22. März 2016 | Antivirus für Windows
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11 Schutzlösungen für Unternehmen unter Windows 10 getestet

Viele IT-Abteilungen geben aktuell Gas und stellen ihre Windows-8-PCs, die nicht zum Fuhrpark der Enterprise-Versionen zählen, kostenlos auf Version 10 um. Doch welche Schutzlösung arbeitet auf Windows-10-Clients am besten? AV-TEST hat 11 aktuelle Versionen geprüft.

Schutz im Unternehmen

11 Client-Server Lösungen im Test (pixabay.com).

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Bislang scheint Microsofts-Strategie des kostenlosen Updates auf Windows 10 aufzugehen. Zumindest belegen das die aktuellen Zahlen verschiedener Statistiker. Immer mehr Windows-8-Maschinen in Unternehmen – die keine Enterprise-Lizenz haben – werden auf Windows 10 umgestellt.

Schutz für Unternehmens-Clients mit Windows 10

Im Test erreichte die Lösung von Kaspersky Lab das Maximum von 18 Punkten; weitere zuverlässige Produkte folgen dicht dahinter.

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Erkennungsraten bei Unternehmens-Lösungen

Bitdefender und Symantec erkannten im Test jeden Angreifer, F-Secure leistete sich einen winzigen Fehler.

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Kaspersky Small Office Security

Mit der Maximalpunktzahl von 18 zeigte die Lösung eine beeindruckende Leistung im Test.

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Bitdefender Endpoint Security

Im Erkennungstest zeigte die Lösung von Bitdefender eine Rate von 100 Prozent.

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Symantec Endpoint Protection

Die Unternehmenslösung lieferte im Testfeld wie Bitdefender die beste Erkennung von Schädlingen .

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Schutz für Unternehmens-Clients mit Windows 10

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Erkennungsraten bei Unternehmens-Lösungen

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Kaspersky Small Office Security

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Bitdefender Endpoint Security

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Symantec Endpoint Protection

Viele Lösungen nahe am Spitzenwert

Doch welche Schutzlösung für Unternehmen bietet jetzt das beste Client-Server-Duo? AV-TEST hat 11 Produkte auf ihre Schutzleistung, Systembelastung und Benutzbarkeit geprüft. In allen drei Kategorien vergaben die Tester jeweils maximal 6 Punkte; somit maximal 18 Punkte. Diesen Bestwert hat im Test nur die Lösung Small Office Security von Kaspersky Lab erreicht. Sehr knapp dahinter mit 17 bis 17,5 Punkten folgen die Client-Server-Produkte von Bitdefender, Trend Micro und Symantec.

Das Ergebnis des mitgetesteten Security-Moduls von Microsoft, das System Center Endpoint Protection, dient dem Labor als Basiswert zum Vergleich. Die Messlatte lag somit bei 15 Punkten, welche aber von Intel Security, Sophos, F-Secure und G Data überschritten wurde. Lediglich die Produkte von Cylance und Seqrite lagen mit 13,5 und 13 Punkten darunter.

Viele Topwerte in der Schutzleistung

Die Schutzleistung prüfte das Labor mit knapp 15.000 Schädlingen in zwei Teststufen. In der ersten, dem Real-World-Test, mussten 0-Day-Schädlinge aus dem Web und aus Mailanhängen erkannt werden. In der zweiten Stufe, dem Test mit dem AV-TEST-Referenzset, galt es, bereits bekannte Malware zu erkennen. Die Produkte von Bitdefender und Symantec schnitten hier am besten ab. Sie identifizierten in beiden Teststufen die Angreifer zu 100 Prozent. Die Client Security von F-Secure erkannte einen alten Bekannten nicht und erreichte so im zweiten Test nur 99,9 Prozent. Insgesamt vergab das Labor sechs Mal die begehrte maximale Punktzahl von 6. Der Basiswert von Microsoft lag bei einer Erkennung bei 93,1 und 99,6 Prozent; dafür gab es 4,5 Punkte. Nur die Lösung von Seqrite konnte den Basiswert nicht toppen und lag in der prozentualen Erkennung sogar noch unter den Werten von Microsoft.

