09. September 2015 | Antivirus für Windows
  • Beitrag teilen:

21 Internet Security Suiten unter Windows 8.1 im Test

Der Markt bietet viele gute Internet Security Suiten an – einige sogar gratis. Aber leisten die kostenlosen Beschützer auch so viel wie jene, die Geld kosten? AV-TEST hat 22 Produkte geprüft und kommt zu dem Ergebnis: die Gratis-Produkte sind gut und für die Besten müssen Privatnutzer nur kleines Geld investieren.

Internet-Security-Suiten für Windows 8.1

AV-TEST untersucht 22 System-Beschützer und kann viele davon empfehlen (AV-TEST, Stand August 2015).

zoom

Die Zahl der Angreifer auf Windows-PCs wächst jede Sekunde um etwa 4 Schädlinge. Das AV-TEST Institut beherbergt in seiner Datenbank allein für das Jahr 2015 bereits über 100 Millionen Viren & Co. Daher ist eine Internet Security Suite für Windows einfach ein Muss! Wer ohne surft, riskiert, sich innerhalb kürzester Zeit einen Schädling einzufangen. Dazu reicht schon das Vorbeisurfen an einer Webseite. Via Drive-By-Download dringen Trojaner schnell in ein Windows-System ein.

Die Laborexperten von AV-TEST haben 21 Internet Security Suiten auf ihre Schutzleistung, Systembelastung und ihre Benutzbarkeit geprüft. 4 der 21 Lösungen lassen sich sogar kostenlos nutzen. Mit im Test waren die Produkte von AhnLab, Avast, AVG, Avira, Bitdefender, BullGuard, Check Point, Comodo, ESET, F-Secure, G Data, K7 Computing, Kaspersky Lab, McAfee, Microworld, Norman, Panda Security, Quick Heal, Symantec, ThreatTrack und Trend Micro. Zum Vergleich wurde Windows Defender, der systemeigene Schutz von Microsoft Windows 8.1, als 22. Produkt mitgeprüft.

Scanraten unter Windows 8.1

Die meisten Produkte zeigen sehr gute Erkennungsraten im Test gegen Schädlinge (AV-TEST, Stand August 2015).

zoom ico
Avira Anivirus Pro

Bestwerte in der Erkennung, Systembelastung und Benutzbarkeit.

zoom ico
Kaspersky Internet Security

Die Suite schnitt wiederholt mit den besten Ergebnissen ab.

zoom ico
Bitdefender Internet Security

Wie bereits in vorangegangen Tests in 2015 holte die Suite wieder die Maximalpunktzahl.

zoom ico

1

Scanraten unter Windows 8.1

2

Avira Anivirus Pro

3

Kaspersky Internet Security

4

Bitdefender Internet Security

Avira, Bitdefender & Kaspersky mit Bestwerten

Die Tester vergeben in den drei Testbereichen Schutzleistung, Systembelastung und Benutzbarkeit jeweils maximal 6 Punkte. Der Bestwert liegt daher bei 18 Punkten. Diesen Zielwert schafften in diesem Test nur die kommerziellen Produkte von Avira, Bitdefender und Kaspersky. Weitere 7 Produkte verdienten sich zwischen 17 und 17,5 Punkten. Darunter findet sich auch die kostenlose Schutz-Suite von Panda.

Im besonders schwierigen Testabschnitt Schutzleistung schafften 11 Produkte das Maximum von 6 Punkten und weitere 6 immer noch gute 5,5 Punkte. Das ist insgesamt ein sehr gutes Testergebnis. Schließlich mussten die Pakete in Sachen Schutzleistung im Real-World-Test über 330 neue, noch unbekannte Angriffe erkennen. Im zweiten Abschnitt galt es, knapp 45.000 bekannte Schädlinge des AV-TEST Referenz-Sets zu erkennen und abzuwehren.

Ein Ergebnis des Tests: Der reine Windows-Systemschutz „Defender" ist nicht zu empfehlen. Die Tester konnten für dessen Scanraten von 87 und 92 Prozent in den beiden Testabschnitten lediglich 0,5 Punkte vergeben – für effektiven Schutz zu wenig.

Teils starke Systemlast

Für die Messung der Systemlast wurden auf einem Referenz-System Webseiten geladen, Downloads ausgeführt, Programme installiert und Daten kopiert. Die dafür benötigte Zeit wurde notiert. Danach wurde die ganze Prozedur mit jeweils einer installierten Sicherheitslösung wiederholt und die Zeiten verglichen. Die meisten Produkte haben zwar eine gute Schutzleistung, aber einige schaffen das nur mit einer hohen Systemlast. So etwa bei G Data, dessen Schutzlösung bei der Sicherheit 6 Punkte bekommt, aber bei der Systemlast nur 4. Ähnlich ist das bei Ahnlab, Norman, Quickheal und ESET. Besonders bei den letzten beiden ist die Systemlast so hoch, dass sie nur noch 3 von 6 Punkten bekommen.

