23. Dezember 2019 | Antivirus für macOS
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Test: 16 Security-Pakete unter MacOS Mojave für private Nutzer und Unternehmen

Da sich die Bedrohungslage auch für Mac-Nutzer weiter zuspitzt, sollten sie nicht auf den maximalen Schutz für ihr System verzichten. AV-TEST hat 16 Produkte im Labor auf ihre Sicherheit geprüft.

Security-Pakete für MacOS

Test: 16 Schutz-Pakete für Privatnutzer und Unternehmen

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Noch vor wenigen Jahren haben die Mac-spezialisierten Online- und Print-Medien die Gefahren durch Malware für den Mac heruntergespielt. Inzwischen ist man auch dort aufgewacht und berichtet immer öfter über gefährliche Malware für MacOS und weist auf die permanente Zunahme von Angreifern hin. Wer diesen Warnungen immer noch skeptisch gegenübersteht, darf sich die Meldungen von Kaspersky durch den Kopf gehen lassen: Bereits im ersten Halbjahr 2019 hat (nur) Kaspersky weltweit sechs Millionen Phishing-Angriffe auf Apple-Nutzer registriert. Um diesen Attacken gerüstet entgegenzutreten, empfehlen die Experten eine gute Schutz-Software. Das Labor von AV-TEST hat 11 Pakete für private Nutzer und 5 Lösungen für Unternehmen auf ihre Schutzleistung, Geschwindigkeit und Benutzbarkeit geprüft.

Schutzlösungen für MacOS

Das Labor untersuchte im Test 11 Schutzpakete für private Nutzer und 5 Security-Lösungen für Unternehmen unter MacOS Mojave

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Erkennung von spezieller MacOS-Malware

12 der 16 geprüften Schutzpakete erkannten und beseitigten die Schad-Software im Test zu 100 Prozent

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Schutzlösungen für MacOS

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Erkennung von spezieller MacOS-Malware

Passende Pakete für private Nutzer und Unternehmen

Mit im Test sind für private Nutzer die Pakete von Airo, Avast, AVG, Avira, Bitdefender, Canimaan Software, Cyber Intell Solutions, F-Secure, Kaspersky, NortonLifeLock und Trend Micro. Als Unternehmenslösungen wurden die Produkte von Bitdefender, Crowdstrike, ESET, McAfee und Sophos untersucht.

Damit der Test für alle Nutzer und Leser leicht nachzuvollziehen ist, wird er in drei Testbereiche aufgeteilt. Im Ersten werden alle Security-Lösungen auf ihre Schutzleistung geprüft. Dazu müssen sie aktuelle MacOS-Malware erkennen und beseitigen. Weiterhin wird geprüft, wie stark eine Schutzlösung den Mac belastet und vielleicht sogar in der Leistung bremst. Für den Bereich Benutzbarkeit werden alle Programme auf ihre Freund-Feind-Erkennung geprüft und somit Fehlalarme provoziert.

In jeder der drei geprüften Kategorien kann sich ein Produkt bis zu 6 Punkte verdienen. Das beste Gesamtergebnis liegt somit bei 18 Punkten. Diese Leistung erreichen bei den Produkten für private Nutzer gleich 8 Pakete: Airo, Avast, AVG, Bitdefender, Canimaan Software, Kaspersky, NortonLifeLock und Trend Micro.

Bei den Unternehmensprodukten erreichen den Top-Wert von 18 Punkten die 3 Produkte von Crowdstrike, McAfee und Sophos. Bitdefender und ESET folgen aber mit sehr guten 17,5 Punkten.

Wer schützt gut gegen Malware?

Im Test auf die Schutzwirkung müssen alle Produkte ein Referenz-Set mit aktueller und besonders gefährlicher Malware für MacOS erkennen. Jedes Schadprogramm wird dafür auf einem frisch installierten MacOS-System heruntergeladen und gestartet, um die Virenabwehr zu prüfen. Das schaffen 8 der 11 Pakete für private Anwender zu 100 Prozent. Drei Pakete erkennen zwar viele, aber nicht alle Angreifer. Die Erkennungsquoten von F-Secure, Avira und Cyber Intell Solutions liegen zwischen 96,6 und 93,8 Prozent.

Bei den Unternehmenslösungen sieht es besser aus. Dort erkennen 4 der 5 Lösungen die Malware immer zu 100 Prozent. Lediglich McAfee strauchelt etwas und macht kleine Fehler: 99,3 Prozent.

Die meisten Produkte verdienen sich in diesem Testabschnitt die vollen 6 Punkte. Einige wenige verlieren hier wertvolle Punkte, da sie nicht alle Schädlinge erkennen.

Wer ist ein Systembelaster?

Eine Schutz-Software darf natürlich nicht das System an der Arbeit hindern. Ob dies auch so ist, prüft AV-TEST im Bereich Systembelastung. Für den Test führt das Labor auf einem Referenz-Mac ohne Security-Lösung alltägliche Operationen durch: es werden Dateien kopiert, Downloads ausgeführt, Programme gestartet oder Apps installiert. Die dabei gemessenen Zeiten dienen als Referenz. Die Messungen werden dann mit jeder installierten Schutzlösung wiederholt und verglichen.

Das Ergebnis ist bei den Produkten über beide Nutzerbereiche hinweg sehr gut. Fast alle Lösungen verdienen sich hier volle 6 Punkte. Lediglich drei Pakete zeigen so kleine Auffälligkeiten, dass sie sich dafür noch 5,5 Punkte erhalten. Insgesamt ist das für alle Nutzer ein sehr gute Nachricht.

Wer verwechselt Freund und Feind?

