05. Juli 2016 | Antivirus für macOS
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12 Schutzlösungen für Mac OS X im Test

Mac OS X nutzt zwar bereits systemeigene Schutzeinrichtungen, wer aber auf Nummer sicher gehen will, der rüstet mit einer guten Schutz-Software weiter auf. Das Magdeburger Institut AV-TEST hat 12 aktuelle Programme geprüft, wobei einige nicht gut aussehen.

12 Mac-OS X-Produkte im Erkennungstest

Nur 4 der 12 Schutzpakete erkannten alle Angreifer fehlerfrei, 4 übersahen einzelne Schädlinge und weitere 4 erkannten nicht zufriedenstellend.

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In den einschlägigen Portalen für Mac-User gibt es in Bezug auf Sicherheitslösungen meist nur eine Meinung: braucht man nicht, da Mac OS X systemeigene Schutzmechanismen nutzt. Was dabei aber niemand verrät: Alle Schutzlösungen für Mac OS X schalten den systemeigenen Schutz nicht ab, sondern verstärken ihn! Jede Lösung arbeitet parallel zum Mac-Schutz und setzt so die Sicherheit auf das höchst mögliche Niveau. Das zweite Gegenargument, dass Schutzlösungen die Leistung von Mac OS X ausbremsen, wiederlegt der aktuelle Tests ebenfalls; zumindest bei den meisten Lösungen.

Bremsen Schutz-Suiten Mac OS X? Das Ergebnis ist sehr gemischt

während Bitdefender und ESET kaum bremsen, fallen Avast und besonders Dr. Web unangenehm auf.

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ESET Endpoint Security

Das Paket erkannte im Test alle Angreifer und belastete das OS X-System so gut wie gar nicht.

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Bitdefender Antivirus for Mac

Keiner der Angreifer kam an der Erkennung von Bitdefender vorbei

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AVG AntiVirus

Das Gratispaket erreichte satte 100 Prozent in der Erkennung, aber es braucht dazu um die 10 Prozent Systemkraft.

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Bremsen Schutz-Suiten Mac OS X? Das Ergebnis ist sehr gemischt

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ESET Endpoint Security

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Bitdefender Antivirus for Mac

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AVG AntiVirus

Vereinzelt: Top Schutzleistung – kaum Systemlast

Die beiden Charts mit den Testergebnissen zeigen schnell, dass die Schutzlösungen von Bitdefender und ESET trotz 100-prozentiger Erkennungsrate das System so gut wie nicht belasten. Sie benötigen für ihre Leistung gerade mal 1 bis 2 Prozent der Systemleistung. Die meisten weiteren Lösungen verbrauchen für ihre Schutzleistung dann doch bis zu 10 Prozent Systemleistung und einzelne auch mehr.

Gleich 4 der 12 geprüften Schutz-Suiten gibt es kostenlos: AVG, Avast, Sophos und Avira. Das Paket mit der besten Erkennung und der geringsten Systemlast kommt von AVG. Für die 100-prozentige Erkennungsleistung verbraucht es aber etwa 10 Prozent Systemkraft.

Die Werte im Einzelnen

Bei der Erkennung von Schädlingen schaffen 4 von 12 Paketen die Bestleistung mit 100 Prozent: AVG, Bitdefender, ESET und Microworld. 4 weitere Pakete machen kleine Fehler und erkennen 99,17 Prozent: Avast, Kaspersky, Sophos und Symantec. Bei den Produkten von Dr. Web, Avira, Canimaan Software und Protect Works geht es abwärts. Sie erkennen nur noch 49 bis 98,33 Prozent der Testschädlinge. Das Labor hat 120 ausgesuchte Mac-Schädlinge genutzt, die es ein paar Monate vor dem Test gesammelt hat.

Viele Macs arbeiten auch in heterogenen Netzwerken mit Windows-PCs zusammen. Eine Windows-Malware kann Mac OS X zwar nichts anhaben, aber sie kann den Mac als Plattform nutzen, um ein Netzwerk immer wieder erneut zu verseuchen. Aus diesem Grund hat das Labor geprüft, wie gut die Pakete auch mit Windows-Schädlingen zurechtkommen. Die Ergebnisse dieses Testabschnitts wurden nicht gewertet, da sie keine klassische Schutzaufgabe einer Mac-Schutzlösung sind! Bei der Erkennung von über 11.000 ausgesuchten Windows-Schädlingen zeigte ESET eine sehr gute Leistung. Knapp dahinter mit einer ebenfalls guten Leistung folgen die Lösungen von Kaspersky, Bitdefender, Microworld, AVG und Avast. Die weiteren Produkte erkennen nicht zufriedenstellend. Protect Works liegt in Sachen Schädlingserkennung sogar weit außerhalb des Akzeptablen.

