08. Mai 2023 | Text: Markus Selinger | Antivirus für Windows
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17 Endpoint-Security-Lösungen für Windows im Test

Seit den massenhaften Ransomware-Kampagnen von APT-Gruppen und den Kollateralschäden durch den Ukraine-Russland-Konflikt ist die Cyberabwehr am Endpoint das Top-Thema. In seiner Testreihe zu Schutzlösungen für Unternehmen hat das Labor von AV-TEST 17 Endpoint-Lösungen unter Windows 10 getestet. Viele Hersteller können dabei mit starken Resultaten punkten und verdienen sich sogar die zusätzliche Auszeichnung TOP PRODUCT.

17 Endpoint-Lösungen für Unternehmen im Test auf Erkennung, Geschwindigkeit und Fehlalarme
17 Endpoint-Lösungen für Unternehmen

im Test auf Erkennung, Geschwindigkeit und Fehlalarme

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Die mediale Berichterstattung nennt zwar viele Unternehmen als Opfer, spricht aber nicht über die Unmengen an – glücklicherweise –abgewehrten Angriffen. Genau darüber berichten aber viele Unternehmen in diversen Studien. In aktuellen Umfragen schildern über 80 Prozent der befragten europäischen Unternehmen, dass ihre Schutzwälle mehrfach im Jahr angegriffen und die Attacken abgewehrt werden. Die Zahlen dürften im Rest der Welt nur wenig anders lauten. Der beliebteste Angriffspunkt: Endpoints in Unternehmen. Dabei setzen die Angreifer darauf, dass Mitarbeiter bei der Erkennung einer Attacke versagen. Umso mehr muss eine gute Endpoint-Security einen perfekten Service leisten und dem Menschen im Voraus riskante Entscheidungen abnehmen.

17 Endpoint-Lösungen im Labor-Test

Für eine umfangreiche Bewertung der Schutzqualität einer Endpoint-Lösung prüft das Labor jedes Unternehmensprodukt in den Bereichen Schutzwirkung, Geschwindigkeit und Benutzbarkeit (primär Fehlalarme). In Sachen Schutzwirkung wird der Testbereich sogar noch einmal unterteilt in den Real-World-Test mit sogenannter 0-Day-Malware und den Test mit dem Referenz-Set, welches tausende Exemplare seit kurzer Zeit bekannter Malware enthält.

Im Labortest von Januar und Februar 2023 unter Windows 10 finden sich die Unternehmensprodukte folgender Hersteller: AhnLab, Avast, Bitdefender (Version Endpoint und Ultra), Check Point, Kaspersky (Version Endpoint und Small Office), Malwarebytes, Microsoft, Seqrite, Sophos, Symantec, Trellix, Trend Micro, VMware, WithSecure und Xcitium.

Ein kurzer Blick auf das Testergebnis zeigt viele überzeugende Werte. So beenden den Test mit der maximal zu erreichenden Punktzahl von 18 gleich 7 Schutzlösungen und weitere 7 erzielen hervorragende 17,5 Punkte. Die niedrigsten Punktwerte liegen mit 17 von 18 Punkten auf einem sehr hohen Sicherheitsniveau.

Security-Lösungen für Unternehmens-PCs

Von den 17 untersuchten Endpoint-Lösungen für Windows-PCs in Unternehmen erhalten 14 die Auszeichnung TOP PRODUCT

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17 Endpoint-Lösungen im Test

Bei der Erkennungsprüfung unter Windows 10 können 11 Endpoint-Produkte die über 12.000 Angreifer zu 100 Prozent abwehren

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17 Endpoint-Lösungen im Test

Schutzwirkung: Der Pfeiler der Abwehr

Alles, was an Malware sofort erkannt wird, muss nicht mühsam von weiteren Schutzmechanismen einer Lösung aufgehalten werden. Daher prüft der Test auf die Schutzwirkung in zwei Stufen, wie gut die Erkennung der Produkte funktioniert. Im Real-World-Test müssen die Lösungen über 350 Exemplare an 0-Day-Malware erkennen. In der zweiten Stufe mit dem Referenz-Set gilt es weitere, fast 12.000 gefährliche Malware-Exemplare auszufiltern und zu löschen. Um das Ergebnis noch weiter zu verfeinern, wiederholte das Labor den gesamten Test vom Januar noch einmal im Februar.

Die hohe Zahl an zu erkennender Malware ist keine leichte Aufgabe. Dennoch meistern die folgenden 11 der 17 Produkte in beiden Teststufen die Malware-Erkennung zu 100 Prozent: AhnLab, Avast, Bitdefender (Version Endpoint und Ultra), Check Point, Kaspersky (Version Endpoint und Small Office), Microsoft, Symantec, Trellix und Trend Micro. Sie alle erhalten 6 Punkte auf ihr Konto.

Ärgerlich für Xcitium: es kann zwar alle besonders gefährlichen 0-Day-Malware-Exemplare abwehren, erkennt aber im Referenz-Set in beiden Monaten jeweils 99,9 statt 100 Prozent.

Sophos und WithSecure kämpfen in einem Testmonat des Real-World-Tests mit kleinen Problemen: jeweils 99,5 Prozent. Der zweite Monat verlief fehlerfrei.

VMware erlaubt sich in einem und Seqrite in beiden Testmonaten des Real-World-Tests kleine Fehler bei der Erkennung: Sie leisten im ersten Monat 98,9 Prozent, Seqrite im zweiten 99,4 Prozent.