Im Bereich Benutzbarkeit prüft das Labor, ob die Schutz-Produkte neben den Bösen auch die Guten erkennen und sie im Alltag nicht behindern. In Klartext bedeutet das, dass jedes auf dem Test-Mac installierte Produkt über 70.000 normale Anwendungsprogramme scannen und als harmlos erkennen muss. Weiterhin installiert das Labor ein paar dutzend populäre Programme und führt sie aus. Bei allen Scans und Aktionen darf es keine Alarme geben. Das Ergebnis ist in jeder Hinsicht perfekt. Keines der Produkte produziert einen Fehlalarm.

AVG Antivirus

Das Security-Paket für private Nutzer erhielt im Test die maximal zu erreichenden 18 Punkte

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Bitdefender Antivirus for Mac

Das Schutzpaket erzielte in alle drei Testbereichen die maximalen 6 Punkte

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Kaspersky Internet Security

Das Paket schloss den Test mit den maximal zu erreichenden 18 Punkten ab

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Sophos Endpoint

Die Unternehmenslösung konnte alle Testbereiche fehlerfrei abschließen und erreichte so 18 Punkte

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McAfee Endpoint Security for Mac

Ein perfektes Ergebnis für die Unternehmenslösung: 18 Punkte – mehr geht nicht

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Crowdstrike Falcon

Die Client-Server-Lösung für Unternehmen erreichte in allen Testkategorien die Bestwerte und somit die maximalen 18 Punkte

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AVG Antivirus

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Bitdefender Antivirus for Mac

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Kaspersky Internet Security

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Sophos Endpoint

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McAfee Endpoint Security for Mac

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Crowdstrike Falcon

Extratest ohne Wertung: Scan auf Windows-Schädlinge und PUA

Heterogene Netzwerke, in denen MacOS mit Windows spricht, sind keine Seltenheit. Auch viele Mac-Nutzer haben mit Windows-PC-Nutzern Kontakt. Diesen Umstand versuchen Angreifer immer wieder auszunutzen: sie schicken mit Windows-Malware verseuchte Dateien an Mac-Nutzer. Dort kann der Angreifer zwar keinen Schaden anrichten, aber der Mac-Nutzer gibt die Datei oft vertrauensvoll an einen Windows-Nutzer weiter und dann ist es passiert. Da dieses Szenario traurige Realität ist, prüft das Labor in einem nicht gewerteten Zusatztest, ob die Mac-Schutz-Software auch Windows-Schädlinge erkennt.

Dazu muss jede Lösung in einem On-Demand-Suchlauf fast 2.500 ausgesuchte Angreifer erkennen und diese löschen. 8 der 11 Pakete für private Nutzer erkennen auch die Windows-Malware zu 95 bis 99 Prozent. NortonLifeLock löscht immerhin 90 Prozent. Die Produkte von Cyber Intell Solutions und Canimaan Software liegen bei der Erkennung nur bei 65 bis 70 Prozent. Die Unternehmensprodukte von Bitdefender, ESET, McAfee und Sophos erkennen die Windows-Schädlinge zu über 99 Prozent.

Im zweiten, ebenfalls nicht gewertetem Zusatztest, wird geprüft, ob auch potenziell unerwünschte Anwendungen – kurz PUA – erkannt werden. Allerdings setzen die Hersteller der Software hier unterschiedliche Bewertungen an, ob eine Software PUA ist oder nicht. Einige Hersteller sehen in PUA keine direkte Gefahr und stufen sie daher nicht als Schädling ein. Fast alle Pakete für Endanwender erkennen in einem Scanlauf 90 bis 99 Prozent der knapp 700 PUA-Vertreter. Nur das Paket von Cyber Intell Solutions ist hier großzügiger und filtert nur 60 Prozent. Die Lösungen für Unternehmen sehen PUA auch nicht besonders gerne und melden im Test 90 bis 99 Prozent der Anwendungen.

Bei der Schutz-Software für Unternehmen hat Crowdstrike eine Besonderheit: dort können aufgrund des fehlenden On-Demand-Scanners keine Ergebnisse für die Zusatztests auf Windows-Malware und PUA ermittelt werden.

Fazit: Warum sollten Sie auf Schutz verzichten?

Die Entwicklung der Angriffszahlen speziell auf Mac-Nutzer wächst täglich. Daher empfehlen Experten auch den Einsatz einer Schutz-Lösung. Alte Argumente, wie etwa, es gäbe kaum Mac-Schädlinge oder Extra-Software bremse den Mac nur aus, gelten nicht mehr. Der Test zeigt, dass die meisten Schutzlösungen die Schädlinge aufhalten und dabei den Mac so gut wie nicht belasten.

8 der 11 geprüften Pakete für private Anwender beenden den Test mit dem maximalen Ergebnis von 18 Punkten. Sie kommen von: Airo, Avast, AVG, Bitdefender, Canimaan Software, Kaspersky und NortonLifeLock und Trend Micro. Somit stehen Endanwendern 8 sehr gute Security-Pakete zur Auswahl.

Im Bereich der Unternehmensprodukte verdienen sich 3 von 5 Lösungen die volle Punktzahl mit 18 Punkten: Crowdstrike, McAfee und Sophos. Die Lösungen von Bitdefender und ESET verlieren lediglich durch etwas mehr gemessene Systemlast jeweils einen halben Punkt und kommen somit auf sehr gute 17,5 Punkte. Unternehmen können sich so auf die Ausstattung der Lösung und deren Einsatzgebiet konzentrieren. Der Test auf die Schutzwirkung zeigt, dass die Clients bei allen Lösungen perfekt geschützt sind.

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