Teils herbe Systembremser

Für den Belastungstest der Schutzpakete wurden auf einem Referenz-System 839 Dateien mit einem Volumen von 30,6 GByte kopiert und viele Downloads ausgeführt. Die Zeit für diese Aufgaben diente im Test dann als Referenzwert. Sobald eine Schutzlösung installiert war, musste sie die gleichen Aufgaben erledigen. Die entsprechenden Zeiten dafür sind im aktuellen Testchart aufgeführt. Die Ergebnisse könnten aber kaum unterschiedlicher sein. Die Referenzzeit lag bei 246 Sekunden. Wie bereits genannt halten die Pakete von Bitdefender und ESET mit 249 und 253 Sekunden das System kaum auf. Auch die weiteren Werte von Symantec, Canimaan Software, Kaspersky und AVG sind mit bis zu gemessenen 268 Sekunden noch gut, aber nicht sehr gut. Doch nach Sophos mit 284 Sekunden steigen die Werte immer deutlicher an: von 292 bis 466 Sekunden von Avast. Der schon fast unglaubliche Wert von 1387 Sekunden wurde bei Dr. Web gemessen. Das ist mehr als das 5,6-fache des Referenzwerts.

Postiv: Keine Fehlalarme

Unter jeder installierten Sicherheitslösung wurden saubere, populäre Programme installiert, ausgeführt und Updates eingespielt. Alle 12 Lösungen, die diese Vorgänge überwachten, lösten dabei keine Fehlalarme aus. So soll es sein.

Wiederum als zusätzlichen Test ohne Wertung hat das Labor das Verhalten der Schutzsuiten bei unerwünschter Software geprüft. Die „Potentially Unwanted Applications", kurz PUA, sind nervige Programme, die aber keine Schädlinge sind. Allerdings gibt es beim Thema PUA immer wieder unterschiedliche Ansichten bei den Testern und den Software-Herstellern. Denn was für die Hersteller nur nervig ist, erachten die Tester oft bereits als Schädling – und auch umgekehrt. Gleich 10.500 dieser Anwendungen sollten die Schutzpakete erkennen und nach Möglichkeit blockieren. Das Ergebnis: nur 7 Systemschützer leisten sehr gute Arbeit: AVG, Bitdefender, Dr. Web, ESET, Kaspersky, Microworld und Sophos. 2 Programme kennen PUA nur zu unterdurchschnittlichen 50 bis 75 Prozent.

Ein Blick auf die Extras

Insgesamt 5 von 12 Security-Anwendungen bringen neben ihrer Schutzkomponente keine weiteren Extras für den Anwender mit. Die anderen Suiten bieten Extras, wie Safe-Browsing-Funktionen, eine Firewall oder Kinderschutz-Funktionen. Vereinzelt finden sich auch nützliche Tools gegen Netzwerk-Attacken. Die Anzahl der Extras ist unabhängig davon, ob die Software etwas kostet oder gratis verteilt wird.

Mac OS X – es geht noch sicherer

Apples Mac OS X wird bereits von Haus aus durch interne Schutzkomponenten gesichert. Aber auch Mac-Systeme rücken immer stärker in den Fokus von Angreifern. Das zeigen auch erste Attacken mit Ransomeware auf Mac-Nutzer. Wer sein System daher auf die höchste Schutzebene befördern will, der sollte sich die gebotenen Schutzpakete genauer ansehen. Gerade die Pakete von Bitdefender oder ESET zeigen, dass der Zusatzschutz auch fast keine weiteren Ressourcen benötigt. Soll der Zusatzschutz gar nichts kosten, dann empfiehlt sich der Einsatz des AVG-Pakets. Allerdings: Für die 100-prozentige Erkennungsleistung verbraucht es bis zu 10 Prozent Systemkraft. Die Kaufprogramme liegen hier zum Vergleich nur bei 1 bis 2 Prozent.

Noch ein Hinweis des Testteams: Als weiteres Produkt sollte MacKeeper geprüft werden. Aber während des Tests bekam das Produkt keine Updates mehr. Der Hersteller musste dann auch einräumen, dass die Nutzer von MacKeeper wegen interner Probleme fast 3 Monate lang keine Updates bekommen haben. Die Tester haben das Programm daher als nicht prüfbar aus der Testgruppe genommen.

Weiterhin fehlt in diesem Test das Produkt von Intego. Der Hersteller war bei Testbeginn gerade dabei, den Start der neuen Fassung X9 vorzubereiten. Daher wollte Intego nicht mehr mit der alten Version X8 am Test teilnehmen. Interessierte können sich aber auch am Test von AV-TEST vom Dezember 2015 orientieren.

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