Interessant ist auch die Systemlast des Windows Defenders. Er verlangsamt das Surfen, Downloaden und Kopieren erheblich. Die Tester konnten daher auch nur 3 von 6 möglichen Punkten vergeben.

Fast keine Fehlalarme

Aus der Sicht eines Nutzers soll eine Security Suite automatisch schützen und keine kryptischen Fragen stellen. Im Falle eines Fehlalarms wird der Nutzer doppelt genervt und verunsichert: meist wird eine Datei blockiert, die er noch benötigt, und gleichzeitig muss er Entscheidungen treffen, was mit der Datei passieren soll.

Um das Alltagsgeschehen an einem PC zu simulieren, wurden mit jedem Sicherheitspaket über 500 völlig ungefährliche Webseiten besucht sowie dutzende legaler Anwendungen installiert und ausgeführt. Zusätzlich musste jeder Systemwächter noch 1,2 Millionen schädlingsfreie Dateien und Programme scannen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 15 Lösungen zeigten zwischen 0 und 2 Fehlalarme, dafür gab es 6 Punkte. Weitere 3 Produkte bekamen 5,5 Punkte und 4 Beschützer noch gute 5 Punkte.

Viel Schutz und wenig Stress

Abgesehen vom Windows Defender gab sich keines der geprüften Produkte eine Blöße. 10 der 21 getesteten Lösungen verdienten sich zwischen 17 und 18 Punkten. Weitere 9 bekamen zwischen 14 und 16 Punkten.

Den Spitzenwert mit dem Maximum von 18 Punkten erreichen Avira, Bitdefender und Kaspersky. Mit 17,5 Punkten folgen knapp dahinter die Schutzlösungen von McAfee, Symantec und Trend Micro.

Die beste kostenlose Lösung kommt von Panda. Die Security-Suite glänzte mit guten 17 Punkten im Test. Die weiteren Gratis-Produkte von Avast und Comodo folgen mit 16 und 14,5 Punkten. Der ebenfalls kostenlose Windows Defender gab zum Vergleich als Basiswert nur 9,5 Punkte im Gesamtergebnis vor. 

Tipps für mehr Selbstschutz

Andreas Marx, CEO AV-TEST GmbH
Andreas Marx, CEO AV-TEST GmbH

Es gibt den alten Spruch „Vorbeugen ist besser als heilen". Das trifft auch für mehr Sicherheit am PC zu. Wenn man ein paar kleine Tipps beachtet, sinkt das Risiko einer Schädlingsinfektion oder von Datenverlust enorm.

1. Windows und Anwendungen aktuell halten: Die Einstellung bei den Windows-Updates sollte immer auf „automatisch" stehen, da nur so wichtige Aktualisierungen sofort eingespielt werden. Doch nicht nur das Betriebssystem benötigt ständig Updates. Auch Anwendungen wie Chrome, Firefox, der Flash-Player und der Adobe Reader sind bekannte Einfallstore für Schädlinge. Falls Sie bei den ganzen Updates und Programmen die Übersicht verlieren, hilft die kostenlose Software Secunia PSI. Sie prüft anhand einer Datenbank, ob Ihre Anwendungen aktuell sind, und hilft bei Updates.

2. Immer misstrauisch bleiben: Seltsamen Mails oder Links sollte man immer misstrauen. Klicken Sie nicht jeden Link an. Oft hilft es, einfach den Mauszeiger darüber zu bewegen und der ganze Link wird in einem Pop-Up-Fenster angezeigt. Dort entlarven sich dann schnell gefälschte Links, wie etwa „amazon.mailfake.to" – am Ende des Links steht der echte Domain-Name.

3. Sicherheitskopien erstellen: Erstellen Sie von allen wichtigen Daten – von Ihren Bildern bis zur Steuererklärung – regelmäßig Backups. Diese können „in the Cloud" lagern oder auf einer externen Festplatte. Denn nicht nur Virenbefall kann zu Datenverlust führen, sondern auch der schlichte Ausfall einer Festplatte oder des PCs.

Social Media

Wir wollen mit Ihnen in Kontakt bleiben! Erhalten Sie unkompliziert und regelmäßig die aktuellsten News und Testveröffentlichungen.