Systemlast vs. Erkennungsleistung

Die Last, die ein Produkt während der Erkennung am Client verursacht, ist gerade in Unternehmen ein kritischer Punkt. Denn vorhandene Workstations sind meist nicht sehr üppig ausgestattet. Die Produkte von Cylance und Seqrite benötigten etwas zu viel Systemkraft. Daher vergaben die Tester nur 3 bzw. 4 Punkte von 6 möglichen.

Wesentlich besser sieht das bei den ersten vier Produkten in der Tabelle aus, die auch in der Erkennung 6 Punkte haben. Trotz höchster Erkennungsrate bleibt die Last am Client gering. So wurden etwas das Kopieren von Daten oder das Ausführen von Programmen nicht negativ beeinflusst. Die Unternehmenslösungen von Kaspersky Lab, Bitdefender, Trend Micro und Symantec erreichen 5,5 bis 6 Punkte.

Gute Benutzbarkeit senkt das Support-Aufkommen

Die Tester stellen im Labor den Alltag eines Clients nach, in dem sie Webseiten besuchen, Dateien downloaden, Programme installieren und ausführen. Zusätzlich lassen die Tester jedes Produkt noch 1,3 Millionen saubere Dateien scannen. Bei all diesen Aufgaben dürfen die Lösungen keine Fehlalarme auslösen, denn das schreckt den Anwender auf und erhöht damit automatisch das Support-Aufkommen in einem Unternehmen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 9 der 11 Produkte arbeiten in diesem Testabschnitt so gut, dass die Tester 5,5 oder 6 Punkte dafür vergeben. Allein die Netzwerkwächter von F-Secure und Cylance bekamen an dieser Stelle nur 4,5 bzw. 4 Punkte. Beide erkannten einige gute Dateien und Programme fälschlicherweise als Schädlinge und blockierten sie.

Guter Schutz für Windows-10-Clients in Unternehmen

In der Gesamtübersicht empfiehlt sich die Small Office Security von Kaspersky Lab mit jeweils 6 Punkten in allen drei Testkategorien. Die weiteren Produkte von Bitdefender, Trend Micro und Symantec folgen allerdings ganz knapp mit 17,5 und 17 Punkten. In der Erkennung zeigen sich alle diese Lösungen von der professionellsten Seite. Lediglich in der Systemlast oder bei der Benutzbarkeit verlieren einige etwas.

Die Produkte von Cylance und Seqrite arbeiten zwar nicht schlecht, aber sie können in der Gesamtwertung den vom Microsoft-Security-Modul gesetzten Basiswert von 15 Punkten nicht überbieten.
 

Schutz-Software als Firmen-Werkzeug

Guido Habicht, CEO AV-TEST GmbH
Guido Habicht, CEO AV-TEST GmbH

In einem Unternehmen können Administratoren viele Regeln aufstellen oder restriktiv mit Nutzerrechten umgehen. Fehlt in diesem Zusammenspiel eine vernünftige Schutzlösung, droht höchste Gefahr.

Die Sicherheitsstrategie eines Unternehmens kann nicht nur auf der Vernunft der Mitarbeiter und einem guten Administrator basieren. Eine verlässliche Schutzlösung für Clients und Netzwerke sollte den Kern der Strategie bilden. Nur so lassen sich Nutzerfehler abfangen oder gleich verhindern, wie etwa das unbedachte Öffnen eines Mailanhangs oder das Einstecken eines zuvor gefundenen USB-Sticks. Denn die Reinigung von verseuchten Workstations, Netzlaufwerken und Wechseldatenträgern kostet Zeit, Geld und im schlimmsten Fall den Auftrag und die Reputation.

Bei den meist modular strukturierten Client-Server-Produkten ist die Schutzleistung zwar nur ein Aspekt, aber mit der Wichtigste. Die Lösungen beinhalten auch den Schutz von Servern, Netzlaufwerken oder etwa den Zugriff auf mobile Geräte. Auch das gehört zum Konzept und sichert den oft bekannten Wildwuchs in Sachen Zugriffe in Firmen ab. Auch die Verwaltung von WLAN oder anderen Netzwerkzugriffen werden zentral von Lösungen gesteuert. Mit den vorliegenden gesicherten Leistungsdaten in der Hinterhand können sich Unternehmen bei der Wahl einer Schutzlösung ganz auf die Ausstattung und den modularen Umfang konzentrieren. 

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