Potenziell unerwünschte Anwendungen“ – kurz PUA – erkennen. Auch dieser Test wurde nicht gewertet. Diese Programme sind zwar nicht gefährlich, nerven aber den Anwender, bremsen den Mac, verhalten sich fragwürdig, zeigen viel Werbung oder haben seltsame Datenschutzerklärungen. Einige Hersteller sehen in PUA keine direkte Gefahr und stufen sie daher nicht als Schädlinge ein. Fast alle Pakete für Endanwender filterten im Test 90 bis 99 Prozent der 900 PUAs im Test aus. Nur Avira war hier schwächer.

Bei den Unternehmenslösungen konnten Crowdstrike und Ensilo in Sachen PUA nicht viel aussortieren. Alle anderen Pakete entfernten 90 bis 99 Prozent des Sets mit PUA.

Kaum Last für das System

Für den Geschwindigkeitstest wurde jede Schutzlösung auf einem Mac installiert und dann eine festgelegte Abfolge von Operationen ausgeführt. Die im Test benötigte Zeit wurde gemessen, notiert und mit den Daten eines zuvor geprüften Referenzsystems ohne Schutzlösung verglichen. Unter den Operationen waren alltägliche Vorgänge, wie das Kopieren von Daten, sowie der Download, die Installation und das Starten von Programmen. Mit den Testdaten berechnete das Labor die Systemlast der einzelnen Produkte.

Bei den Paketen für Privatanwender war die Systemlast bei vielen Produkten so gering, dass sie dafür 5,5 oder sogar den Bestwert von 6 Punkten bekamen. Lediglich Avira bremste das System ein wenig mehr – nur 5 Punkte.

Bei den Unternehmenslösungen sieht das Bild anders aus. Die Lösungen von F-Secure und Sophos bekommen 6 Punkte und Bitdefender und ESET noch gute 5,5 Punkte. Crowdstrike belastet das System etwas zu viel und erzielt nur 5 Punkte. Ensilo sogar nur 4 Punkte.

Fehlalarme sind nervig und für Firmen oft teuer

Im letzten Testabschnitt, der Benutzbarkeit, wird auf Fehlalarme geprüft. Dazu lässt das Labor jede Schutzlösung über 450.000 saubere Programme scannen. Zusätzlich werden noch 60 populäre Programme installiert. Im Idealfall gibt es in der gesamten Prüfung keinen Alarm. Bei den Produkten für Privatanwender war das im Test bei sehr vielen Produkten der Fall. Nur F-Secure und Intego machten kleine Fehler und verpassten den Bestwert von 6 Punkten ganz knapp: 5,5 Punkte.

Das Bild ist bei Lösungen für Unternehmen recht ähnlich:  Bitdefender, ESET, Crowdstrike und Sophos sind absolut fehlerfrei und bekommen dafür 6 Punkte. Das kann Kosten sparen, da ein Administrator keine teils aufwendigen Fehlalarme bearbeiten muss. Die Endpoint-Pakete von F-Secure und Ensilo machen winzige Fehler und bekommen dadurch etwas Abzug: 5,5 Punkte.

Fazit: Mac-Nutzer sind immer stärker im Fokus

Die aktuellen Wachstumszahlen von Malware für MacOS sind zwar nicht mit denen von Windows zu vergleichen, aber die Mac-Nutzergruppe ist ja auch kleiner. Schaut man sich die Zahlen von 2014 bis 2016 an, so bleibt der Level bei etwas mehr als 6.000 registrierten Schädlingen stehen. Bereits 2017 allerdings steigt die Rate auf über 27.000 – das ist mehr als das Vierfache. Ende 2018 stand der Zähler schon bei etwas über 90.000 Exemplaren! Die Experten von AV-TEST rechnen damit, dass die Marke von 100.000 Mac-Schädlingen bis zum Jahreswechsel überschritten wird.

Angesichts dieser steigenden Gefahr sollten private Nutzer und Unternehmen gute Schutzlösungen einsetzen. Dass die meisten Schutzprodukte ihren Job können, zeigt der aktuelle Test.

Bei den Paketen für Privatanwender erreichten 4 Pakete die höchste Punktzahl von 18. Sie stammen von Bitdefender, Symantec, Trend Micro und VIPRE Security. Eine besonders positive Überraschung: Alle weiteren Produkte in der Tabelle folgen mit sehr guten 17,5 und 17 Punkten!

Bei den Endpoint-Lösungen für Unternehmen schaffte nur Sophos den Bestwert von 18 Punkten. Allerdings folgen als Alternative ganz knapp dahinter mit 17,5 Punkten die Lösungen von Bitdefender, ESET und F-Secure. Crowdstrike erreicht noch gute 17 Punkte, wobei die Lösung etwas den Test-Mac bremste. Bei Ensilo war die Systemlast deutlich zu hoch und sorgte für Punktabzug: insgesamt nur noch 15,5 Punkte.

Eines sollte man bei dem Ergebnis für alle Produkte beachten: Sie haben alle die vollen 6 Punkte im wichtigen Testbereich der Schutzwirkung erhalten!