Malwarebytes erzielt mit 98,9 Prozent die gleichen Werte wie VMware und Seqrite im ersten Testmonat des Real-World-Tests, im zweiten Monat allerdings nur 97,8 Prozent und verliert somit wichtige Punkte.

Geschwindigkeit: Die Akzeptanz am Office-PC

Mitarbeiter sind schnell genervt, wenn der Office-PC ruckelt und stottert, weil die Security-Software die Daten überwacht. Damit das nicht passiert, prüft das Labor von AV-TEST, wie viele Systemressourcen die Endpoint-Lösungen unter Windows verbrauchen. Auf mehreren schnellen High-End-PCs und langsamen Office-PCs führen die Tester viele in Büros übliche Aktionen aus, wie etwa Daten kopieren, Downloads oder Öffnen von Webseiten. Die bei diesen Vorgängen gemessenen Zeiten dienen dann als Referenzwerte. Im zweiten Durchgang wiederholt man zwar exakt alle Aktionen, aber dieses Mal mit installierter Schutz-Software. Der Test zeigt, dass leider nicht alle Endpoint-Lösungen die Systemressourcen schonen.

Dass es dennoch geht, belegen die Produkte von Avast, Bitdefender, Check Point, Kaspersky (beide Versionen), Malwarebytes, Seqrite Trellix und Trend Micro. Für ihren schonenden Umgang mit den Systemressourcen von Windows 10 heimsen alle Produkte die vollen 6 Punkte ein.

Etwas mehr Systemlast verursachen die System-Agents von AhnLab, Bitdefender (Ultra), Sophos, Symantec und WithSecure. Bei diesen Lösungen stellen die Tester eine messbare Last fest und erteilen dafür einen Punktabzug. Alle Produkte sammeln 5,5 der 6 möglichen Punkte.

Nur Microsoft, VMware und Xcitium fallen durch eine etwas größere Systemlast auf und müssen dafür alle einen vollen Punkt Abzug hinnehmen: 5 Punkte.

Check Point Endpoint Security

Die Schutzlösung für Unternehmens-PCs zeigt in allen Testabschnitten eine fehlerfreie Leistung und erhält mit 18 Punkten die Auszeichnung TOP PRODUCT

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Bitdefender Endpoint Security

Mit 18 Punkten erzielt die Endpoint-Lösung den maximalen Punktewert in diesem Test und verdient zudem die Auszeichnung TOP PRODUCT

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Avast Business Security

Die zusätzliche Auszeichnung TOP PRODUCT sichert sich die Unternehmenslösung von Avast für das Erreichen der 18-Punkte-Marke

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Trend Micro Apex One

Das Schutzpaket für Unternehmens-PCs meistert alle Testaufgaben mit den besten zu erreichenden Werten und 18 Punkten

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Trellix Endpoint Security

Die Client-Server-Lösung von Trellix – ehemals McAfee – besteht alle Testkriterien perfekt. Das wird mit 18 Punkten und der Auszeichnung TOP PRODUCT belohnt

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Kaspersky Endpoint Security

Die Unternehmenslösung für Endpunkte schließt ebenso wie die Small-Business-Version mit der höchsten zu erreichenden Punktzahl ab – beide sind ein TOP PRODUCT

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Benutzbarkeit: Der Nervenkrieg durch Fehlalarme

Unter dem Testpunkt Benutzbarkeit untersucht das Labor das Verhalten der Schutz-Agents unter Windows, wie sie mit harmlosen Webseiten, Applikationen und Dateien umgehen. Nur zu oft gab es in der Vergangenheit bei diesem Testbereich Falscherkennungen und somit Alarme, die keine sind. Im Test installieren die Experten populäre Programme und führen diese aus. Zusätzlich kopieren sie über 1,3 Millionen harmlose Dateien zur Untersuchung auf die Festplatte des Systems. Zu guter Letzt besuchen die Tester noch 500 unbedenkliche Webseiten.

Das Ergebnis ist perfekt: Alle Produkte verdienen die maximale Punktzahl von 6 für ihre Leistung.

Office-Security: Freie Auswahl für Unternehmen

Unternehmen, die eine für ihre Ansprüche geeignete Sicherheitslösung suchen, müssen sich kaum die Frage stellen, ob die Lösungen auch ausreichend schützen. Die finale Tabelle zeigt: 14 der 17 untersuchten Security-Lösungen für Office-PCs mit Windows 10 ergattern im Test die perfekten 18 oder sehr gute 17,5 Punkte. Aber auch die letzten drei Plätze mit jeweils 17 von 18 Punkten zeigen, auf welch hohem Schutzniveau die Produkte agieren.

Orientiert sich ein Unternehmen rein nach der Erkennung von Angreifern, wie Trojaner, Viren oder Ransomware, dann glänzen in diesem Test gleich 11 Lösungen mit einer 100-prozentigen Erkennung über den gesamten Testzeitraum.  

Falls die vorgestellten Testwerte immer noch nicht für eine Entscheidung reichen, dann sollten sich Verantwortliche die Advanced Threat Protection-Tests genauer ansehen. In dieser Testreihe konfrontiert das Labor viele der hier geprüften Endpoint-Produkte mit weiteren realen Angriffsszenarien und bewertet ihre Leistung.

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